Dienstag, Februar 27, 2007

Antriebslos

Derzeit denkt der Motor Sachsen-Anhalts offiziell darüber nach, sich gänzlich von der Brücke zu trennen und eigene Wege zu gehen, respektive zu schwimmen (um mal die bei der Mannschaft beliebten maritimen Vergleiche fortzuführen).

Die SPD will ganz dringend die Zahl der Gemeinden senken. Löblicherweise denkt man hier zunächst noch nicht an den totalen Abriss von Ortschaften sondern begnügt sich mit der Zusammenlegung der Verwaltung. Wo der Vorteil ist, wenn man die eher fragwürdige Kompetenz dörflicher Verwaltungsleistungsträger nun in ein größeres Gebäude fercht, erschließt sich zwar nicht so ohne weiteres, aber immerhin. Die nehmen dann entschieden weniger Platz weg und die ländliche Bevölkerung sieht etwas von der Welt, wenn sie die Lebensmittelkarten beim zentralisierten Bürgermeister abholt.

Die CDU als dann motorlose Brücke ist empört und auch ein wenig besorgt. Ein Ersatzmotor ist nämlich nicht lieferfähig. Jürgen Scharf, CDU-Fraktionschef, äußert geistesgegenwärtig: "Einen Bruch der Koalition würde ich eher als Betriebsunfall ansehen." Was will er damit sagen? "Halb so schlimm" oder "Schon irgendwie ungünstig"? Was wäre dann ein Vulkanausbruch im Harz? Eine interessante geologische Anomalie?

Jetzt hat man sich ersteinmal darauf geeinigt, dass zumindest die Gemeinden um die Großstädte Einheitsgemeinden bilden. Wieso? Das weiß keiner. Vermutlich damit die Gewerbegebiete mit Kirche die Städte noch wirksamer bekämpfen können. Ursprünglich wollte die SPD ja mal die groteskesten "Siedlungen" wie Barleben oder Osterweddingen einfach zugunsten der gebeutelten Städte einziehen - hört man jetzt allerdings wenig von. Na, wenn Magdeburg seinen Zoo aus Kostengründen schließt, müssen wohl alle nach Osterweddingen fahren, um sich den Wellensittich vom Bürgermeister anzuschauen.

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