Samstag, August 11, 2007

Zucker im Tank

Scheinbar ein recht unerfreuliches Arbeitsklima derzeit - in der Handwerkskammer Magdeburg. Trotzdem ist so eine Kammer natürlich auch in schwierigsten Zeiten immer noch für eine neue Bestleistung gut. In der Kategorie "absurdester Putschversuch" heimst die Magdeburger HWK tatsächlich trotz ihrer beachtlichen Schieflage noch einen Sonderpreis ein.

Da die Hauptgeschäftsführerin Christa Knoblauch an den internationalen Finanzmärkten und auch beim Krisenmanagement in der heimischen Presse nicht ganz so brillierte, beantragte der Magdeburger Kreishandwerksmeister auf der Vollversammlung die Abwahl der Geschäftsführerin. Darauf entgegnete Frau Knoblauch, dass die Vollversammlung dafür garnicht zuständig sei. Was hat Frau Knoblauch, was der Kreishandwerksmeister nicht hat? Recht! Angestellte der Kammer werden üblicherweise nicht gewählt sondern angestellt. Daher das Wort: Angestellte. Wer aber nicht gewählt ist, kann auch nicht abgewählt werden - sondern nur entlassen. Dies könnte der Vorstand machen, der jedoch, entgegen seinem (gewählten) Präsidenten, Frau Knoblauch total dufte findet. Zumindest mehr dufte als den "unehrlichen" (O-Ton eines Vorstandsmitglieds - ja man neckt und herzt sich) Präsidenten. Den würde man ganz gern entlassen. Geht aber nicht - müsste abgewählt werden. Da macht nun wieder die Vollversammlung nicht mit.

Na, alles klar?

Vielleicht sollte man beim Austüfteln von Umsturzversuchen die Satzung nicht völlig unbeobachtet lassen. Wenn man jemandem Zucker in den Tank kippen will, gibt es neben dem Zucker eine zweite wichtige Voraussetzung - man braucht auch einen Tank. Das angestrebte Ziel sollte zumindest theoretisch auch erreichbar sein - sonst wird es albern.

Ich hab es schon wieder vergessen. Mal abgesehen vom Unterhaltungswert - zu was war so eine Kammer gleich noch nützlich?

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