Donnerstag, Juli 12, 2007

Schnee in Buenos Aires - Imperialisten! Gesteht die Klimalüge!

Leserbriefe! Stetiger Quell intellektuellen Vergnügens. Heute sprudelte es aber wieder besonders heftig. Ein Wolfgang Berger aus Magdeburg läßt die UN-Klimawissenschaftler wieder einmal alt aussehen und reiht sich in die verblüffend zahlreiche Schar der Volksstimmeleser ein, die zwar alles mögliche glauben, dem eigentlich doch nachvollziehbaren Ansatz "Klimawandel durch Verheizung der in Jahrmillionen entstandenen fossilen Energieträger in knapp 100 Jahren" nun aber auch wirklich gar nichts abgewinnen können. Herr Berger entlarvt die internationale Hektik als das was sie ist: eine infame Kampagne der deutschen Bundesregierung dem Steuerzahler (nämlich Herrn Berger) nun auch noch den letzten Notgroschen abzutrotzen. Da haben doch die Klimafuzzis angemerkt, der erste Schnee in Buenos Aires (Argentinien) seit 89 Jahren könne Ergebnis des Klimawandels sein. Hallo. Es heißt doch "Klimaerwärmung", meint Wolfgang Berger und wiederlegt somit dieses studierte Gesocks. Wenn Herr Berger seine Pfanne auf den Herd stellt, wird es doch auch nicht an einer Stelle plötzlich kälter! Sagt er nicht, meint er aber. Erde - Kugel - Meeresströmungen - komplexe Modelle? Paperlapap. Nicht bei Herrn Berger! Komplexität ist eine Einbildung bei Leuten die zuviel denken.

Beliebtestes Thema in der Leserbriefspalte des Magdeburger Lokalanzeigers: Der Wiederaufbau der Ulrichskirche. Nun ja. Das Nutzungskonzept für so ein wiederaufgebautes Gotteshaus ist natürlich tatsächlich etwas schwer zu erkennen. Steht halt hübsch rum. Aber diese Leserbriefe hat das Projekt nun wirklich nicht verdient. Heute: Werner Herncir, Magdeburg: "hausgemachter Blödsinn".

Da will einer privat 30 Millionen Euro sammeln (Kann man sich in der Summe in Magdeburg irgendwie nur schwer vorstellen.) und der Stadt ein riesen Gebäude, welches die Innenstadt über Jahrhunderte prägte, schenken - und der gemeine Magdeburger bangt um eine Wiese!

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! Bitte beachten Sie: Innenstädte sind verdichtete Räume oder sollten es zumindest sein. Magdeburger verdichten zwar liebe die Außenbereiche und plädieren für landwirtschaftliche Nutzflächen ab dem Ulrichshaus - das ist aber nur so eine knuffige liebenswerte regionale Eigenheit.
(Da gab es doch auch mal, als die Plattenbauten auf der Westseite des Domplatzes abgerissen worden waren, die Bürgerinitiative "Für eine freien Domblick". Die Magdeburger Innenstadt als plane Fläche aus der einzig der Dom hervorragt - die Leserbriefschreiber wären begeistert!)

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2 Comments:

Anonymous Anonym said...

Oha, mal wieder Scheibenschießen auf die Zweifler an der Klima-Vermeidungs-Hektik!
Komplexe Modelle? War überhaupt keiner Zeile wert, als vor einigen Wochen ein Vierzeiler im metropolen Käseblatt darauf hinwies, daß das arktische Eis in den letzten Jahrzehnten um ein Vielfaches geschmolzen ist gegenüber den Computermodellen.
Nordfriesland schon abgesoffen? Mitnichten.
Könnten also vielleicht die Computermodelle nix taugen?
Möglich immerhin.....
Aber einzelne Leserbriefschreiber der Idiotie zu zeihen ist ja satirischer, als gegen den Stachel des IPCC zu löcken.

Nebenbei: aus Klimaschutzgründen verbietet sich der Ersatz einer innerstädtischen Grünfläche durch ein nutzloses historisierendes Bauwerk auch.

10:02 AM  
Blogger Hildegunst said...

Tja was soll ich den machen, wenn ich nun mal mit den Wissenschaftlern übereinstimme. Das (schwimmendes) arktisches Eis beim Tauen nicht zu erhöhten Wasserständen führt, hat was mit Physik zu tun. Ist Dir schon mal ein Cocktail beim Schmelzen der Eiswürfel übergelaufen? Eben.

Ob die Modelle die Folgen korrekt vorraussagen ist tatsächlich zweifelhaft (sagen die Wissenschaftler auch selbst). Der Leserbriefschreiber (und Du?) bestreiten jedoch die Klimaerwärmung an sich und letztlich, dass dies irgendwelche negativen Folgen hat. Das ist eine lustige Ansicht. Idiotisch hast jetzt Du gesagt!

Den Versuch die Ulrichskirche contra Klimaschutz zu stellen, lasse ich mal als Satire durchgehen.

4:06 PM  

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