Samstag, Juni 06, 2009

Bisky for Stadtrat

Erstaunlich ist ja die auch weiterhin anhaltende, fast schon arrogante Abwesenheit von Kommunalwahlplakaten der Linkspartei. Zwar wird (mit blauen Plakaten) gefordert rot zu wählen, es scheint aber in der ganzen Stadt nicht ein Plakat für einen Stadtratskandidaten (Lothar Bisky kandidiert gar nicht für den Stadtrat) oder aber mit einer konkreten Magdeburger Forderung der Linkspartei zu geben. Die Linkspartei, immerhin die mit deutlichem Abstand stärkste Partei im Stadtrat, bewegt sich damit kampagnenmäßig ungefähr auf dem Niveau der Tierschutzpartei. Wenige Kandidaten und fast nur europapolitische Veranstaltungen, von einer kommunalen Kampagne zur Stadtratswahl wagt man bei den Linken kaum zu reden, wenn man mal von einigen Ständen und Infoblättern absieht. Ein noch größeres Desinteresse könnte die Linkspartei nur noch durch einen gänzlichen Verzicht auf einen Wahlantritt dokumentieren.

Selbstverständlich werden die, zum Teil doch schon eine beachtliche Zahl von Jahresringen aufweisenden Wähler der Linkspartei trotzdem den Sonntagsstock zücken und mit frisch geputztem Rolllator getreu an die Wahlurnen trotten, um dort ihr Kreuzchen zu machen. Es würde schon sehr verblüffen, wenn die Linke ihre Position als stärkste Partei räumen müsste. Nicht auszudenken, wo die Ergebnisse der Magdeburger Linkspartei landen würden, wenn sie beginnen würde sich ernsthaft in der Kommunalwahl zu engagieren. Ob man bei dieser Lethargie aber auf Dauer die wichtige Rolle behalten kann?

Labels: , ,

7 Comments:

Anonymous Anonym said...

Och...
Original sozial und alle anderen roten Plakate (nämlich diese http://www.dielinke-magdeburg.de/index.php?id=6622&MP=6622-8145)der Linken sind Kommunalwahlplakate und diese hängen zur genüge. Man muss nicht immer mit Köpfen werben. Welche Köpfe sollten denn genommen werden, willkürlich so wie es die Grünen machen oder immer nur der erste Platz??? Nicht Köpfe, Inhalte sind entscheident.
Einpaar Infostände ist wohl etwas untertrieben, wenn man die in der Volksstimme veröffentlichen Stände betrachtet, dann dürfte die Linke führend sein, so zu sagen "Stark vor Ort"

9:02 AM  
Anonymous svenja said...

Es gibt KEIN einziges ORIGINAL MAGDEBURGER Plakat - alles Plakate sind der standardisierten Europakampagne entnommen (und ausschließlich aus der Europakasse finanziert?). Die PDS/Linkspartei/Linke-wieheißtsiemorgen-Partei hängt seit Jahren keine Plakate auf - sie lässt hängen - sie ist im Kern nicht mehr kampagnenfähig. Das wird sich - Hildegunst kommentiert im letzten Satz goldrichtig - irgendwann rächen. Mit dem Kandidaten bei der OB-Wahl hat die Partei schon den Bodensatz getestet. Sie wird mit ihren paar Kandidaten (ein Wahlkreis tatsächlich: Paar) sicher mehr als 20 Prozent erzielen - und doch der erste von mehreren Wahlverlierern sein!

2:46 PM  
Anonymous Anonym said...

ähm ja, was hängt denn dann in salbke, in der schilfbreite, in reform und anderen gegenden. wenn da nicht original sozial drauf steht, was dann??? mal mit offenen augen durch die straßen fahren. auerdem, die spd lässt hängen, die cdu lässt hängen, nur die linkspartei darf dass nicht... hä? mal davon abgesehen haben mitglieder der linkspartei plakate, ja auch zur kommunalwahl an den laternen angebracht. ja, sie haben sogar flyer auf der straße und in briefkästen verteilt, genauso wie andere parteien. aber wenn man nicht aus dem eigenen kiez herauskommt, schon klar, da bekommt man wenig mit.

8:21 PM  
Anonymous Anonym said...

original sozial hängt ja überall in Deutschland, zu MD hatte die Linke nur auf flyern und am stand etwas zu sagen ... und die niederlage der linkspartei ist eben auch darauf zurückzuführen, dass man keine "köpfe" präsentiert hat.

7:40 AM  
Anonymous Thomas said...

Das eher bescheidene Wahlergenis bei der gestrigen Stadtratswahl (7. Juni) ist vielleicht auch auf die von HILDEGUNST dargestellten Schwächen der Linken im Wahlkampf zurückzuführen.

... und wie SVENJA zu recht feststellt, dürfte es mit dem "Nachrücken" in den kommenden 5 Jahren beim einen oder andern Wahlbezirk schon schwierig werden.

(auch wenn man es ja nicht gleich wie die FDP machen muss, und Kandidaten für die nächsten 50 Jahre aufstellen...)

2:46 PM  
Anonymous steven freigang said...

tja: der Wähler und die Wählerin soll ja auswählen können - man kann das Auswählen beschränken (Linkspartei) oder möglich machen (CDU, SPD, FDP, auch future, BfM und Grüne haben mehr Kandidaten aufgestellt als 2004), dadurch auch die eigenen Leute mobilisieren - außerdem find ich es gut, dass sich heute genügend Bürger finden, die mit ihrem guten Namen für ein Programm zur Wahl stehen - und dann auch noch den Wahlkampf mit den üblichen Beschimpfungen an Wahlkampfständen, im Internet oder anderswo über sich ergehen lassen - mein Respekt gilt allen Kandidaten der demokratischen Parteien, die sich in den letzten Wochen abgemüht haben, nicht begleitet von volkes stimme, der rotgrün lackierten Provinzpresse - man beachte dazu z.B. das twitter-Angebot des Redakteurs Fricke, der den Herrn Lischka&Herbst zum Wahlerfolg gratuliert. Peinlich&Parteiisch=Volksstimme. Unabhängigkeit der Medien ist ja ein hohes Gut. Dazu muss man aber den Offenen Kanal einschalten.

4:25 PM  
Anonymous Ditmar said...

Danke für diese nette Einschätzung.

Ditmar, OK MD

3:08 AM  

Kommentar veröffentlichen

<< Home

Google
 
Web hildegunst.blogspot.com