Dienstag, Mai 26, 2009

Kommunale Diktaturen

Ach ja, wir müssen ja noch die beliebte Serie der Kommunalwahlkandidaturen fortführen. Auch im Südosten der Stadt (Wahlbereich 9) sind Wahlen! Die inhaltlichen Auffälligkeiten hielten sich in Grenzen. Einige Kandidaten äußerten Allgemeinplätze, andere spulten den Europawahlkampfslogan ihrer Partei ab. Naja.

Etwas stutzig wird man beim von Alfred Westphal (Grüne) ausgegebenen Ziel, der die Bürger der "Stadt vor der sich zunehmend weiterentwickelnden Verwaltungsdiktatur" schützen will. Soso. Nun sind die Berichte über die Atomwaffentests der Stadtverwaltung bisher einer breiteren Öffentlichkeit ja noch gar nicht zugänglich. Auch halten sich die Verschleppungen von Stadträten in die Katakomben des Personalamts doch noch in erträglichen Grenzen. Andererseits atmet die Wortgruppe "zunehmend weiterentwickelnde Verwaltungsdiktatur" tatsächlich den herben Hauch geknechteter Verwaltungssprache. Muss man sich um die Sicherheit unserer mutigen Stadtratsrecken sorgen? Oder doch eher um die Mitarbeiter der Stadtverwaltung?

Die NPD will unterdessen die Mitspracherechte des kleinen Mannes wieder herstellen. Stöhn. Für das grauenerregende sprachliche Bild des "kleinen Mannes" gibt es hiermit einen deftigen "Plonk!". Dass die NPD nun schon beginnt Männer ab 1,50 Meter Körpergröße zu diskriminieren, sollte einem doch zu denken geben. (Die "kleine Frau" bleibt erwartungsgemäß leider völlig unerwähnt.) Wiederrum schickt die NPD auch nur fremdländisches Volk (Alte Neustadt) in den Südosten. Auch die Tierschutzpartei verzichtet auf örtliches Personal.

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2 Comments:

Anonymous Anonym said...

(Die "kleine Frau" bleibt erwartungsgemäß leider völlig unerwähnt.)

Die mögen nur die großen Blonden als Dekoration, sonst haben die aber auch nichts zu sagen.

11:05 AM  
Anonymous svenja said...

Wer die Verwaltung als Diktatur "anblökt", sie tags drauf wieder für eigene Zwecke einspannt, dem geht es nur ums eigene Ego. Wer es dann noch nötig hat, sich wie Westphal in Wahlplakat-Pose auch noch auf ein Bild zu drängen, das die neuen Magdeburg-Botschafter vor dem Rathaus zeigt, dem ist nicht mehr zu helfen. Was wird nur aus den Grünen, wenn sie mal von der Volksstimme aus dem Naturschutzgebiet entlassen werden?

11:05 AM  

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