Wunschzetteldenken
Ulrich Koehler, seines Zeichens Vorsitzender der Magdeburger FDP, hat in der heutigen Ausgabe der Volksstimme sich mal so Gedanken zur Nutzung des alten Elbebahnhofs gemacht. Nach Millionen-Investitionen in das historische Bahnhofsgebäude und einer krachenden Pleite des Investors, steht das Objekt halbfertig und merkwürdigerweise halbverhüllt in der Innenstadt herum.
Der seine Partei aus dem Glindenberger-Exil regierende Koehler wünscht sich nun im Elbebahnhof das Naturkundemuseum und die Astronomische Gesellschaft. Da hat er die Fragestellung offensichtlich falsch verstanden. Wenn jetzt jeder Kommunalpolitiker mal seine Wünsche für das Gebäude (und das Haus der Lehrer, den Blauen Bock, den Kristallpalast, den Wasserturm Salbke, den Goldenen Löwen etc.) der Volksstimme anbietet, muss die ab morgen mehrbändig erscheinen (oder die Rubrik Lieste´s- weeßte´s etwas kürzen). Die Frage wäre ja gewesen, wie man solche Ideen (finanziell) umsetzt. Der ehemalige Finanzstaatsekretär übergeht diesen kleinlichen Einwurf und verweist auf die bereits versenkten Millionen - so als ob dies zugleich die Bereitstellung neuer Mittel beinhaltet. Die Idee selbst ist aller Ehren wert - in einer Stadt die gerade ihre Volkshochschule in einen unsanierten Altbau setzte (vor Bezug mussten wohl lediglich die Ulbricht-Bilder abgenommen werden), reicht der hübsche Gedanke alleine aber nicht, sondern führt zu allgemeinem Aufstöhnen (zumindest auf den Ratsfluren). Denkbare wäre für das Filet-Objekt mit Blick auf die Elbe nach der anstehenden Zwangsversteigerung ja schließlich auch eine private (für die Stadt kostenlose) Investition in Richtung Geschäfts- oder Wohnhaus.
In diesem Zusammenhang fällt eine Merkwürdigkeit zumindest der Glindenberg/Magdeburger-FDP auf. Offiziell wird die reine Lehre "Weniger Staat, weniger Steuern" etc. hochgehalten. In der Kommunalpolitik vergeht aber keine Diskussion, in der nicht ein FDP-Vertreter kommunales (also staatliches) Engagement fordert. Sei es nun das Schiffshebewerk oder jetzt ein halbsanierter privater Altbau. Die Stadt soll es reißen. Nicht dass der Gedanke, dass die Stadt sich für solche maßgeblichen Sachen (auch finanziell) engagieren sollte, abwegig wäre! Es fällt nur auf, dass die FDP völlig ungeniert auf kommunaler Ebene von der eigenen Programmatik abweicht und plötzlich die Spendierhosen anhat. Es umweht sie eine merkwürdige Konturlosigkeit und politische Beliebigkeit. So ganz ohne Kontur - dieses Segment ist doch aber schon vom Bund für Magdeburg besetzt.
Der seine Partei aus dem Glindenberger-Exil regierende Koehler wünscht sich nun im Elbebahnhof das Naturkundemuseum und die Astronomische Gesellschaft. Da hat er die Fragestellung offensichtlich falsch verstanden. Wenn jetzt jeder Kommunalpolitiker mal seine Wünsche für das Gebäude (und das Haus der Lehrer, den Blauen Bock, den Kristallpalast, den Wasserturm Salbke, den Goldenen Löwen etc.) der Volksstimme anbietet, muss die ab morgen mehrbändig erscheinen (oder die Rubrik Lieste´s- weeßte´s etwas kürzen). Die Frage wäre ja gewesen, wie man solche Ideen (finanziell) umsetzt. Der ehemalige Finanzstaatsekretär übergeht diesen kleinlichen Einwurf und verweist auf die bereits versenkten Millionen - so als ob dies zugleich die Bereitstellung neuer Mittel beinhaltet. Die Idee selbst ist aller Ehren wert - in einer Stadt die gerade ihre Volkshochschule in einen unsanierten Altbau setzte (vor Bezug mussten wohl lediglich die Ulbricht-Bilder abgenommen werden), reicht der hübsche Gedanke alleine aber nicht, sondern führt zu allgemeinem Aufstöhnen (zumindest auf den Ratsfluren). Denkbare wäre für das Filet-Objekt mit Blick auf die Elbe nach der anstehenden Zwangsversteigerung ja schließlich auch eine private (für die Stadt kostenlose) Investition in Richtung Geschäfts- oder Wohnhaus.
In diesem Zusammenhang fällt eine Merkwürdigkeit zumindest der Glindenberg/Magdeburger-FDP auf. Offiziell wird die reine Lehre "Weniger Staat, weniger Steuern" etc. hochgehalten. In der Kommunalpolitik vergeht aber keine Diskussion, in der nicht ein FDP-Vertreter kommunales (also staatliches) Engagement fordert. Sei es nun das Schiffshebewerk oder jetzt ein halbsanierter privater Altbau. Die Stadt soll es reißen. Nicht dass der Gedanke, dass die Stadt sich für solche maßgeblichen Sachen (auch finanziell) engagieren sollte, abwegig wäre! Es fällt nur auf, dass die FDP völlig ungeniert auf kommunaler Ebene von der eigenen Programmatik abweicht und plötzlich die Spendierhosen anhat. Es umweht sie eine merkwürdige Konturlosigkeit und politische Beliebigkeit. So ganz ohne Kontur - dieses Segment ist doch aber schon vom Bund für Magdeburg besetzt.
Labels: Bund für Magdeburg, FDP, Koehler, Magdeburg
2 Comments:
Liebe Leser, natürlich kostet die Fertigstellung des ehemligen Reichbahnhofs noch einiges an Geld, die öffentliche Hand hat über alles schon 8 Millionen Euro in das Gebäude gesteckt und nun fehlen noch 4 Millionen. Die zusätzliche 1 Million zu den sieben Millionen kamen übrigens, nach meinen Kenntnissen, vom Wirtschaftsminiserium. Jetzt wird das Gebäude versteigert, für ca. 500.000 Euro hört man und dann hat der private Investor den Reibbach gemacht und alle werden dann wieder über die "blöde" Politik lachen. Aber auch die Idee eines Wohn-und Geschäftshauses an dieser Stelle der Stadt kann man getrost vergessen, angesichts des Gebäudes in der Nachbarschaft, dass sich auch nicht so entwickelt, wie es gedacht war. Wer das Gebäude von innen gesehen hat und die riesigen hohen Räime kennt, wird bald merken, dass ein privater Investor dies nicht kaufen wird, denn die Energiekosten laufen davon. Übrigens gibt es andere Ideen, außer das es Geld kosten wird ? Jeder Gedanke lohnt sich, denn das Gebäude muss zu Ende gebaut werden.Wir können uns an dieser Stelle keine Ruine leisten ! Ulrich Koehler 06-12-12
Da ist was dran. Die Frage wäre aber, wie kann die Stadt so ein zusätzliches Volumen stemmen. Andere Projekte müssten zwangsläufig verschoben werden. Welche? Wäre ein privates Engagement hier, wo die Kommune bisher ja noch nicht in der Verantwortung war, nicht doch vorzuziehen? Ja vielleicht die einzige Möglichkeit, um das Gebäude zu erhalten? (und wäre dieser Ansatz nicht am Ende der Liberale? Jetzt fange ich schon an die FDP mit (wirtschafts)liberalem Gedankengut zu indoktrinieren!)
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