Freitag, Oktober 26, 2007

Skandale, Skandale, Skandale

Derzeit vergeht ja kein Tag an dem nicht ein oder zwei Skandale in Sachsen-Anhalt aufgedeckt werden. Gerade die CDU legt eine unheimliche Schlagzahl vor. Während die Schönebecker CDU fast schon vergessen ist, war eben noch die auffällige Dichte von CDU-Mitgliedern aus Sachsen-Anhalt am Comer See und die absurde Öffentlichkeitsarbeit des sozialpolitischen Sprechers Thema, da hechelt der Tross schon weiter. Vor dem CDU-geführten Agrarministerium setzt sich eine Mahnwache fest. Gentechnikgegner? Nein. 30 Personalräte aus dem eigenen Ministerium! Wo in anderen Behörden mal ein gesalzenes Memo geschrieben wird, beginnen die Mitarbeiter von Frau Wernicke (CDU) offen zu rebellieren. Staatssekretär Onko Aeikens (CDU) und sein per Staatsanwaltschaft geführter Kampf zur Niederschlagung von internen Widerstandsnestern scheint interessante Früchte zu tragen.

Praktisch zeitgleich gibt es Neues vom Trickser. Was ein bisschen nach Edgar Wallace klingt, meint eigentlich den CDU-Landtagsabgeordneten Steffen Rosmeisl, der, um die eigenen Schäflein im Trockenen zu behalten, das Abgeordnetengesetz schon mal ..naja... gewagt interpretiert. Zumindest hat er in der Rubrik Mediengau mit seinem freimütigen Bekenntnis: "Ja, ich bin ein Trickser." neue Maßstäbe gesetzt hat.

Das ist die Ausbeute von einer Woche! Skandale beginnen langweilig zu werden. Immer dasselbe. Immer die CDU. Was ist da los? Sind die anderen geschickter? Ehrlicher?? Zur Ehrenrettung der anderen Parteien kann man jedoch zumindest auf die Linke verweisen. Die versucht mit Gudrun Tiedge (Linke) gegen die skandalöse Übermacht der CDU gegen zu halten und weigert sich beharrlich Landtagsabgeordnete Tiedge aus dem Stiftungsrat der Gedenkstättenstiftung zurückzurufen. Dort lehnen die DDR-Opferverbände eine Zusammenarbeit mit der stasibelasteten Abgeordneten ab. Die Arbeit des Gremiums ruht seit geraumer Zeit. Ein Zugehen auf die ja vielleicht nicht völlig abwegige Kritik der Opferverbände scheint nicht so richtig abwegig. Allerdings - Gudrun Tiedge hatte vor ihrer Wahl in den Stiftungsrat keinen Hehl aus ihrer Vergangenheit gemacht. Trotzdem hoben CDU, SPD und FDP bei der Wahl brav ihre Händchen! Oh - Nein. "CDU wählt Stasi-Spitzel in Stiftungsrat." Schon wieder ein CDU-Skandal. Na wenigstens hängen SPD und FDP diesmal auch mit drin. Die einseitige Skandalberichterstattung wird einem sonst ja bald peinlich.

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1 Comments:

Anonymous Anonym said...

Neues vom Trickser: Es gab nach MZ-Informationen Streit in der CDU-Landtagsfraktion, deren Führungscrew sich auf eine formale Bewertung des Vorgangs beschränken wollte. Doch bei manchem in der Fraktion regte sich offenbar so etwas wie politischer Anstand - was während der Sitzung zu Streit führte. Nach MZ-Informationen forderten mehrere Abgeordnete Fraktionschef Jürgen Scharf auf, auch die politische Dimension des Falls zu bedenken. Der führungsschwache Scharf scheut aber die Auseinandersetzung wie der Teufel das Weihwasser.

Trickser haben im Parlament nichts zu suchen.

1:21 PM  

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