Freitag, November 07, 2008

Eisig

Im allgemeinen Schlachtenlärm um die Teilunterkellerung der Innenstadt geht es fast unter: Der Stadtrat hat gewählt: Dieter Scheidemann ist der neue Baubeigeordnete Magdeburgs. Was dies inhaltlich heißt bleibt abzuwarten. Vermutlich wird Scheidemann jedoch nicht bereits auch in anderen deutschen Großstädten nach dem gleichen Amt gieren. Man wird ja bescheiden.

Bescheiden war dann übrigens auch das Wahlergebnis von Falko Balzer (SPD). Dies bestätigt einmal mehr die bekannte These: "Wenn´s dem Sozialdemokraten zu wohl wird, geht er aus Eis." Wenn man gemütlich als Chef des Landesbaubetriebes eingeparkt ist und mit einer gewissen Berechtigung gemütlichst die Beine vom ledernen Sesselchen baumeln lassen könnte, sollte man da die Hand ins örtliche Piranha-Becken halten? Macht das wirklich Sinn? Wenn ja, sollte man nicht zuvor mit dem ein oder anderen Beckenbewohner mal ein freundliches Wort tauschen? Wie kann es sein, dass sich jemand zwar in den Vorauswahlen durchsetzt, unter die letzten Drei kommt und einer der großen drei Fraktionen angehört, dann aber lediglich gepflegte drei (drei! tri! three! weniger als vier!) Stimmchen abräumt? Von 57. Bereitet danach die Mitarbeit im Becken noch Freude?

Gratulation an die CDU. Sie hat die eigene Kandidatin zwar nicht durchbekommen und damit das wichtige Bauressort aufgrund ungeschickter Personalpolitik verloren - immerhin aber scheinbar doch die eigene Kandidatin Jaqueline Lohde (18 Stimmen) gewählt. Ist ja mal ein Anfang.

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Donnerstag, November 06, 2008

Herr, erbarme Dich!

Das Publikum lässt sich mit einem wohligen Brummen in die Polstersessel fallen. Es sind wieder Beigeordneten-Wahlen in Magdeburg. Nach der etwas überstürzten Flucht des letzten Baubeigeordneten in´s sächsische Exil wird nun ein neuer Stadtzerplaner gesucht. Hope oder gar Change ist allerdings wohl nicht zu erwarten. Das verbliebene Kandidatenfeld ist etwas trist. Frau Jaqueline Lohde (CDU) ist der neue Versuch der CDU. Bei der bisherigen Geschicklichkeit der CDU in Personsalfragen wäre bei einer Wahl zu befürchten, dass Frau Lohde überraschend mitteilt, innerstädtischen Braunkohletagebauen nicht wirklich abgeneigt gegenüber zu stehen. Interessant die Bewerbung von Falko Balzer (SPD). Immerhin Rekordhalter in der Rubrik "kürzeste Amtszeit des Stadtratsvorsitzenden"! Nicht ganz klar ist auch, was ihn an seinem derzeitigen Job (Chef des Landesbaubetriebs) so anödet, dass es ihn gelüstet, der Beherrscher der kommunalen Gullydeckel, Bordsteinabsenkungen (und was es sonst so an schrecklichen städtischen Bauelementen gibt) zu werden. Favourit des OB´s ist Dieter Scheidemann (parteilos), der das Amt derzeit kommissarisch ausübt, ohne dass bisher eine Spur der Verwüstung festzustellen wäre. Immerhin.

Wer dann wen wählt ist in Magdeburg sowieso nicht einmal annähernd zu ergründen. In einem schweren Dilemma steckt die CDU. Da die Linke keinen Kandidaten ins Rennen schickt, ist nicht ausgeschlossen, dass man die eigene Kandidatin wählen muss. (Obwohl Falko Balzer ihnen vielleicht inhaltlich näher ist.) Da Falko Balzer nicht als wirklicher Freund der revolutionären Linken-Fraktion gilt, wird die Linke vermutlich, trotz auch insoweit bestehender inhaltlicher Deckungsgleichheit in Stadtplanungsfragen, von der Wahl Balzers absehen und eher die Verwaltung in Gestalt Scheidemanns wählen. Die SPD? Eher bekommt Georg W. Bush eine dritte Amtszeit, als dass die Magdeburger Sozialdemokraten geschlossen den Stadtrat aus den eigenen Reihen wählen. Dieter Scheidemann wird sich wohl über diverse Stimmen aus den sozialdemokratischen Teilen des Stadtrates und wohl auch der restlichen Versprengten freuen können.

Wer noch schnell zum Buchmacher will: Scheidemann erscheint am wahrscheinlichsten. (Angaben wie immer ohne Gewähr!)

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