Donnerstag, Oktober 25, 2007

Der Regenmacher

Wenn Markus Kurze (CDU) durch die Burger Innenstadt läuft, werfen sich die Burger auf die Knie, heben die Hände zum Himmel und sind seelig seiner Anwesenheit wahrhaftig geworden zu sein. Zumindest ungefähr. Kurze (auch sozialpolitischer Sprecher seiner Landtagsfraktion und den Liebhabern der Realsatire für seinen alkoholisierten nächtlichen Angriff auf eine unschuldige Tankstelle in Erinnerung) ist so genial und wahrscheinlich auch gottgesandt - ihm wächst das Manna auf der flachen Hand.

Die Burger Volksstimme gibt uns nun einen kurzen Einblick in seine schwere aber fruchtbringende Tätigkeit. Also: Markus schaut mal bei seinem Kumpel Karl-Heinz (Daehre) (CDU) vorbei. Der macht bekanntlich auch in Landesbauminister. Den setzt er davon in Kenntnis, dass "die Ihlestadt sich am Landeswettbewerb "Barrierefreie Stadt" beteiligt". War Karl-Heinzens Ministerium wohl bisher entgangen. In Burg liegen ganze Schubladen mit Vorhaben rum, sagt Markus Kurze. Da Karl-Heinzens Ministerium über säckeweise Geld verfügt, was kein anderer gebrauchen kann, reagiert er auf den Besuch des Kurzen prompt. Volksstimme: "Die Antwort des Ministers" (die genaue Frage ist nicht überliefert) "bestand darin, dass die Stadt Burg für Sanierungen ... im Rahmen der Stadtaufwertung 330.000 € bewilligt bekomme." Karl-Heinz hat dann auch stehenden Fußes das Landesverwaltungsamt angewiesen die Knete nach Burg zu schaufeln.

Angesichts dieser Sage bleiben einige Fragen. Wenn die haarsträubende, von der Volksstimme unkommentiert verbreitete, Kurzsche Erzählung stimmen würde, müßten die Staatsanwälte für die Hausdurchsuchungen wohl Nummern ziehen. Wenn 330.000 € per Kaffekränzschen vergeben würden, drängte sich doch die Frage auf, ob Förderanträge, Verwaltungsverfahren etc. unter unserer geschätzten CDU/SPD-Landesregierung etwas aus der Mode kommen. Versuchen sie mal 1.000 € für einen Magdeburger Kulturverein zu beantragen oder einen Kuchenbasar in Niederndodeleben zu organisieren. Da fällt einem doch ein gewisses Gefälle im Verwaltungsaufwand auf. Scheinbar reziprok zur Höhe der beantragten Summe.

Es könnte natürlich auch sein, dass alles ganz ordentlich seinen verwaltungstechnischen Weg mit Formularen, Stempeln etc. ging und Markus lediglich etwas sehr stark aufschneidet und sich üppig mit Federn der Burger Stadt- und Kreisverwaltung schmückt, die örtliche Weltpresse aber eben auch sinnfreie Presseerklärungen einfach so abdruckt.

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