Klein aber naja
Es ist Bundestagswahl. Während die üblichen Verdächtigen hinlänglich bekannt sein dürften, drängen sich auch jeweils noch kleinere Parteien in das spärliche Rampenlicht. Sehr schön der umfängliche Bericht im öffentlichrechtlichen Fernsehen "Der Kampf der Kleinen." Es ist schon verblüffend, dass, wenn die Menschen unabhängig von eingefahrenen Bahnen Politik mal völlig neu denken können, eigentlich durchweg unerträgliches Gesülze entsteht. Man sollte doch meinen, dass jenseits der Kompromisse und Sachzwänge der Althergebrachten bei den "Sonstigen" zumindest annähernd mal neue Konzepte entstehen. Statt dessen ein wahres Panoptikum. Der Vertreter der PBC (Partei bibeltreuer Christen) möchte liebend gern den weiblichen Teil der Bevölkerung an Herd und/oder Bett ketten - traut sich das aber nicht so direkt zu sagen und umschreibt es als dem Wunsch der Frauen entsprechend. Hmm. Die Violetten arbeiten mit heilender Energie. Die MLPD findet für Mao und Stalin anerkennende bzw zumindest entschuldigende Worte. (Man sollte annehmen, dass bestimmte Erfahrungen nur einmal gemacht werden müssen.) DVU, NPD und Republikaner drucksen ein bisschen herum, weil sie sich zwar gerne ausländerfeindlich äußern würden, aber meinen das könnte gegenüber dem Interviewpartner irgendwie schlecht ankommen. (Sehr gelungen die Brandenburger DVU-Frau, die bereits Sachsen als weniger geschätzt betrachtet.) Die Piraten, die auf einem wahren Hype reiten und sogar durch übermotivierten Telefonterror Raabs Bundestagswahlshow in die Knie zwingen, verzichten offensiv weitgehend auf Programmatik. Neben für weite Wählerschichten unverständlichen Abhandlungen zum Spezialgebiet des Urheberrechts, müssen sie sich im wesentlichen mit den Kinderpornografie-Vorwürfen gegen ihr Mitglied Jörg Tauss beschäftigen. Eine altbekannte Gruppe namens BüSo will neue Atomkraftwerke und ein Transrapidnetz! Ah ja.
In Sachsen-Anhalt sind neben den altbekannten von SPD, Linke, CDU, FDP und Grünen allerdings nur vier weitere Problemfälle am Start: NPD, MLPD, DVU und Piraten - alle des Erklimmens der 5%-Hürde unverdächtig. Während letztere wohl nur das Ende des Urheberrechts und der modernen Unterhaltungsindustrie herbeiführen würden, wären die ersten drei bei einer Machtübernahme locker geeignet das Ende der Zivilisation an sich zu bewirken. Bei aller Zivilisationskritik - davon sollte man absehen.
In Sachsen-Anhalt sind neben den altbekannten von SPD, Linke, CDU, FDP und Grünen allerdings nur vier weitere Problemfälle am Start: NPD, MLPD, DVU und Piraten - alle des Erklimmens der 5%-Hürde unverdächtig. Während letztere wohl nur das Ende des Urheberrechts und der modernen Unterhaltungsindustrie herbeiführen würden, wären die ersten drei bei einer Machtübernahme locker geeignet das Ende der Zivilisation an sich zu bewirken. Bei aller Zivilisationskritik - davon sollte man absehen.
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