Mittwoch, April 09, 2008

Bergbaufolgeschäden als glückliche Fügung

Die (Ober)bürgermeisterwahlen in Sachsen-Anhalt reißen nicht ab. Derzeit sorgt Staßfurt für Erheiterung. Da der Ort im Salzlandkreis liegt, sind die Wahlen zunächst durch Austritte bei der CDU gekennzeichnet. Eine Art liebenswertes regionales Brauchtum, dass man aus Schönebeck, nördliche Grenzfeste des Kreises, übernommen hat. Wie immer (scheint eine interne Dienstanweisung zu sein) wollen mindestens zwei aus der CDU auf den Wahlzettel. Da es nur einer werden kann, tritt dann der mit dem kürzeren Streichholz aus und dann als Einzelbewerber an. Im Staßfurter Fall: Klaus Stops. Er gewann dann auch - allerdings nur den Trostpreis als bester Kandidat, der bis neulich noch in der CDU war (11,64%). In diesem schönen aber sinnfreien Duell unterlegen war der offizielle CDU-Kandidat Eric Maindok (11,47 %). Als Kollateralschaden ist der Austritt des noch amtierenden Bürgermeisters Martin Kriesel aus der christlichen Volkspartei zu vermelden. Er warf den Ex-Parteifreinden Fehlleistungen und Intrigen vor - möglicherweise nicht völlig aus der Luft gegriffen.

Die örtliche SPD (im Gegensatz zu Schönebeck tritt man tatsächlich an!) will natürlich nicht nachstehen. Neben Michael Hauschild (SPD) trat daher auch noch Christel Stenner (SPD) an. Letztere versagte allerdings mit 2,62 % so schmählich, dass es für Hauschild mit 18,49 % überraschend für die Stichwahl reicht. Die wird er gegen René Zok (Einzelbewerber; 23,83 %) zu bestehen haben. Interessanterweise traten in Staßfurt gleich 10 Kandidaten an - nur unwesentlich weniger als Wähler. Locken da im Rathaus irgendwelche gesonderten Vergünstigungen? Drogen? Sex? Ausreisegenehmigung?

Übrigens haben 60 % der antretenden Kandidaten die Wahl nun angefochten. Das macht sicherlich Sinn. Schließlich klebte ein Plakat von Zok illegal auf einem Trafohäuschen, ohne das der Bürgermeister eingriff! Los. Macht Neuwahlen. Wir wollen unseren Spass. Früher hiess es ja immer, dass Staßfurt aufgrund der Aushöhlung des Stadtgebiets durch den Salzabbau langsam aber sicher im Boden versinkt. Das wäre schon irgendwie konsequent.

Labels: , , , ,

3 Comments:

Anonymous Anonym said...

Für alle, die Schwierigkeiten damit haben, ob und wann man "das" nun mirt einem oder zwei "s" (früher ß) schreibt (und das betrifft nach der sog. Rechtschreibreform offenbar zwei Drittel aller Deutschen, auch Hildegunst will da nicht nachstehen), hier die ganz einfache Eselsbrücke: Kann man für "das" ersatzweise auch "dies", "dieses" oder "welches" sagen, schreibt man es mit einem "s". Geht das nicht, schreibt man es mit "Doppel-s" (oder wie ich mit "ß", denn ich verweigere mich der "Rechtschreibreform". An der Eselsbrücke ändert das aber nichts.). So, und nun kannst Du Deine beiden "Das-Fehler" suchen.

2:22 AM  
Anonymous Anonym said...

daaanke, dass (!) so etwas noch anderen auffällt. etwas ähnliches wollte ich auch gerade anmerken.

5:39 PM  
Anonymous Anonym said...

Staßßßßßfurt. So unnütz wie ein zweites ..., aber tolle Kandidaten, gute Wahlprogramme und immer ein leichtes Beben bei den Ratssitzungen könnten mich bewegen, dorthin umzuziehen - wenn nur dieses Werbeplakat am Trafohaus nicht wär.

7:53 PM  

Kommentar veröffentlichen

<< Home

Google
 
Web hildegunst.blogspot.com