Donnerstag, Juli 03, 2008

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

aaaaaaaaaaaaaaaaaargh. Der Stadtrat unserer geliebten Landeshauptstadt hat sich entschlossen die bisher eher langweiligen Beigeordnetenrunden beim Oberbürgermeister etwas aufzupeppen. Eine Mehrheit entschloss sich, bereits im ersten Wahlgang, Hans-Werner Brüning (Linke) zum Beigeordneten für Soziales zu wählen. Was passiert als nächstes? Tritt die Stadt dem Kommintern bei? Lebt der RGW wieder auf? Braucht man für Fahrten nach Barleben ins nichtsozialistische Wirtschaftsgebiet (NSW) wieder eine Reisegenehmigung oder einen 65. Geburtstag? Bevor jetzt die Flüchtlingstrecks die B 1 verstopfen - so schlimm wird es schon nicht werden. Irgendwie vermag man sich zwar nicht vorzustellen, dass Hans-Werner Brüning aus der Rolle des grantelnden Linkechefs herausfindet und sachlich eine Behörde leitet - der Stadtrat scheint aber experimentierfreudig. Wenn es gut liefe, wird die Magdeburger Sozialpolitik jetzt frecher und sei es nur, weil die anderen Parteien die Brüning-Behörde mal ein wenig treiben wollen. Beate Bröcker (SPD, ein kurzsichtiger Internetblog hatte sie gerade noch als fast unsinkbar bezeichnet) wird sicherlich irgendwo im SPD-Reich ein neues Plätzchen finden.

Das Ergebnis der Wahl für den Ordnungsbeigeordneten verlief wenig überraschend. Holger Platz (SPD) macht es nochmal. Umkämpft war erwartungsgemäß die Position des Wirtschaftsbeigeordneten. Zunächst ist festzustellen, dass das Wort des Hafens scheinbar kein richtiges Gewicht mehr hat. Entgegen der ausdrücklichen Weisung der Hafenleitung wurde der Amtsinhaber Klaus Puchta (SPD) nicht wiedergewählt. Überraschend wich die CDU von ihrem bisherigen Modell "Viel Kandidat hilft viel" ab. Ralph Tyszkiewicz (CDU) erkannte, dass er sich auch zukünftig wieder intensiv dem Clustermanagement widmen möchte und zog zurück. Mit diesem Kunstgriff setzte sich dann der einzige verbliebene CDU-Kandidat, Rainer Nitsche, durch. Eine Stadt"regierung" in der Hans-Werner Brüning und Rainer Nitsche gemeinsam Verantwortung tragen, könnte für den Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) eine gewisse Härte bedeuten. Möglicherweise müssen auch diese Cluster dann geschickt gemanagt werden.

Am Ende des Tages ist festzustellen, dass der Einfluss der Linkspartei in der Stadtverwaltung erheblich gestiegen ist. Auch die CDU kann am Sekt hantieren, während die SPD die Taschentücher zückt. Der Stadtrat insgesamt ist jetzt möglicherweise besser gegenüber dem Oberbürgermeister aufgestellt, wenn dieser sich ernsthafter inhaltlicher Konkurrenz innerhalb der eigenen Verwaltung ausgesetzt sieht. Ob nach diesem stark auf Parteibücher und wenig auf Qualifikationen setzenden Schauspiel die Stadt als Ganzes gewonnen hat ist allerdings fraglich.

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20 Comments:

Anonymous Anonym said...

Die CDU hat offensichtlich den PDS Kandidaten mitgewählt.
Ein grund mehr die CDU nie wieder zu wählen.

3:10 AM  
Anonymous Anonym said...

Und die FDP allen voran Frau Paque hat den Deal mit der PDS eingetütet. Nur für ein paar Stimmchen mehr für den dann doch nicht erfolgreichen Herrn Klein, darf Herr Brüning im Sozialdezernat ein paar Jährchen Verwaltungsmanagement üben. Da weiß man doch, was man von dieser Partei zu halten hat.

6:45 AM  
Anonymous Anonym said...

Wellemeyer hatte wirkliche Weitsicht:

70 bis 90% übelste, provinzielle Dumpfbacken im Magdeburger Stadtrat (wahrscheinlich aber doch ein repräsentatver Bevölkerungsdurchschnitt)
Da ist die Außerkraftsetzung des Grundgesetztes und Wiedereinführung des realexistierenden Kommunismus in Magdeburg kurzfristig zu erwarten.
Die Flucht nach Osten ist zwar neu - aber besser als hier in den alten Stasikellern zu schmachten um dann vom Sozialbeigeordneten selbst guillotiniert zu werden.

9:37 AM  
Anonymous Anonym said...

Es gruselt mich. Nicht, dass den eingeübten Kontakten/Netzwerken/Seilschaften (Zutreffendes bitte ankreuzen) eine Erneuerung geschadet hätte. Aber doch nicht so!

Übrigens bin ich sicher, dass die beiden neuen Überflieger sich gut vertragen werden. Und ihre Fraktionen machen schwarz-rot (habe keine bessere Farbe für die Linken, pardon) bundesweit zum Modell. Merkel muss mal mitmachen.

4:51 PM  
Anonymous Anonym said...

Es ist CDU und FDP offensichtlich völlig egal, ob jemand fachlich und inhaltlich was drauf hat. für ein paar Stimmchen und einen Posten, hängen sie ihre Fahnen in den Wind. Das hat nichts mehr mit dem Wählerwillen und noch viel weniger mit Anstand und Rückrat zu tun. Anders kann man es sich nicht erklären, daß mit Hilfe der sogenannten "Christdemokraten" ein Altstalinist ins hochbezahlte Amt gehoben wird.

Pfui, Herr Stern und Herr Schwencke, pfui, Frau Paqué!

7:11 PM  
Anonymous Anonym said...

Aber hallo! Skandal genug, noch skandalöser, wenn das CDU-intern keine personellen Folgen hat. Eigentlich hätte Stern schon gestern seinen Hut nehmen müssen.

Nichts dagegen zu sagen, dass die Linke als größte Macht im Rat einen Beigeordnetenposten beansprucht. Dass aber ausgerechnet die Konservative inklusive FDP dem eigenwillig-machtbesessenen und autoritär-wadenbissigen Grantler Brüning das Feld zur Altersvorversorgung auf Stadtkosten bereitet, macht die stadtpolitische Landschaft vollkommen zur Farce.

So funktioniert die Parteiendemokratie eben nicht. So macht man sich unwählbar weil höchst unglaubhaft.

9:39 PM  
Anonymous Anonym said...

Man kann mit Sicherheit über das noch immer unfassbare Geschehnis diskutieren. Allerdings muss man auch zugestehen,dass für einen
"...eigenwillig-machtbesessenen und autoritär-wadenbissigen Grantler..." die hinterlassenen Fußstapfen ihresgleichen nicht zu klein sind.

10:17 PM  
Anonymous Anonym said...

aber jetzt mal halblang - es ist doch schön mit anzusehen, wie jemand, der bislang populistischen nebel verbreitet hat, jetzt in der politischen verantwortung besteht (oder nicht) --- die fallensteller in rat und verwaltung sind doch schon unterwegs --- und bei der nächsten wahl fällt für die linksaußenpartei der stärkste stimmensammler flach --- stimmen gabs für den doch offenbar, wenn man richtig zählen kann auch von grün und/oder jugendpartei --- kein wunder, wenn man an frau brökers verantwortung im pflegeskandal denkt

10:19 PM  
Anonymous Anonym said...

Mr 64% ist jedenfalls durch diese Wahl beschädigt - und hat dem Vernehmen nach auch nicht souverän auf diese neue Herausforderung reagiert. Herr Veil und andere Räte wurden nach der Wahl "in den Senkel" gestellt - in aller Öffentlichkeit und in einer Art und Weise, die jeder Beschreibung spottet. Dabei lag das "Verschulden" doch am Club der CDU/SPD-Dilettanten, die diese Abstimmung vorbereitet haben. Große Koalitionäre waren danach ganz klein mit Hut. Zeit für einen Generationswechsel an der jeweiligen Fraktionsspitze, vor allem deshalb, weil eine informelle Koalition darauf basiert, dass man auch mal - und das verbindlich - miteinander redet.

10:31 PM  
Anonymous Anonym said...

Schlimmer als mit dem Beatchen kann es mit Brüning auch nicht werden. Vielleicht haben jetzt andere mal die Chance mitzuklüngeln. Es wird sicher einige Lieblingskinder -träger geben, die jetzt um die Verwaltungsgunst bangen....

10:33 PM  
Anonymous Anonym said...

Letztlich bleibt- die Stadt bekommt, was sie verdient.
Wellmeyerattribute, gepaart mit Feigheit, Hochmut und einem Schill-artigen OB- das ist Magdeburg.

10:37 PM  
Anonymous Anonym said...

Wieso, kokst er auch - Gibt's ein Video;-)

10:44 PM  
Anonymous Anonym said...

neee, bestimmt nicht - schaut mal hier: http://www.halle.de/Images/Deutsch/9/3993/3994/halbkugeln.jpg --- da stehen die beiden Stadtoberhäupter von Halle und MD und beide haben unterschiedliche Konzepte, wenn es an die Wahl der Beigeordneten geht. Das Hallenser Konzept ist besser aufgegangen, weil sich Frau Szabados auf eine breitere Gesprächs- und Abspracherunde eingelassen hat und deshalb ein klein wenig ruhiger schlafen kann als Dr. T.

10:55 PM  
Anonymous Anonym said...

das mit dem schill-artigen ob ist nun wirklich quatsch...

10:58 PM  
Anonymous Anonym said...

Der Link funktioniert nicht.
"neee, bestimmt nicht" - gibt's noch kein Video?;-)

11:02 PM  
Anonymous Anonym said...

http://www.dielinke-stadtratsfraktion-md.de/

11:03 PM  
Anonymous Anonym said...

tschuldigung, den meine ich: http://www.dielinke-stadtratsfraktion-md.de/BG5.JPG

11:04 PM  
Anonymous Anonym said...

http://www.myvideo.de/watch/ 2708824/Das_Magdeburger_Lied

... aktualisiert 2008:

Das Magdeburger Lied

Ich leb in einer Stadt mit einem OB,
die viele Räte hat und zu wenig SPD,
unsere Stadt mit M beginnt,
denn wir sind, wir sind ein Magdeburger Kind.

Die Wahl der Beigeordneten zieht durch den Rat,
jeder für 7 Jahre eine Stimme hat,
Die Posten im Gutglauben ausgehandelt sind,
denn wir sind, wir sind ein Magdeburger Kind.

Im Stadtrat ist es wunderschön,
Überraschung und 2 Dezernenten müssen gehen,
“Points of View“ und die Stimmen im Wind,
denn wir sind, wir sind ein Magdeburger Kind.

Das Wahlergebnis wurde interessant,
Wellemeyer hatte es so ähnlich benannt,
den Trümper hoch zu Ross es zum Rasen bringt,
denn wir sind, wir sind ein Magdeburger Kind.

Refrain:
Ist denn der Stadtrat immer noch der selbe
fragt sich der Lutze und wundert sich
So viel Grantelei, Machteinbruch und noch mehr
Hab ich schon Jahre nicht gesehn

12:43 AM  
Anonymous Anonym said...

Die CDU hat mit der SED einen Deal gemacht: Nächstes Jahr wird dafür der CDU-Kandidat für den Posten des Kulturbeigeordneten von der SED mitgrtragen werden. Und so setzt sich Stück für Stück die Beigeordnetenriege aus Dilletanten zusammen. Einziges Auswahlkriterium: Das Parteibuch.

Herr Stern sollte sofort zurücktreten!

9:09 AM  
Anonymous Anonym said...

Das ist dann ja die letzte wichtige Personalentscheidung des "alten" Stadtrates. Hier liegt das Problem: Die "Alten" im Stadtrat, d.h. Pensionäre, in städtischen Unternehmen Untergekommene (Stern), anderweitig wenig Beschäftigte - das sollte alle animieren, darüber nachzudenken, wen man im Juni 2009 aufstellt (Parteien) bzw. wählt (Bürger). Im Stadtrat sitzen zu wenig kompetente Frauen, kaum Menschen mit juristischen Sachverstand, auch Unternehmer oder profilierte Gewerkschafter sind Mangelware.

6:57 PM  

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