Donnerstag, März 12, 2009

15

Was für einen Sinn hat es eigentlich 15 Waffen und eine Munitionsmenge, die zum Bestreiten eines kleineren Bürgerkriegs genügen würde zu Hause zu horten? Wieso müssen Sportschützen ihre Waffen mit ins traute Heim nehmen? Wird da auch mal im Badezimmer geübt? Will man bei überraschend angesetzten Wettkämpfen im Dorfkrug aus dem Vollen schöpfen können? Wird mit der Ankunft der Russen gerechnet? Bei einigen zehntausend Sportschützen und sonstigen legalen Waffennarren ist es nur eine Frage der statistischen Wahrscheinlichkeit, wann einer dieser Bevölkerungsgruppe mal austilt oder einen Sohn hat, der überraschend psychotisch wird oder ein Kleinkind beherbergt, welches unter Opas Bett die Knarre findet. Revolutionärer Gedanke: Könnte diese Privat-Artillerie nicht einfach da bleiben, wo sie ohnehin nur eingesetzt werden darf/sollte - im Schützenhaus?

Wenn die angesichts des Amoklaufs von Winnenden nun tief zerknirschten Politiker demnächst aus den Schränken des jugendlichen Täters grenzwertige Musik-CD´s und Computerspiele hervorzotteln sollten und das Lamento über den Niedergang der Jugend anstimmen, sollten die vorstehenden Fragen gestellt werden. Psychopathen wird es immer wieder geben. Mit Papas Akkuschrauber macht das Amoklaufen aber eindeutig weniger her.

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14 Comments:

Anonymous Anonym said...

Hilde, da kann ich Dir nur voll zustimmen. Überhaupt: Wozu gibt es eigentlich Schützenvereine? Okay - ich höre den Aufschrei. Sollen sie doch mit Pfeil und Bogen schießen.

2:08 AM  
Anonymous Anonym said...

Wie nicht anders zu erwarten, kommt jetzt wieder der Ruf nach Waffenverbot.
Dass die Schweizer weitgehend noch alle da sind, interessiert bei den Argumentatoren natürlich niemand.....

Wohlverstanden - ich habe keine genehmigungspflichtigen Waffen im Schrank!
Aber ich bin auch gegen allgemeines Rauchverbot in der Öffentlichkeit oder gegen ein Verbot von Automobilen (wenn mal jemand die Opferraten vergleichen möchte)......

7:54 AM  
Anonymous Anonym said...

Manchmal sollte man besser die Klappe halten. Einfach Klappe halten, wenn Menschen sterben und man aus nicht weiß, was man sagen kann. Das ist nämlich nicht fassbar.

8:37 AM  
Anonymous Anonym said...

An Anonym 1: Du solltest wissen, dass es in der Schweiz die meisten Selbstmordraten mit Schusswaffen gibt und auch Raubüberfälle mit Schusswaffen, die mehr Todesfälle fordern. Ich bin für ein Waffenverbot. Und ob man Autos verbietet, was ist denn das für ein unsinniger Vergleich, zwischen Mord und Unfall ist doch noch ein Unterschied, und zwischen Nutzen und Hobby auch. Denk erst mal drüber nach!!!
Gruß Felix

11:12 AM  
Anonymous Anonym said...

...genau um dann beim nächsten Vorkommnis dieser Art wieder die Klappe zu halten. Wort- und Tatenlosigkeit haben nichts mit Problembewältigung zu tun. Ich denke Leute die Waffen zu Hause haben kann man auch als psychotisch einordnen... D
er wie üblich polemisch herangezogene Vergleich mit dem KFZ ist dennoch mehr als unzutreffend! Automobile, das impliziert der Name, haben den Sinn der Fortbewegung, Waffen haben den Sinn, na?, der Tötung! Über den Sinn von Rauchwaren laß ich mich jetzt mal nicht aus...

11:34 AM  
Anonymous Anonym said...

Klappe halten, wenn man nichts zu sagen hat. Waffen als Indiz für Psychose? Aha...
Satirische Blogs schreiben und dann sich bei solchen Thema mal eben zu küchenpsychologischen Mutmaßungen hinreißen zu lassen find ich einfach unpassend, vieleicht ist es aber auch ein Indiz für eine querulantische Persönlichkeitsstörung?

Klappe sollte man aufmachen, wenn man nach solchen Taten vielleicht irgendwann begreift, dass wir Menschen zurücklassen, sie nicht hören wenn sie nicht laut und auffällig sind und wenn uns immer nur unser eigener Arsch am nächsten ist. Dann ja.

9:10 PM  
Anonymous Anonym said...

Amokläufe sind ein sensibles Thema, weil ihre Umstände auch nicht kausal zu erklären sind. Es ist einfach und erkennt meines Erachtens den Ernst der (gesellschaftlichen) Lage nicht, den Finger zu heben und auf einen Schuldigen zu zeigen. Es mag uns beruhigen und vermeintlich erklären ... Aber: Er hätte auch ein Messer nehmen können oder wie so platt formuliert, Papas Akkuschrauber ... vielleicht weniger Tote, weniger Dramatik ... ist das die Kausaltät unseres Nachdenkens? Darum sollte es nicht gehen! Uns sollte es zum Nachdenken anregen, was so junge Menschen in diese Selbstverzweiflung treibt, in der sie bereit sind, nicht nur sich, sondern so viele Opfer wie möglich mit zu nehmen ... in die Erlösung, d. h. in den Tod? Antwort hierauf auf einer selbsternannten satirischen Seite zu suchen, halte ich persönlich für weniger sensibel, aber wenn es sich als dienlich erweisen sollte, dass wir zum Nachdenken und nicht zum einfachen Schuldspruch angeregt werden, dann soll es so sein ...
Aber bitte unter Wahrung von Würde und Respekt gegenüber den Opfern und dazu zählen auch der vermeintliche Täter und seine Familie ... Darüber bitte ich ernsthaft nachzudenken!!!

12:22 AM  
Anonymous Anonym said...

...

Und wenn wir beim Nachdenken angelangt sind, dann sollten wir uns bezüglich der Feststellung, dass es Psychopathen immer geben wird, u. a. auch fragen:

Ist Psychopathie vererbbar, in den Genen veranlagt und jeder Psychopath damit ein Opfer seiner Gene, d. h. im Urteilsspruch schlussfolgernd grundsätzlich unzurechnungsfähig ?
Gibt es möglicherweise gewisse Prädispositionen, die sich in der Persönlichkeitsentwicklung im Kindesalter abhängig von äußeren, familiären oder aber sozialen Einflüssen in ihren Ausprägungen sowohl zum Guten als auch Gestörten entwickeln können und damit die differenzierte Betrachtung einer potenziell eingeschränkten Schuldfähigkeit erfordern?
Ist Psychopathie möglicherweise keine Frage der Gene, sondern allein der Hirnchemie?
Oder vielleicht sowohl der Gene als auch der Neurotransmitter? Können Hormonstörungen im Kontext einer genetischen Prädisposition mit nachweisbaren hirnchemischen Serotoninmangel die Antwort auf die Feststellung sein, dass es Psychopathen immer geben wird?
Wie viel Wahrheit verbirgt sich in der alten Volksweisheit „Umgang formt den Menschen“ und wie definiert man „Umgang“? Degeneriert eine Leistungsgesellschaft die Menschheit bzw. „produzieren“ wir unsere Psychopathen inzwischen selbst mit Zukunftstendenz Aufschwung bzw. Wachstum?

Es gibt nicht den Psychopathen und Psychopathie ist ein überholter Sammelbegriff für die Beschreibung der Vielzahl von möglichen Ausprägungen einer Persönlichkeitsstörung. Statistiken belegen und die WHO warnt vor einer auffallenden Zunahme von psychischen Erkrankungen.

Ist diese Entwicklung der hinzunehmende Preis für Industrialisierung und Technologisierung zu Zeiten des zunehmenden Problems von Weltraummüll oder weshalb gibt es bei den wenigen Naturvölkern, die sich vor den Vorzügen von Zivilisation schützen konnten, bis auf Formen endogener Psychosen keine statistische Signifikanz psychischer Erkrankungen?
Oder anders gefragt:
Weshalb haben Naturvölker keine Psychopathen?

Im Übrigen ist Verdrängung ein cleverer Schachzug menschlicher Psyche und kann durchaus dem Selbstschutz zur Gesunderhaltung dienen. Nicht zu hinterfragen,den oder die Schuldigen schnell auszumachen, hilft weiterhin gut schlafen zu können, sich keine Gedanken machen zu müssen, sich frei von Verantwortung und sicher zu fühlen und nicht in depressive Missstimmung zu (ver-)fallen (ich weiß wovon ich rede;-).

Aber Vorsicht!

Verdrängung kann auch aus dem Gleichgewicht geraten und diagnostisch nach ICD 10 relevant werden. Insofern die Frage: Schlummert nicht in uns allen ein potentieller Psychopath?
Wenn sich nicht (existenzielle) Zukunftsängste, Perspektivlosigkeit, Resignation, Frust, mangelndes Selbstwertgefühl ausgeprägt haben, dann die Frage an den glücklichen Erfolgsmenschen unserer Leistungsgesellschaft: Kann auch ein Born Out Syndrom Menschen wie Du und Ich dazu treiben, Amok zu laufen?

Wenn ich nicht bereit bin, mich zu fragen, was Menschen/ Jugendliche zu dieser Verzweifelungstat getrieben hat, dann ist es tatsächlich manchmal besser, aus Taktgefühl einfach die Klappe zu halten und schockiert zu sein!
Es gibt nicht die einzig wahre Antwort als Erklärung für Amokläufe, genauso wenig, wie die klar auszumachende Schuld bzw. den Schuldigen!

4:47 PM  
Anonymous Anonym said...

Aber mit Vatis Kettensäge...

6:51 PM  
Anonymous Anonym said...

@Anonym
Aber mit Vatis Kettensäge...
... einfach Klappe halten ... folgen wir der Hypothese, dass die weltweite Zunahme von Amokläufen durch Jugendliche an Schulen/ Universitäten einen gesamt-gesellschaftlichen Kontext haben, dann ist jeder Einzelne von uns Teil dieser Gesellschaft, d. h. der "Schuldball" der Verantwortlichkeit nicht zu lösen aus komplexen Zusammenhängen, deren Mikrobestandteil des Universums auch ich selbst bin ... also tiefgründig überlegen oder einfach Klappe halten ... Bitte!

10:24 PM  
Anonymous Anonym said...

... Danke!

10:29 PM  
Blogger Matthias said...

Wozu gibt es den Schusswaffen? Na zum töten, wozu den sonst, Tiere oder Menschen! Und warum das eine Sportart sein soll und sich die Sportler in Vereinen organisieren und töten spielen mit Pappscheiben in Menschenform, ist mir absolut Schleierhaft!

2:52 PM  
Anonymous Anonym said...

Zu Hildes Vorschlag, die Waffen im Schützenhaus zu lagern:

Momentan ist es so, dass jeder Sportschütze seine 1, 2 (oder auch 14) Pistolen, Gewehre oder historischen Waffen zu Hause hat. Meistens auchin einem tresorartigen Waffenschrank. Käme das nun alles ins Schützenhaus - das meistens j.w.d. liegt (Wald, alte Kiesgruben etc.), dann bräuchte man dort fast schon einen Bunker, um allein alle Wffen und Munition wegzuschließen.

Außerdem wäre dies eine wunderbare Einladung an alle Kriminellen, die auf der Suche nach Waffen und Munition sind. Denn die meisten Schützenhäuser und Schießplätze sind nicht rund-um-die-Uhr "besetzt". Von Wachposten ganz zu schweigen.

Und würde sich Hilde dann bei den Opfern eines bewaffneten Raubüberfalls oder des nächsten Amoklaufs entschuldigen (oder sogar die juristische Verantwortung übernehmen?), wenn aus dem Schützenhaus die Waffen geklaut werden und danach als Mordwaffen zum Einsatz kommen?

Noch ein Hinweis: die allermeisten Gewalttaten mit Waffeneinsatz werden mit illegalen Waffen (z.B. aus Süd- oder Osteuropa) verübt.

Und wer hier allgemein gegen Sportschützen wettert (ich selbst bin keiner!), den sollte man auch erinnern, dass die viel umjubelten Biathleten (= Skifahren plus Gewehrschießen) auch dazu gehören, ebenso die Olympiasieger im Pistolenschießen etc. Und wieviele der nun selbst ernannten Anti-schützen haben in den letzten Jahren auf der Kirmes/Messe nicht auf "unschuldige" Blechbüchsen oder Zielscheiben geschossen? Merke: auch ohne Mitgliedschaft im Schützenverein sind Millionen Deutsche (Sport-)Schützen.

11:22 AM  
Anonymous Anonym said...

Man kann es auch übertreiben...
Genauso wie man dann den Schützenverein verbieten sollte, sollte man auch Chemieunterricht verbieten, schließlich kann man mit chemikalien o.ä. auch eine Menge unsinn anstellen.
Man nennt es auch vorschnelle Reaktionen... Man übt auf den Scheiben doch nur das genaue Schiessen, und nicht jeder der im Schützenverein ist wird zum Attentäter, zudem fördert so ein Verein auch das Miteinander!
Gruß Felix

3:14 PM  

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