Mittwoch, August 20, 2008

Leni II

Das ein fettes Sommerloch regiert wird spätestens dann klar, wenn die Flucht eines Buckauer Tejos die Schlagzeilen beherrscht. (Was macht eigentlich der Luchs? Wie kommt er denn so mit Echsen klar?)

Überregional hilft Olympia über das Schlimmste hinweg. Da gibt es auch allerhand Erfreuliches zu berichten. Eine australische Schwimmerin konnte im letzten Jahr ihre Bestzeit um 8 Sekunden steigern. (Vermutlich hat sie einfach Schwimmen gelernt und zwischenzeitlich auch ihr Seepferdchen gemacht. Wenn sie diese Fortentwicklung beibehält, schwimmt sie 2012 Schallgeschwindigkeit.) Phelbs (USA) sind Schwimmhäute gewachsen! (Das wäre zumindest die einzig legale Erklärung wieso er in einer seit Jahren von der Pharmaindustrie beherrschten Konkurrenz nun alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt.) Die Chinesen ließen bei der Eröffnung erwartungsgemäss keine Peinlichkeit aus (Ich dachte die Riefenstahl ist tot?). Selbstredend musste ihre unglaublich schöne und wichtige Fahne von der Armee im Stechschritt hereingetragen werden - was aus irgendwelchen Gründen keine politische Demonstration darstellt. Das Hereintragen der tibetischen Fahne wäre mit gewissen Hindernissen verbunden gewesen. (Wieso muss eigentlich die Nationalflagge des Gastgebers so peinlich hochgejubelt werden? Warum leiden autoritäre Regime auch immer zugleich an Geschmacksverirrung?) Wenn man von den albernerweise zum Teil militärisch grüssenden chinesischen Sold... ähm Sportlern absieht (Man ist ja schon froh, wenn die beim Startschuss nicht das Feuer erwidern), sind die eigentlichen Wettkämpfe verblüffend erträglich.

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Sonntag, August 10, 2008

Ätsch

Es tut ja immer wieder gut zusehen, dass Provinzialität kein rein Magdeburger Problem ist. Da wären aus aktuellem Anlass z.B. die Dresdener zu nennen. Eigentlich ja eine Stadt mit einem gewissen Anspruch. Auch dort wird der Stadtrat aber solchen Ansprüchen nicht ohne weiteres gerecht. Bei der Wahl des Magdeburger Baubeigeordneten Jörn Marx zum Baubeigeordneten von Dresden gibt es letztlich zwei Gewinner: Jörn Marx und die Stadt Magdeburg! Für Dresden lief es eher suboptimal. Mal ehrlich liebe Dresdner! Nur weil Eure geliebte CDU jemanden aus Parteibuchgründen in ihr dunkelschwarzes Herz geschlossen hat, der jedoch in Magdeburg (!) nach anderthalb Jahren bereits gescheitert ist, diesen als neuen Messias in Städtebaufragen zu verehren .... Tststs .... Humor habt ihr oder werdet ihn zumindest brauchen. Besuchen Sie Dresden solange es noch steht.

Naja. Während Dresden nun völlig neuen Aufgaben ohne nennenswerten organisatorischen/inhaltlichen Ansätzen entgegen wankt, stehen Magdeburg Beigeordnetenneuwahlen ins Haus. Nicht nur aus dem Blickwinkel der Satireschaffenden eine wünschenswerte Entwicklung. Darf die CDU nach dieser und der Brüning-Nummer eigentlich nocheinmal einen Besetzungsvorschlag machen? Ein bisschen peinlich berührt in der Ecke rumstehen wäre moralisch jetzt schon ok.

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Donnerstag, August 07, 2008

Seriöse Überprüfungen

Von der Magdeburger Beigeordnetenfront gibt es merkwürdige Merkwürdigkeiten zu berichten. In den letzten Tagen wurde zur Erheiterung und Erbauung der Bevölkerung noch ein kleines Nachhutgefecht aufgeführt. Bekanntlich ist eine (eher untergeordnete) Kritik an der Wahl des sozialen Sozialpolitikers Hans-Werner Brüning (Linkspartei) zum Sozialbeigeordneten, dass er das Amt nur bis zu seinem 65. Geburtstag ausüben kann und daher etwas vorzeitig aus dem Amt scheiden muss. Nun teilte Eva von Angern (Linkspartei) mit, dass diese Rechtsansicht einer seriösen kommunalrechtlichen Überprüfung nicht standhalten würde. Die Wortwahl stellt zugleich ein ganz klein wenig den Vorwurf der Unseriosität gegenüber denjenigen dar, die zuvor das Gegenteil behauptet hatten.

Das Innenministerium sah sich veranlasst mitzuteilen, dass die Rechtsansicht der Linkspartei allerdings gleichfalls einer seriösen kommunalrechtlichen Überprüfung nicht standhalte - mit 65 sei halt Schluss. Da stellt sich dann schon die Frage, wie seriös eigentlich die von der Linkspartei verbreiteten Rechtsansichten vorher mal überprüft werden. Jetzt bleibt abzuwarten, ob sich bei der Überprüfung der Überprüfung der Überprüfung doch noch Neuigkeiten ergeben. Bis zum 65. sollte dann aber eine Einigung gefunden sein. Nicht dass sich am Ende noch zwei Sozialbeigeordnete um ein Büro balgen müssen.

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Mittwoch, August 06, 2008

Löwengebrüll im Sandkasten...

...titelte die Volksstimme am Dienstag auf Seite 1. Nach Luchsflucht und toten Tigern im Magdeburger Zoo zuckt der leidgeprüfte Magdeburger angesichts des sich andeutenden Spielplatzmassakers ängstlich zusammen. Keine Angst! Die Löwenhaltung wurde doch nicht artgerecht auf größere Bevölkerungsnähe umgestellt. Es eröffnet lediglich ein kleinerer Kindergarten (31 Plätze, bei 480 € je Platz im Monat ist die Zielgruppe auch eher übersichtlich) der den Mut besitzt Mitarbeiter des Zoos auf´s Gelände zu lassen. (Hände weg von Gentests!)

Sonst verhält sich die Welt derzeit eher ruhig. Merkwürdig ist, dass sich selbstmordgefährdete Menschen derzeit verstärkt zu "Seilschaften" zusammenschließen und, als Bergsteiger getarnt, den Freitod auf hohen Bergen suchen. Was soll das denn? Wäre es da nicht preiswerter, sich in einer Gefrierkombination von einem Hochhaus werfen zu lassen?

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Licht und Schatten

Ja es gibt sie - die schönen Leserbriefe, die Guten. Ein solches nun wahrlich seltenes Bienchen ist heute B. Hartmann aus Magdeburg anzuheften. Er wünscht doch tatsächlich unserem Baubeigeordneten Jörn Marx (CDU) eine schöne Reise nach Dresden. Aber er macht aus seinem Herzen keine Mördergrube, sondern bekennt sich offen zu seinem Laster - der Vergnügungssucht! Er wünscht den Beigeordneten nicht etwa unter fachlich/inhaltlichen Gesichtspunkten in die Metropole der Brückenbauer an den Oberlauf unseres geliebten Stromes. Nein (Da gibt es ja schließlich auch üüüberhaupt nichts zu meckern, liebe mitlesenden Dresdner). Der Leser ist nur versessen auf eine Magdeburger Beigeordnetenneuwahl. Die wäre nämlich lustig! Wer wollte da widersprechen? Jaha - da können die Oberammergauer mit ihren Festspielen tatsächlich einpacken, wenn der Magdeburger Stadtrat seine Wahlshow veranstaltet.

Allerdings gibt es auch Schatten. Da wäre der uns bereits aus dem Januar 2007 bekannte Leserbriefschreiber Ulf Hamann (Stendal) zu erwähnen. Damals propagierte er das Schnellfahren auf Autobahnen, um so Sprit zu sparen. Auch diesmal bleibt er dem Verkehrsthema treu. Diesmal: "Der Schilderwald". Zunächst belegt er unflätig aber unmotiviert den Bundesverkehrsminister Tiefensee (SPD) (es ist immer ein gelungener Auftakt, wenn man erst einmal einen Politiker ein wenig anpöbelt). Dann hält er die jetzigen Verkehrsregeln für zu kompliziert (Rechts vor Links, Bei Rot stehen, bei Grün gehen - wer soll sich dass auch alles merken!) Dann entdeckt er, dass die behördlichen Schilderaufstellungsentscheider "oft inkompetent" sind (Eine Einschätzung die übrigens gern über Entscheidungsträger jeglicher Couleur, in jeder Situation von Leserbriefschreibern so geteilt wird) Letztendlich wünscht sich der Leser, dass die Schilder zukünftig von Fahrlehrern (!), Berufskraftfahrern und Laien aufgestellt werden. Für Fussgängerüberwege brechen scheinbar schlechte Zeiten an. (Um mal einen revolutionären Gedanken zu äußern: Man könnte die Schilder natürlich auch von der mit den rechtlichen Finessen vertrauten kommunalen Verwaltung aufstellen lassen und die Verwaltung dann durch in den Stadtrat gewählte Fahrlehrer, Berufskraftfahrer und Laien kontrollieren lassen. Wie? Gibt´s schon? Na nicht in Stendal.)

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Montag, August 04, 2008

China nervt

... und zwar sowas von! Fächer schwingende, mit angetackertem Grinsen tanzende Menschenmassen werden uns nun demnächst als Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele heimsuchen. Gut - die sind immer peinlich. (Diese tanzenden Luftballons neulich bei der EM. tststs) Das Problem in China ist aber, dass man nicht den Eindruck hat, die wollten nette Spiele. Nein. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit will man vielmehr darlegen, was für ein phänomenal großartiger Staat China doch ist! Und diese grandiosen Politiker! Olympia lediglich als schmückendes Beiwerk eine unerträglich schlechten Propagandashow. Das IOC mittendrin mit einem Image irgendwo zwischen internationalem Atomschmuggel und der Jahreshauptversammlung eines Pharmakartells. Man kann nicht so viel essen wie man kotzen möchte.

Natürlich hat jedes Gastgeberland so seine Eitelkeiten. (Die USA als Gastgeber: das braucht man auch nicht immer.) China scheint aber einen größeren kollektiven Minderwertigkeitskomplex auskurieren zu wollen. Alles wird zum Politikum. (Auweia, wenn sich da mal wieder jemand als nicht ausreichend vom Nachbarschaftskomitee geschult erweist und irgendetwas Olympiagelangweiltes äußert. Diese Schande!) Jeder muss siegen. Überall. Fürs Vaterland! Und sie werden siegen. Die Dopingkontrollen waren schön intransparent. Die Kinderquäler vom Turnen, Leichtathletik etc. können ihre Kunst in China zu ungeahnter Perfektion treiben. In Deutschland lungern dann ja gleich immer Kinderschutzbeauftragte in der Halle rum. (Kein Verständnis für die große Aufgabe der Nation Ruhm einzubringen, diese Kinderschützer.) Außerdem: Meine Güte - China stellt ein Sechstel der Menschheit, da werden doch ein paar Sportliche drunter sein. Jeder Sieg Chinas wird dann aber nationalistisch als politischer Erfolg gewertet, gefeiert, bejubelt. Hatte ich schon erwähnt das mir schlecht wird?

Unterdessen begeht die staatliche Propagandaabteilung, im Bemühen den Ruhm der Nation zu mehren, jeden Tag mehrere PR-Supergaus. Das Bild Chinas in der Welt wird derzeit von dicklichen Provinzpolizisten in schlecht sitzenden Uniformen dominiert, die Journalisten irgendetwas total absurdes erzählen, um sie bei der Arbeit zu behindern. Typisches Skript: Journalist will Kloster besuchen, Polizist an Straßensperre verwehrt die Passage mit der Begründung: "Die 150 Mönche sind im Urlaub." 24 Sendestunden live aus dem Kloster könnten nicht annähernd so gut die Fiesheit, Willkürlichkeit und Dummfrechheit des Regimes darlegen, wie der bescheuerte Polizist. Dass das Sperren des Internetzugang zu Angeboten zum Beispiel der Deutschen Welle (einem öffentlich-rechtlichen Programm der zu Gast weilenden "Freunde") schon beleidigenden Charakter hat - was soll´s.

Der Stolz der Chinesen auf ihr im Aufbruch befindliches Land ist durchaus auch verständlich, wer wollte es missgönnen. Dass China sich aber so nervig nationalistisch zeigt und nicht in der Lage ist seine dramatischen Probleme, deren obskure Auswüchse wir nun täglich zur Kenntnis nehmen dürfen, auch nur offen zu benennen, selbst zu erkennen und der Kritik gelassener und aufgeschlossener gegenüber zu stehen, lässt böses ahnen. Zumindest ist es unsympathisch.

Mal sehen, ob die Übertragungen von den Spielen trotzdem irgendwie Spass machen. Produkte mit Olympiawerbung drauf kann man ja meiden, um das extrem eklige IOC im Rahmen der eigenen Möglichkeiten zu ärgern.

PS: Dieser Beitrag ist die Bewerbung dieses Blogs um den Ehrentitel "von der chinesischen Zensur gesperrt".

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Sonntag, August 03, 2008

Wissenschaft im Wandel der Zeit

Mit Politologen die einer Partei angehören ist es ja ähnlich wie mit Ameisenwissenschaftlern die versuchen dem zu erforschenden Gemeinwesen beizutreten - es kann schon mal zwicken. Dieser Problematik entzog sich nun der Magdeburger Politikprofessor Wolfgang Renzsch. Nach 38 Jahren gab er, einem starken derzeitigen Trend folgend, sein SPD-Parteibuch ab. Interessant ist der geäußerte Beweggrund: Der Rauswurf Wolfgang Clements aus der SPD als krasser Verstoss gegen das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung. Soso. Etwas voreilig ist das schon - so für einen abgeklärten Politprof. Das Verfahren ist ja eigentlich noch nicht abgeschlossen. Bei dem allgemeinen Zuspruch der SPD-Führung für ihr Irrlicht Clement wird der am Ende sogar noch Kanzlerkandidat. (Gut das käme schon überraschend - aber hallo, es ist die SPD!)

Da auch die Volksstimme im sogleich geführten Interview bezüglich der Plötzlichkeit nach 38 Jahren nachfragte, wurde dann auch noch etwas erläutert. Die Glaubwürdigkeit der SPD sei dahin weil ..... Ypsilanti (SPD, Spitzenkandidatin in Hessen) mit der Linkspartei rummacht und Clement mit der Warnung vor der Wahl Ypsilantis (also der Stimmabgabe für die SPD, Renzschs damaliger Partei) Recht gehabt habe. Sososo. Nun will man ja der Wissenschaft nur ungern ins Handwerk pfuschen. Es sei aber angemerkt, dass Genosse Clement die Genossin Ypsilanti damals nicht wegen der Linkspartei kritisierte (sie hatte ja bei ihren Urahnen geschworen mit diesen Belzebuben nicht zusammenzuarbeiten - was allerdings geflunkert war) sondern wegen ihrer Energiepolitik (pro regenerativer, contra fossiler/atomarer Energieträger). Clement (gut bezahltes Aufsichtsratsmitglied beim Atom- und Kohlekraftwerkbetreiber RWE) hatte Ypsilanti in einem Punkt angegriffen, in welchem sie einfach nur die Mehrheitslinie ihrer Partei, er jedoch die Mehrheitslinie seines Aufsichtsrates vertrat. (Sollte Renzsch die Glaubwürdigkeit der SPD durch Clement gefährdet sehen, wäre wohl auch das wissenschaftlich nicht völlig abwegig.)

Genau genommen hatte Clement aber natürlich nicht gegen Ypsilanti sondern gegen die hessische SPD Stellung bezogen - ist ja schließlich keine Personenwahl. Selbstverständlich steht Wolfgang Clement das Recht auf freie Meinungsäußerung zu. Gerne kann er äußern, dass man die SPD unter keinen Umständen zu wählen habe. Auch Verwünschungen, das Lesen schwarzer Messen etc. - alles zulässig. Es besteht in weiten, ja deutlich überwiegenden Teilen der Bevölkerung sogar die hartnäckige Tradition die SPD nicht zu wählen (sei es nun trotz oder wegen Clement). An die Politikwissenschaft ist aber die Frage zu richten, was der Sinn einer Parteimitgliedschaft ist, wenn man im Fall des Falles nicht einmal bereit ist die bunte Truppe zu wählen? (sondern Roland Koch. Koch!!! Hier seien nur mal die Schlagworte "jüdische Vermächtnisse" und "brutalst möglicher Aufklärer" zu Zwecken der Illustration genannt.) Um es weiter zu erläutern: Selbstverständlich steht es einem Fussballspieler im Zuge seines Rechtes auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit zu, dem gegnerischen Sturm beizutreten und mit seinen Torjägerqualitäten mal überraschte Gesichter zu erzeugen. Sein gutes Recht! Möglicherweise erfährt seine Sportlerkarriere allerdings einen abrupten Abbruch. (Trainer können völlig humorfrei sein!) Dann mit dem Recht auf freie Entfaltung zu argumentieren ... naja .. Politologen machen so was vielleicht. Das Clement nicht einmal die zunächst nur ausgesprochene Rüge (DuDu) akzeptierte und sich nun als Vorkämpfer der Meinungsfreiheit versteht - es fehlen einem die Worte.

Eine Parteimitgliedschaft ist dann albern, wenn jemand über die wünschenswerte Kritik an der eigenen Parteipolitik so weit hinausgeht, dass er zur Nichtwahl seiner Partei aufruft. Selbst wenn er Recht hat - es ist dann offenkundig nicht mehr seine Partei. Wenn man politisch soweit auseinander ist, dass man sich gegenseitig nicht wählen würde - man sollte dann einfach verschiedenen Parteien angehören. Sonst wird es sehr unübersichtlich.

Aber zurück zur Parteiflucht des Professors. Er fordert eine klare Linie der SPD gegenüber der Linkspartei. Diese Linie definiert er wie folgt: "Man kann partiell mit Pragmatikern vor allem in den ostdeutschen Ländern und Kommunen zusammenarbeiten." Ähm. Tja. Da ist was dran. Das umschreibt aber wohl leider ziemlich exakt die derzeitige etwas diffuse Linie der SPD. Die klare Linie: "Linkspartei stinkt" wird man wohl (aus Sicht der SPD) nicht ernsthaft vertreten können. Weder in MeckPom noch in Berlin kam es bei Rot/Rot-Koalitionen zu revolutionären Unruhen. Genau genommen stützt die Linke in Berlin sogar Thilo Sarrazin (SPD, Finanzsenator, trägt in Wohnungen gerne dicke Pullover) gegen den Clement ja nun schon als verträumter Sozialrevolutionär durchgeht. Die klare Linie: "Im Osten immer, im Westen nimmer!" ist nun aber wirklich nur im geographischen Sinne klar. Verliert ein Linksparteifunktionär seine Satisfaktionsfähigkeit, wenn er von Marienborn (Sachsen-Anhalt) nach Helmstedt (Niedersachen) verzieht? Die SPD möchte selbstverständlich aber nicht in den Verdacht geraten mit Altstalinisten, verwirrten K-Gruppen, Maoisten etc. zu paktieren. Die Linkspartei ist ... ähm ... breit aufgestellt. (Ihr Chef war beruflich langjährig Heilsbringer einer nicht genannt sein wollenden sozialdemokratischen Partei in Deutschland, der lustigerweise auch Clement angehörte.) Was soll man, z.B. als Politologe, der SPD da raten? Es bleibt nur die Prüfung im Einzelfall: Was für Leute mit welchem Programm hat man jeweils vor sich? Das genau hat der weise Bundesvorstand der SPD beschlossen. Das ist zwar nicht sonderlich eindeutig, alles andere aber ist verlogen, da nicht einhaltbar und (schlimmer noch) es glaubt ohnehin niemand.

Wenn die SPD aber genau das macht was der SPD-Professor fordert - Wieso tritt er aus? - Ach, versteh einer Professoren.

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Freitag, August 01, 2008

Fluchtplan

Harte Zeiten für das Weltkulturerbe. Die Volksstimme deckte einen neuerlichen Fluchtversuch des Magdeburger Baubeigeordneten auf - diesmal lautet das Ziel Dresden. Eine Koalition aus Linkspartei, FDP und CDU möchte ihn da gerne wirken sehen. Das kommt einem ja irgendwie bekannt vor. Ob die Dresdner Headhunter vielleicht auch noch Hans-Werner Brüning mitnehmen? Sollte Dresden das Schnäppchen machen, müsste sich der Baubeigordenete allerdings etwas umstellen. Zwar kann man hier wie dort ohne eigene Vision schrecklichste Ideen in Beton gießen - aber: In Dresden gilt es eine garstige Brücke zu bauen, damit die Herren von der UNESCO mal so schön dunkelviolett anlaufen. In Magdeburg ging es ja eher um die Unterkellerung der Innenstadt. Die hat die UNESCO null interessiert - es sei denn wir stossen beim Buddeln aufs Bernsteinzimmer.

Liebe derzeit hektisch googelnde Dresdner! Lasst Euch nicht von hinterhältigen, gemeinen, niederträchtigen Internet-Blogs oder Lokalzeitungen verwirren. Das lief hier alles super. Wirklich wahr. Indianerehrenwort! Wenn Ihr unseren Baubeigeordneten abwerbt - das ist für Magdeburg natürlich ein schwerer Schlag. Aber notfalls macht Hans-Werner Brüning das Amt gleich noch mit. Also nur kein schlechtes Gewissen. Wir Magdeburger geben doch gern.

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