Montag, Juni 04, 2007

Streng vertraulich! Geheimer Mitschnitt aus dem Thronsaal!

Der König sitzt auf seinem Thron und brubbelt unverständliches Zeug. "Mein Schatzzz! Niemand wird ihn mir nehmen! Nein. Nieemaand." Das äußere Erscheinungsbild des Monarchen gibt den Freunden der Monarchie Anlass zur Sorge. Die Krone sitzt etwas derangiert schief auf dem erlauchten Haupt. Schlimmer ist aber, dass Durchlaucht sich mit mehreren Packungen Klebeband kreuz und quer sehr sicher an den Thron gepinnt hat.

"Kammerdiener! Treibe er mir die Vasallen in den üblichen Strömen an meinem Thron vorbei, auf dass sie mir huldigen." Kammerdiener März legt einen zerbeulten Schild zur Seite, klopft sich die Reste einer verbrannten Gardine von der Schulter und tritt vor seinen Gebieter: "Ähm. Sehr gerne, Beherrscher der Welt. Licht der Erde. Größter Klaus seit Menschengedenken. Allein. Nun ja. In das Volk scheint die Narretei gefahren!" Der König schaut grimmig und fragt dann mit gefährlichem Unterton: "Will er mir etwa schon wieder schlechte Kunde bringen?" "Nein... nie und nimmer!" beeilt sich Kammerdiener März den Weltenlenker zu beruhigen. "Ihr beherrscht unumschränkt Euer ganzes Königreich. Vom Keller bis zum Dachfirst, von der Eingangstür Alter Markt 8 bis zum Toilettenfenster. Alle sind Euch treu ergeben." Klaus I. nickt gütig. "Nur die da draußen", März zeigt durch die von einer feindlichen Presseerklärung zerfetzte Aussenmauer in Richtung Marktplatz, "versuchen Euer Joch ... ähm Eure glanzvolle Herrschaft in den Schmutz zu ziehen." "Nenne mir die Namen!" fordert der König der Könige schneidend. "Also da wäre der Detlef Gürth. CDU-Mittelstandsvereinigung. Er spricht davon, dass die Leute Angst vor Euch und möglichen Repressalien hätten. Das Stasi-Netzwerk wäre intakt." Der Monarch schaut nachdenklich. "Ist der Gürth verrückt geworden? Selbstverständlich fürchten sich die Menschen vor Repressalien. Das ist ja ihr Sinn!" "Dann wäre da der Präsident der südlich gelegenen Republik, Albrecht Hatton. Er scheint die diplomatischen Beziehungen abbrechen zu wollen. Ein Friedrich von Bismarck, der sich als Landesgeschäftsführer des Wirtschaftsrates bezeichnet, äußert sich abwertend zu Eurer grandiosen Durchhaltetaktik. Jürgen Scharf, Vorsitzender der sogenannten CDU-Landtagsfraktion, kann sich gemeinsame Veranstaltungen mit Eurem weise regierten Königreich nicht mehr vorstellen. Die Sozis und Grünen nörgeln ohnehin, na und vom Stasibeauftragten Gerhard Ruden war schon länger kein freundliches Wort zu hören. Karl-Heinz Paque, ihr wisst schon, der von dieser blau-gelben Truppe, fordert Euch auf mal nachzudenken."

Der König ist ob der Litanei nun doch etwas gelangweilt. "Nun gut. März. So treibe dann nochmal die jubilierende Raumpflegertruppe vorbei. Die anderen Gestalten Detlef Scharf, Jürgen Gürth etc. kommen wie üblich in die Katakomben..." "Die sind aber noch mit den unwilligen Vollversammlungsmitgliedern randvoll gefüllt!" wagt der Kammerdiener den etwas rigorosen Gedankengang des Weisesten unter den Weisen zu unterbrechen. "Na dann eben in die Teeküche, den Dachboden ... muss man denn alles selber machen. Dann trommle er unser Heer zusammen, wir greifen Hattons merkwürdige Republik an und radieren sie aus!" Der König sinkt erschöpft vom mühevollen Tagwerk tiefer in die Klebebänder und geruht ein erquickendes Nickerchen zu machen. März verneigt sich, nimmt sein verbogenes Schwert und geht leise fluchend ("Heer? Welches Heer?"), über die am Boden liegende Zimmertür auf den Flur. "O.K. Leute. Wenn er aufwacht nochmal die Nummer mit der fröhlichen Putzkolonne. Falls er nach mir fragt: Ich habe gerade unser stolzes Heer anführend, Präsident Hatton gefangen genommen und bin praktisch schon im Besitz der Bundeslade oder einer anderen Wunderwaffe. Der Sieg ist uns nicht mehr zu nehmen! Das ist zwar nicht sonderlich realistisch - wird ihn aber erfreuen!"

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3 Comments:

Anonymous Anonym said...

einfach genial.....

7:40 AM  
Anonymous Anonym said...

und weiter geht's, schließlich gibt es da im Landtag z.B.
1. eine Frau Tiedge, die sich trotz ihrer Stasi-Vergangenheit nicht entblödete, ein "Aufsichtsamt" bei der Gedenkstättenstiftung des Landes zu übernehmen
2 einen Herrn Franke, der nach eigenem Bekunden sechs Jahre als Politoffizier der Grenztruppen und damit "Oberaufseher der Schießwütigen" diente

herzliche Bitte: man möge uns Wählern in Sachsen-Anhalt künftig ein solches Personalangebot nicht unterbreiten

Stefan Schütz

8:34 AM  
Anonymous Anonym said...

vorher noch ne vollversammlung, die den kerl im amt bestätigte, was für ne bande!

5:42 PM  

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