Olympiakader
Dafür, dass die Volksstimme versucht hatte die Kommunalwahl totzuschweigen, ist sie nun ja geradezu redselig. Erheiterung löst der Kommentar der Volksstimme unter Kommunalpolitikern aus. Der Kommunalwahlkampf sei "schier themenlos" gewesen. Kann man angesichts dicker Kommunalwahlprogramme eigentlich nicht sagen - es war halt nur in den Zeitungen niemand bereit darüber zu berichten und der kommunalen Auseinandersetzung eine Bühne zu geben.
Heute war der große Tag, an dem das Geheimnis gelüftet wurde, wer der Kandidat mit der geringsten Stimmenzahl ist. Der vielbeachtete Preis geht an: Michael Gegner (FDP). 21 Kreuze konnte er letztendlich in Olvenstedt und Texas auf sich vereinen. Das entspricht etwa sieben Wählern. Obwohl er immerhin als fünfter von neun FDP-Kandidaten in dem Bereich abgetreten war, reichte es nur zum vom olympischen Gedanken beseelten neunten Platz (Eine Stimme besser: Parteikollege Maik Rösler). Überhaupt liegt am Ende der Ergebnislisten jeweils ein Schleier ermatteter FDP-Kandidaten, denen scheinbar auch nähere Verwandte keinen Einzug in den Stadtrat wünschen.
Heute war der große Tag, an dem das Geheimnis gelüftet wurde, wer der Kandidat mit der geringsten Stimmenzahl ist. Der vielbeachtete Preis geht an: Michael Gegner (FDP). 21 Kreuze konnte er letztendlich in Olvenstedt und Texas auf sich vereinen. Das entspricht etwa sieben Wählern. Obwohl er immerhin als fünfter von neun FDP-Kandidaten in dem Bereich abgetreten war, reichte es nur zum vom olympischen Gedanken beseelten neunten Platz (Eine Stimme besser: Parteikollege Maik Rösler). Überhaupt liegt am Ende der Ergebnislisten jeweils ein Schleier ermatteter FDP-Kandidaten, denen scheinbar auch nähere Verwandte keinen Einzug in den Stadtrat wünschen.
Labels: Alt Olvenstedt, FDP, Magdeburg, Neu Olvenstedt, Nordwest, Volksstimme
posted by Hildegunst at 11:59 PM
20 Comments:
Piraten am Hindukusch
Sonntag 7.Juni im Jahre des Herren 2009
Ich bin auf dem Weg zum Wahllokal,Verzweiflung übermannt mich,keine Peilung wen ich wählen soll.
Von der Piratenpartei habe ich gehört,"Freibeuter aller Wähler vereinigt euch",Free Downloads für alle.Herrlich!wie heißt der Vorsitzende von den Jungs, Robin Hood?
Meine Verzweiflung wächst,vieleicht doch die Linke und den omnirenitenten Lafontaine wählen, schließlich soll Magdeburg nicht am Hindukusch verteidigt werden, das will ich auch, obwohl ich bin kein Pazifist, denn ich kennne auch ein paar Leute welche was auf die Fre... verdient hätten.
Man wass soll ich nur tun?
Ich gehe auf die 50 zig zu, und es sind diverse Rentner-Parteien im Angebot,aber neee da könnte ich ja gleich die CDU wählen.
Nun habe ich eine Erscheinung,"Agenda 2010" was für eine schöne Phrase! Schröder hilf mir doch!.
Mensch wenn Joschka noch da wäre, dann wüßte ich, wo ich meinen politischen Molotowcoctail hinwerfe. Molotow ist doch russisch oder? Russland sind die überhaupt in der EU?. Na egal.
Warum verdammt tritt die CSU nur in Bayern an. Das ist hochgradig ungerecht, denn schließlich ist der päpstliche Nuntius von und zu und auf der Guttenberg auch nicht von schlechten Eltern.
Es ist soweit, ich habe den Stift in der Hand und stehe zitternd und schwitzend in der Wahlkabine.
Gott sei Dank da ist die Erleuchtung!
"Im Zweifel wähle ich immer die Freiheit"
Programme? Aha! Viel Prägnantes stand wohl nicht drin, sonst hätte man es ja doch in zwei, drei Stichworten auf den Plakten anreißen ...? Ich (Wähler) habe mir jedenfalls die Mühe gemacht, die Programme zu lesen – und es bedauert. Natürlich haben alle brav, seitenlang und unisono gesagt, dass Schulen und Kitas Vorrang haben, alle die Wirtschaft nachhaltig fördern und nachhaltige Arbeitsplätze zu schaffen gedenken, Kultur, Sport, Grün, Armutsbekämpfung ... – na klar, alles ganz, ganz wichtig – wie überhaupt alles, was des Wählers Herz begehren könnte. Applaudiert Euch nur fein für diese Mangelware, aber den Wähler holt man damit nicht hinterm Ofen vor. Hat man ja (wieder) gesehen.
Ja, ja, die Volksstimme. Sie hat es zwar noch geschafft einen Reporter zum Kandidatenwatch nach Salbke zu schicken, aber mehr als Alfreds dicker Aktenordner ist nicht rausgekommen. Wundern wir uns da über die geringe Wahlbeteiligung? Nein. Groß Fotos machen und ordentlich mitschreiben und dann ein Tritt in den Hintern der anwesenden Kandidaten und Gäste, aber besonders in den des Bürgervereins. Das ist wahre Wahlberichterstattung.
(Vielleicht hebt sich die Volksstimmen den Bericht aber auch für die nächste Wahl im Jahre 2014 auf)
Na das ist ja vielleich ärmlich, die ganze Wahlnichtbeteiligung in Medienschelte (Hatte eigentlich unser gebührenfinanzierter Heimatsender was gebracht?) abzuwälzen. 2004 hat die Volksstimme sich meines Wissens mit einer Reihe von Foren alle Mühe gegeben, den Kandidaten (oft vergeblich) Prägnantes zu entlocken (war bei zweien dabei und überwiegend enttäuscht von der mangelnden Streitlust der Politiker). Die Wahlbeteiligung war 2004 letztlich noch geringer als am vergangenen Sonntag.
Also, man fasse sich doch besser ganz selbst an die Nase und weine hier keine dicken Krokodilstränen.
Hallo böse Hilde, eigentlich muss ich Dich ja hassen (demnächst sogar von Amts wegen!), aber manchmal kann ich über Deine herrlichen Ideen auch herzlich lachen: Wie beispielsweise herauszuklamüsern, wer der echte Wahlverlierer ist, der arme Michael Gegner von der FDP - mit 21 Stimmen. Dann auch noch den Verweis auf Familie + Freunde und Bekannte nachzuschieben! So naheliegend diese Überlegung auch ist, man muss erst einmal darauf kommen. Bewegt man dann den Gedanken ein wenig im Geiste, erwächst schnell Mitleid für dieses liberale Brandopfer, das schließlich auch nur ein Mensch ist. PS: Ist es eigentlich eine Beleidigung, jemanden als "Arme Sau" zu bezeichnen?
SR MG aus MD-NN
Wenn HILDEGUNST schon eimerweise Häme über die Kandidaten ausgießt, die mit wenig Stimmen abgerechnet wurden, dann sollte vielleicht auch festgehalten werden, wer die meisten Stimmen in Magdeburg erhielt. (warum liest man sowas eigentlich nicht in der VST?)
1. W. Schwenke / CDU = 4247 Stimmen
2. K. Meinecke / Linke = 3210
3. B. Heynemann / CDU = 3072
4. O. Czogalla / SPD = 2829
5. H. Boeck / Linke = 2818
6. R. Frömert / Linke = 2696
7. E. Rogée / Linke = 2427
8. J. Rösler / SPD = 2397
9. B. Lischka / SPD = 2318
10. U. Bitter / Linke = 2297
11. R. Hein / Linke = 2230
12. U. Siedentopf / CDU = 2171
13. M. Rohrßen / SPD = 2119
14. O. Müller / Linke = 2099
15. F. Theile / Linke = 2006
Es folgen 26 Stadträte mit mehr als 1000 Stimmen und 15 Räte mit unter 1000 Stimmen. Stadtrat mit den wenigsten Stimmen ist momentan (es könnten ja noch einige zu Gunsten von "Nachrückern" verzichten...) C. Szydzick von der CDU mit 503 Stimmen.
ja ja die FDP, selbst schuld,wenn die 88 Kanditaten aufstellen bleiben für den letzten nur 21 Stimmen übrig.
Mann sollte dringend die Gemeindordnung ändern, um so einen Unsinn zukünftig zu verhindern.
www.feuermelder63.blog.de
Sorry,
es muß natürlich Kandidaten heißen.
... interessant ist auch die Übersicht, wieviele Stadträte jeden Wahlbezirk künftig vertreten:
WB 01 = 3 Stadträte (5.497 Wähler, 30,14% Beteiligung)
WB 02 = 4 (5.769 / 27,99%)
WB 03 = 3 (5.700 / 31,92%)
WB 04 = 9 (8.396 / 40,92%)
WB 05 = 9 (8.134 / 40,27%)
WB 06 = 4 (6.721 / 37,91%)
WB 07 = 3 (5.792 / 30,17%)
WB 08 = 9 (8.932 / 40,27%)
WB 09 = 5 (7.072 / 33,31%)
WB 10 = 7 (7.621 / 37,46%)
Merke: Bei hoher Wahlbeteiligung gibt es (meistens) viele Wähler, was mit vielen Plätzen im Stadtrat belohnt wird.
Ergo: Kandidiere in "bürgerlichen" Wohngebieten wie Altstadt (WB 05), Stadtfeld Ost (WB 04), Ottersleben (WB 08) oder Hopfengarten (WB 10), dann steigen deine Chancen als Kandidat auch gewählt zu werden.
Hingegen ist es in überwiegenden Plattenbaugebieten wie Nord (WB 01), Neustädter Feld (WB 02) und Olvenstedt (WB 03) ungleich schwerer, in den Stadtrat einzuziehen.
Okay, dann auch von mir noch etwas Statistik: Alle "gescheiterten" Kandidaten mit mehr als 1000 Stimmen...
H.-J. Mewes (Linke) = 1693 Stimmen
N. Bischoff (SPD) = 1152
N. Kruck (Linke) = 1171
E. Edler (Linke) = 1206
T. Wiebe (SPD) = 1241
J. Hildebrandt (Linke) = 1325
T. Hans (Linke) = 1024
T. Waldheim (Linke) = 1162
I. Gottschalk (Linke) = 1016
R. Löhr (SPD) = 1283
W. Meinecke (Linke) = 1492
M. Guderjahn (Linke) = 1536
J. Bork (Linke) = 1790
M. Hoffmann (SPD) = 1056
Insgesamt sind 16 "alte" Räte am Sonntag gescheitert, manche sogar mit nur 200-500 Stimmen... Unter den "Opfern" auch Lokalprominenz wie der bisherige SPD-Fraktionschef Rainer Löhr oder die Landtagsabgeordneten Norbert Bischoff (SPD) und H.-J. Mewes (Linke) - in der VST konnte man das bestimmt nicht lesen, oder?
Viele „Alte“ sind nicht „gescheitert“, sondern haben sich als Zählkandidaten bewusst weit hinten auf die Listen setzen lassen, weil sie nicht mehr wollten (Löhr, Bischoff).
Das konnte man übrigens anlässlich der Listenaufstellungen in der Volksstimme lesen.
>Mann sollte dringend die Gemeindordnung ändern, um so einen Unsinn zukünftig zu verhindern.<
Schnulli. Was dabei rauskommt, wenn es zu wenig Kandidaten gibt, sieht man ja in den Ortschaftsräten und in so mancher Gemeinde im Land: Dann bleiben nämlich Sitze leer.
... doch bloße Zählkandidaten, die gar nicht in den Stadtrat wollen, sind in meinen Augen eine Verdummung der Wähler!
"SR MG aus MD-NN"
=
"Stadtrat Michael Grunzel aus Magdeburg Neue Neustadt"
Der Dicke beginnt sich wichtig zu machen...
eigentlich hätte die NPD auch mit 2 Abgeordneten eine Fraktion aufmachen können. Fetti sitzt doch bestimmt auf 2 Stühlen oder?
Die Wahlbereiche machen keinen Sinn, da sie über das Hare-Niemeyer-Verfahren dafür sorgen, dass die WB mit den meisten Wählern völlig überrepräsentiert werden. Entweder weg mit Hare-N. oder vorher festlegen, wie viele Räte aus jeden WB kommen sollen.
Sicher ist das Hare-Niemeyer-Verfahren nicht das Nonplusultra, aber die anderen Verfahren sind auch nicht besser. Damit es einigermaßen gerecht zugeht, wurden (und werden) die Wahlbereiche ja immer mal wieder angepaßt, damit überall die annähernd gleich Zahl von potentiellen Wählern wohnt. Insofern ist dann es schon gerecht, daß die Wahlbereiche, wo die meisten auch wirklich zur Wahl gehen, dann auch bei den Mandaten davon einen gewissen Vorteil haben.
Wer hat mir bei "gleiche" das zweite e geklaut?
Nachtrag zum Wahlergebnis: Die heutige VST (Freitag) gibt bekannt, dass die SPD-Stadträtin Frau Wübbenhorst in Nord 100 Stimmen mehr bekam (folglich auch die SPD stadtweit 100 Stimmen mehr) als beim vorläufigen Wahlergebnis mitgeteilt.
An der Sitzverteilung etc. ändert sich nichts - aber es ist doch sympathisch, dass auch in Zeiten von Internet und Computern solche Fehler möglich sind und erst 1-2 Tgae nach der Wahl auffallen...
Hier gibt es das amtliche Wahlergebnis:
http://www.magdeburg.de/index.phtml?sNavID=1.100&&mNavID=1.100&object=tx|698.4080.1
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