Freitag, März 28, 2008

Exil Potsdam

Neeeiiinnnn! Tu uns das nicht an! Aber da hilft kein Flehen. Tobias Wellemeyer, Intendant des Magdeburger Theaters, verlässt die großartigste Metropole in der Börde und wird wohl demnächst in einem Berliner Vorort tätig sein. Alle die in ganzen Sätzen reden können, nimmt er mit. Schutzlos überlässt er die Bevölkerung den, wenn nicht dumpf- dann doch zumindest pausbäckigen, Kulturauskennern an den Ratsmikrofonen. (Da treiben sich Leute rum, die ein Millionen-Geschenk nicht annehmen würden, weil .... ja ... weil .... ähm... es keine zünftige Zipfelmütze trägt! Und auch keine Laterne! Nicht mal ne Schubkarre!)

Da auch in Berliner Vororten sicherlich nicht zwingend die künstlerische Avantgarde die Ratssessel strapaziert, dürfte die Entscheidung wohl wirklich mehr persönlich-künstlerischer Natur sein, als die Flucht vor Überhand nehmenden pausbackigen Tieffliegern. Der Eindruck, dass der Stadtrat bei uns die Kultur gleich selber macht, wenn auch nicht gut - wabert allerdings über der Stadt.

Für die Zurückbleibenden wird es allerdings wirklich hart. Der Ausweg Alkohol wird zumindest im Bereich Hasselbachplatz scheinbar weiterhin zuverlässig versperrt. Selbst das traditionell zu Ostern aufgeführte Freilichtstück "Nero versus Magdeburg", zu vergleichen nur mit den Oberammergauer Festspielen, soll abgesagt werden, sobald der Rauch sich mal soweit gelichtet hat, dass der Oberbürgermeister seinen Schreibtisch findet.

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