Donnerstag, Mai 15, 2008

Stadt der Grotten

Die letzten Tage lief es in Magdeburg nun wirklich nicht sonderlich gut. Im Fussball musste man eine Niederlage gegen Hölle/Saale einstecken. Die Cragg-Freunde beginnen die Übermacht der dumpfbackigen Blockwarte zu erkennen. Beim SCM treten irgendwie alle zurück. (Sollte da etwa Bernd-Uwe Hildebrandt wieder um die Halle schleichen? Die Täter kehren ja bekanntlich immer zum Tatort zurück!)

Als ob das nicht reichen würde, gibt es auch noch Bedenkliches aus der Führungsriege der Stadtverwaltung zu vermelden. Dort will man einen Tunnel bauen. Ach was. DEN Tunnel! Den größten Tunnel seit Menschgedenken. Wenn an seinem Westende die Sonne untergeht, geht sie am Ostende schon wieder auf. Also fast. Zwischen Damaschkeplatz und Hartstraße soll er sich erstrecken. Die Verkehrsströme in Magdeburg sind so gigantisch - da hilft nur noch ein Mammutprojekt bei dem auch die Pharaonen anerkennend mit der Zunge schnalzen würden - meint die Stadtverwaltung. Der Baubeigeordnete Marx weiss auch zu berichten, dass es das Ding praktisch geschenkt gibt. Förderquote wohl so um die 120 % - zumindest wenn man es offiziell als alpine Champignonzucht laufen lässt.

Die Volksstimme ist hin und weg vor Begeisterung. Die (bis gestern noch gar nicht störenden) Fahrzeuge wären mit einem Schlag verschwunden. Gut. In Höhe Hartstraße, also zwischen Rathaus und Johanniskirche schiebt sich die Hochleistungstrasse dann wieder ans Tageslicht. Damit sich die Ausgabe lohnt, muss da auch ordentlich Verkehr fließen. Eine geradezu grandiose unterirdische Kreuzung Ernst-Reuter-Allee/Otto-von-Guericke-Straße wird die neue Attraktion der Stadt.

Man brauch keine Fantasie um sich die schon fast unsittliche Erregung bei den Stadtratsfraktionen von CDU, SPD und Linken vorzustellen. In solchen Erregungszuständen werden die berechtigten Fragen, was das wirklich kostet, was das dann monatlich kostet und ob es überhaupt Sinn macht den Verkehr dort lang zu führen untergehen. Bis dann mal zukünftige Bewohner unserer Stadt die so geschaffenen Magdeburger Tropsteinhöhlen touristisch vermarkten.

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