Ringelnatter Superstar
Es ist geschafft. Der Wahlkampf ist vorbei. Die letzte Ausgabe der Volksstimme ging noch mal so richtig aus sich heraus. Auf Seite 1 des Lokalanzeigers wird die Kommunalwahl knallhart erwähnt! Gut, der Beitrag über die Ringelnatter (!) die am Pfingstsonntag (diesen Jahres) in Diesdorf unsanft aufgeschreckt worden war, ging natürlich vor - ist ja klar.
Vielleicht mal ein Resümee des Wahlkampfes? Nochmal eine Info zum Wahlsystem? Ein paar Promis im Kurzstatement wieso so´ne merkwürdige Kommunalwahl von Bedeutung ist? Infos zu Wahlpartys etc.? Nein. Statt dessen alles Wissenswerte über eine Ringelnatter! (Wurde in einer Grünanlage wieder ausgesetzt. Soso.) Nichts für ungut, wenn eine Lokalzeitung ihre Lokalberichterstattung einstellt, fallen allerdings auch einige nicht unerhebliche Kaufargumente weg. Für den Fortsetzungsroman könnte man sich ja auch das Buch kaufen.
Da die Presse im Streik ist, hier mal noch so ein paar Infos. Die NPD hat in einem aufrüttelnden Schlussplakat an die bronzebraunen dreißiger Jahre angeknüpft. Mit einem krassen "Wehrt Euch" ("Kauft nicht beim Juden"-hat man in der aktuellen Plakatversion noch weggelassen) und in schwarzen Handschuhen steckenden Fäusten wird an die nationalrevolutionäre Kräfte appelliert. Das irrlichternde Hin und Her der Magdeburger NPD in ihrem Wahlkrieg bleibt somit weiter bestehen. Einerseits werden die Normalbürger mit Forderungen nach Transparenz etc. umschmeichelt, um dann im nächsten Moment ihnen mit der schwarzen Faust zu drohen und finstere Vokabeln ("rote Mordbestien") an den Kopf zu werfen. Man, man, man ... und die NPD-Wähler haben auch noch jeweils vier Stimmen. (Wer drei Kreuze bei der NPD gemacht hat, darf auch noch eine demokratische Partei mit einem Kreuz bedenken. Blödsinnige Regelung!)
Es gab auch einen kommunalen Internetwahlkampf, der der Wahlberichterstattung der Presseorgane praktisch gänzlich entging, obwohl dort entschieden mehr Informationen als in der papiergebundenen Presse zu erhaschen sind. Natürlich hat jede Partei eine eigene Homepage. Gehört inzwischen zur Pflicht! Eine gute Übersicht über die Online-Angebote und in Ansätzen auch über die Kandidaturen gibt es im Magdewiki. Erwähnenswert sind die diversen Blogs der FDP und der Twitter-Dienst der Grünen, der auch live von den Stadtratssitzungen berichtete. Auch Linke und FDP, sowie Kandidaten von SPD, CDU und Grünen nutzten Twitter (Ausgerechnet future!, die Partei für die reifere Jugend, fehlt allerdings bei solchen Anwendungen im moderneren Web 2.0).
Wer am Wahltag aktuelle Infos will, sollte - soweit ihm vergönnt - den Offenen Kanal einschalten und den Online-Angeboten der Stadtverwaltung folgen. Wer Elend und Jubilieren hautnah haben möchte, kann in´s Rathaus gehen. Da zunächst nur die Europawahl ausgezählt wird und die Kommunalwahl sich komplizierter zählt, sind vernünftige (Zwischen)ergebnisse vermutlich erst ab 21.00 Uhr zu erwarten.
So. Los jetzt. Zur Wahl gehen. Aber Zackig!
Vielleicht mal ein Resümee des Wahlkampfes? Nochmal eine Info zum Wahlsystem? Ein paar Promis im Kurzstatement wieso so´ne merkwürdige Kommunalwahl von Bedeutung ist? Infos zu Wahlpartys etc.? Nein. Statt dessen alles Wissenswerte über eine Ringelnatter! (Wurde in einer Grünanlage wieder ausgesetzt. Soso.) Nichts für ungut, wenn eine Lokalzeitung ihre Lokalberichterstattung einstellt, fallen allerdings auch einige nicht unerhebliche Kaufargumente weg. Für den Fortsetzungsroman könnte man sich ja auch das Buch kaufen.
Da die Presse im Streik ist, hier mal noch so ein paar Infos. Die NPD hat in einem aufrüttelnden Schlussplakat an die bronzebraunen dreißiger Jahre angeknüpft. Mit einem krassen "Wehrt Euch" ("Kauft nicht beim Juden"-hat man in der aktuellen Plakatversion noch weggelassen) und in schwarzen Handschuhen steckenden Fäusten wird an die nationalrevolutionäre Kräfte appelliert. Das irrlichternde Hin und Her der Magdeburger NPD in ihrem Wahlkrieg bleibt somit weiter bestehen. Einerseits werden die Normalbürger mit Forderungen nach Transparenz etc. umschmeichelt, um dann im nächsten Moment ihnen mit der schwarzen Faust zu drohen und finstere Vokabeln ("rote Mordbestien") an den Kopf zu werfen. Man, man, man ... und die NPD-Wähler haben auch noch jeweils vier Stimmen. (Wer drei Kreuze bei der NPD gemacht hat, darf auch noch eine demokratische Partei mit einem Kreuz bedenken. Blödsinnige Regelung!)
Es gab auch einen kommunalen Internetwahlkampf, der der Wahlberichterstattung der Presseorgane praktisch gänzlich entging, obwohl dort entschieden mehr Informationen als in der papiergebundenen Presse zu erhaschen sind. Natürlich hat jede Partei eine eigene Homepage. Gehört inzwischen zur Pflicht! Eine gute Übersicht über die Online-Angebote und in Ansätzen auch über die Kandidaturen gibt es im Magdewiki. Erwähnenswert sind die diversen Blogs der FDP und der Twitter-Dienst der Grünen, der auch live von den Stadtratssitzungen berichtete. Auch Linke und FDP, sowie Kandidaten von SPD, CDU und Grünen nutzten Twitter (Ausgerechnet future!, die Partei für die reifere Jugend, fehlt allerdings bei solchen Anwendungen im moderneren Web 2.0).
Wer am Wahltag aktuelle Infos will, sollte - soweit ihm vergönnt - den Offenen Kanal einschalten und den Online-Angeboten der Stadtverwaltung folgen. Wer Elend und Jubilieren hautnah haben möchte, kann in´s Rathaus gehen. Da zunächst nur die Europawahl ausgezählt wird und die Kommunalwahl sich komplizierter zählt, sind vernünftige (Zwischen)ergebnisse vermutlich erst ab 21.00 Uhr zu erwarten.
So. Los jetzt. Zur Wahl gehen. Aber Zackig!
Labels: CDU, FDP, future, Grüne, Linke, Magdeburg, NPD, Offener Kanal, SPD, Volksstimme
posted by Hildegunst at 11:24 PM
9 Comments:
Die Live-Sendung des Offenen Kanals kann ab 19 Uhr natürlich auch live im Internet gesehen werden:
www.ok-magdeburg.de
Holger Platz hat ja in seiner aktuellen PM erste kommunale Ergebnisse für 20 Uhr versprochen.
Wer twittert hat wohl zu viel Zeit. Und letztlich muß sich auch wer finden, der den Kram noch liest. Man muß ja nicht alles mitmachen.
das sagten sich schon die, die meinten, der tonfilm hätte keine chance gegen den stimmfilm - wer bei der vielstimmigkeit der politischen kanäle nicht jeden einzelnen kanal kompetent bedient, der wird irgendwann nicht mehr wahr- und ernstgenommen
Wer meint das die Bedienung eines Kommunikationskanals zuviel Zeit kostet, der sollte sich überlegen, ob er überhaupt wählbar ist.
Ach Gottchen,
immerhin haben sich die Futuristen mehrfach Zeit genommen und sind in Schulen gegangen, um dort über die Arbeit des Stadtrates aufzuklären und zur Wahrnehmung des Wahlrechtes aufzufordern (nach Zeugenaussagen wertfrei, ohne auf die eigene Präsenz hinzuweisen).
Das ist mir -bei höchst unvollkommener Kenntnis der Schulszene- von anderen Vertretern des Stadtrates nicht bekannt.
Jörg
Und: nein, ich habe sie aus persönlicher Voreingenommenheit nicht gewählt.
Lieber Jörg,
das mit den Schulen ist nicht so einfach, da der Stadtrat vor Jahren beschlossen hat, dass Parteiveranstaltungen (auch ein Schulbesuch ist doch - streng genommen - eine Veranstaltung, oder?) in Schulen etc. nicht so toll sind - und deshalb unterlassen bleiben sollen (um es mal "nett" zu formulieren).
Wie es sind Wahlen? Geht doch gar nicht - in der Zeitung stand doch nichts! ;-)
Es ist wirklich traurig, wie wenig die magdeburger Lokalausgabe der "Zeitung für Sachsen-Anhalt" Anteil genommen hat am Wahlkampf bzw. der Information der (potenziellen) Wähler in der Landeshauptstadt.
Noch nicht mal eine Infoveranstaltung mit den Spitzenkandidaten aller Parteien / Listen gab es... (2004 hat die VST ja noch mehrere thematische Wahlkampf-Runden organisiert - wenn ich mich richtig erinnere)
Deshalb: Ein herzliches Dankeschön an HILDEGUNST für das "Wahl-Vorab"!
Liebe Hildegunst, lieber Dietmar!
Auch ich muß mich für die Berichterstattung zur Wahl bei euch bedanken. Hilde, deine Beiträge sind immer sehr lustig zu lesen und wie wahr sie doch immer sind... Ich sag nur Ringelnatter. Haha! :-) Ich weiß nur nicht wie man dem offenen Kanal mal schreiben kann. Aber der Dietmar schreibt hier ja auch immer und darum auf diesem Wege danke schön! :-)
Bei euch steckt immer viel Herzblut dahinter, das merkt man. Der Lars Johannsen macht das auch immer lustig. Bei euch im Interview war manch ein kurioser Politiker. Das war sehr sehenswert und teilweise sogar ulkig. Sehr gut fand ich auch den Mann von dem Verein für Demokratie, der bei euch im Studio war. Seine Erzählungen waren sehr interessant. Der Mann hatte Ahnung! Nicht so gut fand ich die ältere Dame von der Fachhochschule aus Stendal. Die wirkte eher inkompetent. Die wusste nicht mehr, als daß der Wahlzettel 94 cm lang ist und die EU für die Leute nciht sexy ist. Und sowas unterrichtet unseren Nachwuchs? Na Hilfe! Gut hingegen waren die Bemühungen von dem Mann aus Amerika, der sich wirklich bemühte deutsch zu sprechen.
Vielleicht aber noch ein Tip von mir als Frau: ihr solltet vielleicht eure Gäste mal abpudern oder ihnen die Haare kämmen. Mir ist zwar klar, daß nicht jeder Politiker im Rathaus sich mal eben ihren merkwürdigen Bart abrasieren oder umstylen lässt. Aber zumindest bei den Gästen im Studio hätte man ja mal drauf achten können. Das war wieder zum Beispiel bei der Lehrerin so. Bei der armen sah man ja jede Falte und die Haare waren völlig unmöglich. Was ich aber gut fand waren die Ohrringe von dem jungen Mann, der am Computer die Wahlergebnisse durchgegeben hat. Sehr schick! ;-) Wenn jemand weiß wie man dem offenen Kanal oder dem Dietmar das noch mal schreiben kann, der kann mir vielleicht helfen.
Bis dahin noch mal vielen lieben Dank! Gruß und Kuß von
Eurer Peggy
Danke Peggy, Dein Lob freut uns sehr, zumal wir ja doch ganz schön mit den Tücken der Technik zu kämpfen hatten.
Wenn Du dem OK schreiben willst, kannst Du das entweder per Mail an info@ok-magdeburg.de tun oder Du gehst auf die Webseite www.ok-magdeburg.de und dort ins Gästebuch, das ist vielleicht sogar besser, denn da schauen alle öfter mal rein (die Mail liest vielleicht nur der, der gerade am PC sitzt).
Ciao, Ditmar
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