Donnerstag, Februar 15, 2007

Efeu allein am Haus

Die sonst eher für ihren Gleichmut bekannte Rankelpflanze Efeu (parteilos) sorgt derzeit für Unruhe in Magdeburg. Listig hat sie sich in Neu-Olvenstedt an einer Hausfassade ausgebreitet und musste nun zur Kenntnis nehmen, dass der Abriss des Gebäudes geplant ist. Die Pflanze wurde jedoch clever beraten und berief sich auf die Baumschutzsatzung. Tatsächlich soll die Stadtverwaltung, behauptet zumindest die Volksstimme, den Erhalt des Efeus verlangt haben.

Nette Idee. Technisch allerdings etwas aufwendig - der Erhalt einer einzelnen Wand in einer postsozialistischen Brachfläche. Das Abknüppern von der Fassade, die Verbringung zum Rathaus und das dortige wieder Antackern wurde sicherlich erwogen. Die Verwaltung ließ sich dann lieber auf eine Ersatzpflanzung runter handeln. Der Efeu soll heftig die Blätter geschüttelt haben.

Nun wallt der Volkszorn, da (etwas satirisch angehaucht) die Volksstimme von "Naturschutz" für Abrisshäuser sprach. Wir wollen da mal nicht so mit wallen. Wenn die Verwaltung mal für eine Baumpflanzung kämpft, sollte man diesen löblichen Ansatz nicht gleich mit der Wurzel ausreißen.

Allerdings kann man auf den Verwaltungsfluren beobachten, wie die Mitarbeiter schnell ihre Valentinstagsblumensträuße entsorgen und die Topfpflanzen im Schrank verschwinden, damit nicht der eigene Schreibtisch im Biotopkataster auftaucht.

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