Flusspferdhaltung wird leichter
Früher war das Plätzchen dort recht idyllisch. Eine kleine niedliche Treppe führte gesäumt von altem Baumbestand hinab zum Domfelsen. Dort konnte man dann sehr nett zwischen dem angespülten und zurückgelassenen Müll Mutter Natur genießen. Jetzt ist alles schick modern. Die Bäume erwiesen sich als verzichtbar. Die Ausmasse von Treppe und den enormen Treppenstufen ermöglichen den Flusspferdhaltern auch eine artgerechte Herdenhaltung für ihre schwergewichtigen Lieblinge.
Über den Planern und Erbauern der Elbbetrachtungsanlage sollte man allerdings nicht den Stab brechen. Erstens muss man mal abwarten, ob die Magdeburger und vielleicht sogar hin und wieder ein Tourist es dort nicht ganz hübsch finden (größere Müllmengen könnte man vom Domfelsen dann vielleicht einfach mal entfernen). Zweitens ist die maritime Nachbildung des Pergamonaltars ein etwas hilfloser, aber gutgemeinter Versuch, der Bevölkerung mal die Elbe zu zeigen. Die Hilflosigkeit wird offenbar, wenn der vierspurige Ausbau des Schleinufers auch die letzten Meter genommen hat. Fußgänger sollten dann aufpassen, nicht versehentlich neben den Fußweg zu treten und die Großtreppe hinunter zu purzeln. Das gemütliche Plätschern des Wassers ist wird vermutlich nur eingeschränkt erlebbar sein. Im Verhältnis zum Schleinufer bringt das Elbufer einfach nicht genung Dezibel. Vielleicht könnte man die Fließgeräusche des Flusses per Lautsprecher ...? Oder man verteilt Kopfhörer. Kostengünstiger wäre die Aufstellung von Schildern: "Fluss plätschert!"
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