Donnerstag, Februar 15, 2007

Albern und gewalttätig

Hin und wieder bäumen sich auch Zeitungsredakteure gegen den alltäglichen Wahnsinn auf. Besonders stark gebeutelt ist der für die Erstellung der Leserbriefseite der Volksstimme abgestellte Kollege. Derzeit könnte ein Satiremagazin die Seite einfach so unkommentiert abdrucken.

Heute wurde auf der Leserbriefseite das Lösungwort für das gestrige Rätsel veröffentlicht. Es lautete: "albern" (hätte man sich denken können). Das heutige Rätsel sucht ein anderes Wort für "gewalttätig". Gerade die umstehenden Leserbriefe lassen dann erahnen, wie der Redakteur auf diesen Lösungsbegriff kam.

"Albern" ergab sich sehr leicht nach Genuss des Beitrags von Anneliese Bahrs, Magdeburg. Sie pflichtete dankbar dem hier neulich schon verspotteten Dipl. Ing. Frank Bothe bei und widerspricht den UN-Wissenschaftlern bezüglich des Klimaeffekts. "Wenn es die Eiszeit mal gab, warum soll es nicht mal eine Erwärmung geben?" Tja, gute Frage. Wenn die Erde eine Kugel war, warum sollte sie nicht mal eine Scheibe sein? Nun steht es also schon 2500 UN-Wissenschaftler : 2 Volksstimmeleser. Bothe, Bahrs und Co. holen auf! (Nach dem die Leserin über ihr Schwitzen beim Einkaufsbummel berichtet, bringt sie ihre Problem gekonnt mit der Frage "Sind die technischen Errungenschaften unserer Zeit für den Bau von Raketen und Militärbasen gedacht?" auf den Punkt. Man weiß es nicht - bei Kondomen mit Bananengeschmack würde ich sagen Nein. Oder gerade doch?)

Heute nun Peter Petzold (Schönebeck) und Gunther Stoye (Magdeburg) im allgemeinen Kampf gegen den elektrischen Strom. Besonders die Windenergie finden sie umweltschädlich. Außerdem bringt sie uns alle an den Bettelstab. In der Region, in der der größte private Arbeitgeber Windkraftanlagen baut, eine durchaus auch mutige Aussage.

Daneben lebt Burghardt Jackl (Ferchland) eine Identitätskrise aus. Zum Thema bwin-Trikots (wir lachten bereits) stellt er fest: "wir" hatten das falsche Trikot an. In der Bremer Aufstellung war mir Jackl gar nicht aufgefallen. Den kürzesten, aber in seiner abstrakten Gestaltung erhabenen Leserbrief verantwortet Kurt Zinke (Burg): "Die Werder-Posse in Magdeburg ist ein Beispiel nicht bewältigter deutscher Kleinstaaterei, aber auch aus fast allen anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens." Irgendwie wagt man nicht zu widersprechen.

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2 Comments:

Anonymous Anonym said...

Toll, alle Leserbriefe des Tages werden kommentiert, nur der von meinem Nachbarn nicht :-(

7:28 PM  
Anonymous Anonym said...

Auf MDF.1 war im Videotext zu lesen, daß sich Justiz- und Innenministerium von Sachsen-Apshalt mit Händen und Füßen wehren würden, in der bwin-Affäre vorzugehen.

Was Recht ist, wird also nicht Recht bleiben?!?

Gab es Willkür nicht schon mal auf diesem Terrain???

Manno DeLarossa

3:02 PM  

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