Freitag, August 10, 2007

Gebrochenes Schweigen

Es war schrecklich. Wo früher muntere Plauderei herrschte, nur noch bleiernes Schweigen. Keine Nachricht. Geradezu ein Informationsembargo. Heute nun aber endlich die Erlösung.

Mit einem Doppelschlag brach Lieste´s - weeßte´s sein Schweigen - und pumpte uns bis zum Hals voll mit unglaublichen Details zu Eberhard Seifert (CDU) und Dr. Uwe Küster (SPD).

Zunächst gesteht die beliebte Volksstimme-Rubrik (unter Tränen) ein, dass sie uns den Besuch der Münchener Frauenunion vorenthalten hatte, der vor 8 Wochen durch unsere Metropole wirbelte. Insbesondere für die Münchenerin Hildegard Heidebrink-Obermeier ein scheinbar einschneidendes Erlebnis. Die CDU hatte Frauenschwarm, Stadtrat und Stadt(ver)führer Eberhard Seifert (65 - wie der aufmerksame Leser sich erinnern wird) an die Front beordert und ihm die fast unlösbare Aufgabe übertragen, 25 (!) Parteisoldatinnen so durch die Stadt zu bugsieren, dass sich die Schadensmeldungen in Grenzen halten. Es ist leider nicht überliefert, was alles so gezeigt wurde - aber es kam an. HHO wandte sich nun in einem persönlichen Dankschreiben an den "charmanten" "Gentleman" und ... tja man muss es in der ganzen Dramatik schildern ... bedankte sich. Das diese Nachricht unbedingt einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden musste versteht sich von selbst. Die Volksstimme nimmt es mit dem Quellenschutz nicht so genau und outet die CDU-Ratsfraktion als undichte Stelle. Wir ahnen auch den konkreten Namen.

Vermutlich dem betagteren Durchschnittsalter der rüstigen CSU-Veteraninnen ist die Äußerung zuzuschreiben, sie hätten Herrn Seifert in München empfohlen. Magdeburger Stadtführer machen bei Münchener Sehenswürdigkeiten traditionell eigentlich nicht so viel her. Vielleicht war ja aber eine vakante Stelle an der CSU-Parteispitze gemeint? Wenn man den Seifert-Konkurrenten Horst Seehofer so durch die Schlafzimmer stolpern sieht - mit Frauen sollte man auf dem Posten scheinbar wirklich umgehen können.

Nun ist aber Ausgewogenheit ein hohes Gut. Da die Rubrik vorgestern ohnehin ein Gespräch mit Uwe Küster (SPD, MdB) hatte, bot es sich an, das Gespräch zu recyceln. Zunächst schneide man die Austauschschülerin, Teile der weißen Wand und des roten Sofas samt USA-Landkarte etc. ab - siehe da, schon hat man einen schief in die Kamera linsenden Küster (der dann merkwürdiger Weise vor einer polnischen Fahne sitzt). Das ganze unter der knalligen (inhaltlich etwas bedenklichen) Überschrift: "Ein Baby aus Washington macht Politiker zum dreifachen Opa". Potenter kleiner Kerl? Dann wird zu den Verwandtschaftsverhältnissen ausgepackt. Bei der mittleren Tochter wird fehlender Nachwuchs gerügt. Tochter Annett Küster-Ka (33) hingegen soll es in London nicht mehr fein genug gewesen sein - daher ihr Umzug nach Washington, so mutmaßt zumindest Großpapa Uwe, der sich mehr Zeit für die Racker wünscht. Diesen Wünschen möchte man sich unbedingt anschließen.

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1 Comments:

Anonymous Anonym said...

http://www.cdu-magdeburg.de/upload/JU-Dateien/2007-07-30-Auszug-Buergerportraits.jpg

11:28 PM  

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