Freitag, Januar 25, 2008

Austauschprogramm

Armes Schönebeck! Gut - so eine Oberbürgermeisterwahl trifft natürlich jede Stadt hart - Schönebeck ist aber besonders stark gebeutelt. Während in Magdeburg, der sonnendurchfluteten Metropole Sachsen-Anhalts, immerhin jede halbwegs nennenswerte politische Strömung jemanden auf den Stimmzettel getrieben hat, begnügt man sich in Schönebeck derzeit mit 3 Kandidaten.

Zwei der drei waren bis kürzlich einander auch noch durch die Zugehörigkeit zur selben Partei (CDU) feindschaftlich verbunden. Hans-Jürgen Haase (Amtsinhaber seit der jüngeren Kreidezeit) hat die Majestätsbeleidigung der Nichtaufstellung durch seinen ehemaligen Wahlverein verwunden und stellt sich nun als "unabhängiger" Kandidat vor. Eckhard Czarnetta (CDU) dem es, bei tatkräftiger Unterstützung durch seine vielköpfige Familie gelungen war den Wahlverein zu entern, wagt sich an das kühne Unterfangen den Amtsinhaber zu entthronen. Inhaltliche unterschiede sind für den nicht versierten Zeitungsleser eher nicht zu erkennen.

Da man nun beim besten Willen niemanden findet, der fehlerfrei die Worte Wirtschaftsansiedlung oder Erhalt der drei Sekundarschulen aussprechen kann, sah sich die SPD gehindert eine eigene Kandidatur zu benennen. Um nicht völlig ungebraucht in der Ecke rumzuschmollen gab es sogar die Idee doch einfach den bekanntermaßen unabhängigen Hans-Jürgen Haase zu unterstützen - schon um die CDU zu ärgern. Die Linke geht da einen Schritt weiter und tritt mit einer eigenen Kandidatin, Sabine Dirlich, an - für Schönebeck (FDP und Grüne sind ebenfalls nicht dabei) ein geradezu revolutionärer Gedanke.

Die Schönebecker SPD-Probleme hätten die Genossen in Salzwedel auch gern. Dort hat man das Schönebeck/Bernburger CDU-Modell übernommen und tritt mit mehreren Kandidaten an. Während die CDU bei der Zahl der eigenen Kandidaten durchaus eine gewisse Liberalität an den Tag legt, greift die SPD knallhart durch und schließt die wenigen Mitglieder auch noch aus. Der ehemalige Landeskultusminister Karl-Heinz Reck (ex-SPD) konnte gerade noch rechtzeitig seine Partei verlassen, bevor ihn der Parteiausschluss niederstrecken konnte. Vergehen: er unterstützte die bereits aus der Partei entfernte Gegenkandidatin gegen den offiziellen SPD-Kandidaten Hundt.

Könnte man die überschüssigen Kandidaten nicht irgendwie besser verteilen? Wie wäre es mit einem Austauschprogramm. Kann da Uwe Küster (SPD, Austauschprogrammverantwortlicher) nichts machen?

Labels: , , , , , , , , , ,

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

http://karnickelbau.blogspot.com/2008/01/die-machen-es-nicht_24.html

Es gibt Unterschiede zwischen Haase und Czarnetta. Ganz Gewaltige!

11:58 AM  

Kommentar veröffentlichen

<< Home

Google
 
Web hildegunst.blogspot.com