Freitag, März 06, 2009

Zählappell

Die Krise ist doch härter als allgemein angenommen. Es wird praktisch überall gespart. Die Magdeburger FDP hat jetzt sogar drastische Kürzungen bei ihrem Wahlziel vorgenommen. 4 % plus x. Hmm. In der Vergangenheit hatte man mal mit 18 %-Ansagen und Spaßparteikurs für ähm .. ein unverwechselbares Image gesorgt. Kaum liegt die Bundespartei in Umfragen bei eben diesem Wert bricht in Magdeburg die neue Bescheidenheit aus. Vorteil bei kleinen Wahlzielen: man gewinnt praktisch immer - auch wenn es blöd laufen sollte. 4 % sind gerade so zwei Stadträte und möglicherweise nicht mal Fraktionsstatus (je nachdem, ob die Landesregierung sich von der sehr amüsanten Holger-und-Jens-haben-Probleme-Debatte löst und diskutierte gesetzliche Änderungen durchzieht). Die Aufstellung von 90 Kandidaten (der maximal möglichen Zahl) zeugt allerdings von etwas mehr Selbstvertrauen. Damit die alle durchkommen müsste die FDP immerhin 160,7 % erreichen - ein durchaus ambitioniertes Ziel. Die CDU (73 Kandidaten) ist immerhin auch für 130,4 % gewappnet. Bescheidener schon die SPD. Ursprünglich mit 67 Kandidaten im Rennen finden dort aber noch Wertberichtigungen statt. Nach Sonderabschreibungen bleiben derzeit 66 auf der Haben-Seite: 117,9 % sind drinne. Die Grünen (45 Kandidaten) müssen bei Wahlergebnissen von mehr als 80,4 % passen. Eine stabile absolute Mehrheit wäre aber noch gesichert. Die Linkspartei näht da schon mehr auf Kante. Mit nur 30 Kandidaten ist man genügsam und begnügt sich in der Spitze mit 53,6 %. Die Tierschutzpartei bietet 14 Kandidaten Zuflucht, was mit maximal 25 % eine alleinige Machtergreifung unwahrscheinlich macht.

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6 Comments:

Anonymous Anonym said...

Tja, Hilde, man sollte der Volksstimme nicht alles glauben. Macht sich immer gut, wenn man dabei ist, wo etwas los ist oder entschieden wird.
Die FDP hat sich mitnichten zum Ziel gesetzt, 4% plus X bei der Stadtratswahl zu erreichen. Das Ziel lautet: 4 Stadträte plus X. Und da kommen wir der Sache schon näher. Außerdem ist es bei der FDP gute Tradition, 90 Kandidaten aufzustellen. Denn: Jede Stimme zählt, auch die der Kandidaten, die dann nicht reinkommen. Und jede noch so kleine Stimme zählt, wenn man verhindern will, daß andere reinkommen.

3:07 AM  
Anonymous Anonym said...

Lieber Anonym, aber ein Stadtrat nur mit der FDP is auch ein bissel langweilig...

Wie unterscheidet man eigentlich außerhalb der Bühne große von kleinen Stimmen?

8:11 AM  
Anonymous Anonym said...

4 Prozent für die Liberalen sind realistisch. Dabei sollten sie bleiben!

12:25 PM  
Anonymous Anonym said...

Und der "Ikea-Wahlkampf" hat auch schon begonnen...Gähnst du schon, oder liest du noch.

1:19 PM  
Anonymous Anonym said...

ich finde,bei 66 prozentiger kommunaler wahlmüdigkeit - wahrscheinlich auch von glido dauerwelle - ist's schon jeden versuch wert, noch einige demokratiebewusste an die wahlurne zu bringen - wir magdeburger wussten in wendezeiten schon mal, was das wahlrecht wert ist - und wenn man den seniorenstadtrat mit langzeitstudententischem Einschlag sieht, dann kann man nur hoffen, dass viele von ihrem wahlrecht gebrauch machen (und dabei hoffentlich die neonazis ignorieren!)

3:42 PM  
Anonymous Anonym said...

Wie spannend wird die Wahl? Wer cdu wählt, wählt die Linke. Wer spd wählt, bekommt alle Meinungen unter einen Hut. Wer future wählt, wählt die Festung, wer fdp wählt, bekommt IKEA (gar nicht so schlecht, aber dann?), wer bü90grüne wählt, kriegt Westphal. So. Noch Fragen? -
Ja, eine: Gibt es eigentlich inhaltliche Unterschiede, aufgrund derer man seine Stimmen vergeben kann?

10:55 AM  

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