Donnerstag, April 02, 2009

Hunger als städteplanerisches Problem

Der 1. April ist gerade verronnen. Die Lokalausgabe der Magdeburger Volksstimme hat mit der Entdeckung der händelschen Ode an Magdeburg einen recht gelungenen Aprilscherz gelandet. Wer die Hoffnung hegt, dass auch die Meldung über den Gottesdienst für Tiere solcher Art aufgelöst wird, muss leider enttäuscht werden.

Auch nur mit einer ordentlichen Portion gesundem Humor lässt sich die unendliche Diskussion um die Verkehrsprobleme der Straße Am Hopfengarten ertragen. Die nur mäßig mit Verkehr belastete und mit verhältnismäßig wenig Anwohnern versehene Straße hält die Welt in Atem. Da bekanntlich Kommunalwahlkampf ist, sah sich der örtliche Stadtrat der CDU, Frank Schuster, veranlasst, eine eigene Verkehrsplanung vorzulegen. Dieses Werk sieht den Bau mehrerer neuer Straßen vor, ohne dass man nur annähernd einen Sinn erkennen könnte (wenn man von der generellen Ankurbelung der Konjunktur mal absieht - dafür könnte man aber auch kostengünstiger große Löcher schaufeln und diese beliebig oft wieder zuschütten). Volksstimme-Leser Henning Plate lehnt sich mit einem beherzten "Hallo, wer zuhause?" gegen seine die Verkehrsplanung als Hobby betreibenden Nachbarn auf. Der grenzgeniale schustersche Plan sieht nämlich die Errichtung einer neuen Straße westlich der so genannten Spassvogelsiedlung vor. Dann hat die auf jeder Seite eine große Straße - das hilft sicherlich irgendwie weiter. Durch den geschickten Bau einer weiteren Straße soll dann die Zufahrt zur Magistrale "Am Hopfengarten" (Zufahrtsbreite derzeit geschätzte 2,20 m) um 200 Meter verlegt werden. Was das wogegen helfen soll - man weiß es nicht. Wie dramatisch die Probleme sind lässt sich gut an anderen diskutierten Aspekten ablesen. Die Versorgung des Gebiets mit Lebensmitteln (!) stellt sich als problematisch dar! Bevor jetzt Care-Pakete geschnürt, Rosinenbomber gestartet und Reissäcke angelandet werden - konkret geht es um die Versorgung der Gustav-Ricker-Straße mit ... Sonntagsbrötchen.

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1 Comments:

Anonymous arzt said...

die jahrhundertelange lokale strategie, straßen-, tunnel- und maschinenbau sind die wahrzeichen dieser stadt und das allheilmittel im werkzeugkoffer gegen jedwedes problem, trägt fette früchte. was soll der hobby-planer auch anderes vorschlagen - mit einem genetisch vorprogrammierten tunnelblick samt scheuklappen gegen alles alternative?!? ....furchteinflößend, wenn man sich überlegt, wie viel beton und mörtel in den hiesigen schädeln wabert und um ausfluss bittet...!

4:17 PM  

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