Freitag, Juni 06, 2008

Fuchsschwanz oder Kettensäge

Sägende Geräusche dringen derzeit aus dem Magdeburger Rathaus. Die Stühle der Beigeordneten werden zerspanenden Bearbeitungsvorgängen unterzogen. Wohl eher symbolisch macht sich Rainer Nitsche (CDU) mit einem ziemlich zahnlosen Fuchsschwanz am Gestühl des Ordnungsbeigeordneten Holger Platz (SPD) zu schaffen. Da das konservative Lager (egal ob nun CDU oder Linkspartei) bisher nur wenig Kritik an Platz vorbrachte und man sich wohl ganz allgemein mit ihm irgendwie eingerichtet hat, erscheint ein Abwahl eher unwahrscheinlich.

Die Säge am Stuhl der Sozialbeigeordneten Beate Bröcker (SPD) entpuppt sich beim genaueren Hinsehen als Nagelfeile in der Hand von Hans-Werner Brüning (Linkspartei). Auch wenn mal von CDU/Linkspartei-Allianzen gemunkelt wird - auch die Leidensfähigkeit der CDU hat Grenzen. Dass die Christdemokraten den knuffigen Grantler Brüning ernsthaft auf den Sozialposten heben und dann bei jeder Stadtratssitzung seinen dann amtlichen Einbringungen lauschen - das will man doch erst sehen bevor man es glaubt.

Mit Allerlei gröberen Handwerkszeug bis hin zur Kettensäge ist man hingegen am Stuhl von Wirtschaftsbeigeordnetem Klaus Puchta (SPD) zugange. Das CDU-Bewerberfeld musste zwar erste Federn lassen (Klaus-Dieter Theise (CDU) hatte im Kleingedruckten die Bewerbungsvoraussetzungen übersehen) - drei zünftige konservative Bewerber (2mal CDU, 1mal FDP) sind aber zur Stelle. Die Frage ist, ob die drei sich einigen können, wer die Kettensäge halten darf.

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4 Comments:

Anonymous Anonym said...

Hallo!

Du hast das Fragezeichen vergessen, das neben Brüning stand. Man munkelt auch da so einiges, will aber nichts rausrücken bislang.

2:10 AM  
Anonymous Anonym said...

Es gibt doch eh eine Absprache der heimlichen großen Koalition in MD. Platz und Bröcker laufen durch, dafür wird Puchta dran glauben müssen.

9:25 AM  
Anonymous Anonym said...

So schätze ich das auch ein. Aber jetzt wird auf heutigen Beschluß des Stadtrates erst einmal die undichte Stelle gesucht, die der Volksstimme die Namen der Bewerber gesteckt hat. Alle, die die Namenslisten irgendwann mal eingesehen haben, sind verdächtig. Harte Zeiten für Informanten. Da den Antrag nur die Fraktionen DIE LINKE, CDU, FDP und BfM unterschrieben haben, könnte man vermuten, daß die Indiskretion vielleicht aus den Reihen der SPD, B90 oder future oder ... ????
Jedenfalls wurde der OB jetzt vom Stadtrat beauftragt,
- zum einen dem Stadtrat eine Übersicht (Liste) zur Kenntnis zu geben, welche Personen bis zum 29.
Mai 2008 Zugang zu den Listen / Bewerbungsunterlagen bezüglich der Bewerbungen um eine Beigeordnetenstelle in der Landeshauptstadt Magdeburg hatten - getrennt nach Mitarbeitern der Verwaltung und Mitgliedern des Stadtrates
- und zum anderen
die Gesetzesverletzung - öffentliches Bekanntmachen / Weitergeben von Inhalten nicht
öffentlicher Dokumente für nicht öffentliche Beratungen in Personalangelegenheiten -
anzuzeigen.

Man darf gespannt bleiben.

1:33 AM  
Anonymous Anonym said...

Wer betreut eigentlich die Telefonanlage der Stadt? Nicht, dass da nun die Telefonlisten gezogen werden, wer wann mit wem telefoniert hat.

9:53 AM  

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