Samstag, Mai 16, 2009

Wahlkarawane feiert Bergfest

Mit 40 Kandidaten präsentierte sich nun Altstadt und Alte Neustadt als bisher kandidatenreichster Wahlbereich. Die inhaltlichen Auffälligkeiten halten sich in Grenzen. Ingrid Wald (SPD) sieht sich als "das soziale Original dieser Stadt." Originale treten hier allerdings meist mit langen wallenden Bärten beispielsweise als etwas angeheiterte Weihnachtsmänner auf - den Eindruck macht die Kandidatin eigentlich nicht. Dass Martin Berlin (SPD) trotz des gegenteiligen Abstimmungsverhaltens seiner Partei "Mehr Bürgerentscheide!" fordert, ist zwar tapfer, hinterlässt aber gewisse Zweifel an der Glaubwürdigkeit und daran, ob die Leidensfähigkeit wirklich groß genug ist, erforderlichenfalls eine ganze Legislaturperiode als Magdeburger Sozialdemokrat durchzustehen. Kein Mann vieler Worte ist Stefan Zander (FDP), der sein persönliches Ziel mit knappen drei Worten ("Den Einzelhandel stärken.") rüberbringt. Noch karger äußert sich Abdoul Coulibaly (Grüne) bei dem, warum auch immer, bei Zielen nur ein Strich steht. Aufgrund seiner Funktion als Ausländerbeauftragter und des für hiesige Verhältnisse sehr, sehr, sehr dunklen Teints ist er eigentlich das gelebte Gegenstück zu den mehr innerlich braunen Kandidaten der NPD. Während Coulibaly aber immerhin im eigenen Wahlbereich auch wohnt, wartet die NPD auch diesmal mit fremdländischen Gewächs (Neue Neustadt) auf. Merkwürdigerweise schicken auch future, der Bund für Magdeburg und die Tierschutzpartei nur auswärtige Kandidaten. Selbst die in der Altstadt auch antretende Einzelbewerberin Christine Meier, die in der Vergangenheit mal für die PDS im Stadtrat saß, tritt nicht auf dem heimatlichen Werder an, obwohl sie dort lokal sehr aktiv ist.

Die Plakatlandschaft der Stadt ist zwischenzeitlich ausgesprochen unübersichtlich geworden. Vor allem SPD, CDU und Linkspartei setzen auf Europaplakate - die Linkspartei sogar ausschließlich. Beim Kampf um die Laternenmasten ist nun auch die NPD zugange. Das feiste Grienen des in Olvenstedt antretenden Kandidaten wird stadtweit plakatiert - man nutzt scheinbar das in der Vergangenheit ja doch auch schon mal nicht ganz optimal gelaufene Führerprinzip. Die NPD wähnt sich übrigens im Kampf "Allein gegen die Politmafia" - man würde sich ja wünschen, dass es am Ende heißt "Matthias - Allein zu Haus".

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8 Comments:

Anonymous Micha said...

Hildesgunsts Fehlermeldung. Der Tierschutz-Kandidat wohnt in meiner Straße und ich wohne in der Alten Neustadt.

2:50 AM  
Anonymous Anonym said...

Nicht grämen, Micha, Hilde läßt in ltzter Zeit auf allen Gebieten sehr nach.

Spannender als die Frage, ob jemand im Wahlgebiet wohnt oder arbeitet wäre für mich, wie sich ein Mensch fühlt, der plötzlich aus der Presse erfährt, daß sein Nachbar NPD-Kandidat ist.

4:05 AM  
Anonymous Anonym said...

Die Einzelkandidatin hat vielleicht erfahren, dass es weitere EB gibt, einen davon in ihrem Wahlbereich. Da wären ihre Chancen stark gesunken. Vielleicht arbeitet sie auch in Mitte.

8:58 AM  
Anonymous Anonym said...

Die ERfahrung, der Nachbar ist NPD-Kandidat, haben dieses Jahr dann viele machen müssen oder es steht ihnen in den nächsten Tagen noch bevor.

8:36 AM  
Anonymous Anonym said...

Naja, so viele vielleicht auch nicht. Die Nazi-Nasen auf der NPD-Liste sind doch keine Unbekannten. Sascha Braumann, Tino Steg, Andy Knape, Bennet Schulze - Das ist die alte Festungsstadt-Kameradschaftstruppe, die schon seit Jahren in Magdeburg ihr Unwesen treibt...

10:37 AM  
Anonymous Anonym said...

"...die schon seit Jahren in Magdeburg ihr Unwesen treibt..."
schlimm genug.

11:49 AM  
Anonymous Anonym said...

Sorry, so bekannt waren die mir nicht. Man kann auch nicht überall die Nase drin haben. Aber danke für die Aufklärung.

1:55 PM  
Anonymous Anonym said...

Hilde hinkt zwei Tage hinterher! Bitte mehr Engagement im Wahlkampf, sonst darfst Du auch nicht mehr über Volkes Stimme lästern.

8:39 PM  

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