Dienstag, November 06, 2007

Der Chinatest

Die Village People in Magdeburg? Y.M.C.A. trällernd? Ohh.. Nein...doch nicht. Das Ordnungsamt hat jetzt scheinbar auch schicke Mützen. Die Seite 1 des Lokalanzeigers hat heute fast schon Starschnitt-Qualität.

Das obige kleine Scherzchen über die sehr kleidsamen neuen Kopfbedeckungen der städtischen Ordnungshüter sollte man vielleicht in Harbin (China), Partnerstadt in spe, nicht so ohne weiteres wiederholen. Die chinesische Staatsmacht ist Humoresken (gerade mit Bezug auf Village People) weit weniger aufgeschlossen. Heisst es. Menschenrechtsverletzungen en gros werden aus Harbin gemeldet. Mord, Folter, Organraub. Da wird die berechtigte Frage aufgeworfen, ob man eine Partnerschaft wünscht, wenn dem jeweiligen Gesprächspartner noch die Elektroden aus dem Ärmel baumeln. Andererseits hat sich Braunschweig auch Magdeburg erbarmt, als wir noch zünftige Revolutionslieder abgesungen haben.

Um diese Frage zu entscheiden, hilft nur der massenweise Selbstversuch. Um die Stressresistenz und die demokratische Offenheit der chinesischen Verwaltung zu testen, gibt es ja ein probates Mittel. Man nehme eine eMail, beschreibe sie mit einem zünftigen Gruß aus der schönen Landeshauptstadt an der Elbe, versäume nicht an prominenter Stelle "Freedom for Tibet!" oder "Human Rights for China!" einzufügen, sende das Ganze an zfw@harbin.gov.cn und warte das weitere Geschehen ab. Sollten man dann anderntags mit einem Solingen-Imitat-Messer am/im Hals erwachen.... hmm.... dann wäre die Partnerschaft vielleicht doch nochmal zu überdenken. (Überlebende bitte auf der Kommentarseite melden.)

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