Samstag, Oktober 14, 2006

CDU ging stiften - Triumph für DDR-Schergen

Ach was hatte man sich ins Zeug gelegt. Finstere Mächte planten die Einsetzung des Amtsarztes Eike Hennig als Amtsleiter des Magdeburger Gesundheitsamtes. Ansich harmlos sollte man meinen - aber die (ehemalige Blockpartei) CDU, insbesondere in Gestalt von Johannes Rink, witterte einen Anschlag auf unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung. Hennig sollte zu DDR-Zeiten mal Nachfolger des Bezirksarztes werden. Per Antrag sollte das Grauen im Stadtrat noch verhindert werden. Die finsteren Mächte konnten aber darauf bauen, dass CDU-Stadträte gerne mal die Anwesenheitspflicht im Rat ignorieren und auch bei wichtigen Abstimmungen ähm.. anderweitig beschäftigt sind. Die Volksstimme spekulierte, der Besuch einer parallel stattfindenden David Copperfield Veranstaltung habe da wohl Vorrang vor den Geschicken der Stadt gehabt. Zumindest verlor die CDU mit 24 zu 25. Unerlaubt von der Truppe hatten sich die CDU-Mitglieder Jens Ansorge (auch Vorsitzender des Stadtrates - peinlich zum in den Boden schämen), Gerhard Heinl (ehemaliger Vorsitzender des Stadtrates) und Gunter Schindehütte entfernt. Die Volksstimme betrieb investigativen Journalismus und hakte nach. Der ehrenwerte Vorsitzende Ansorge beschied: "Passen Sie gut auf was Sie schreiben. Nicht, dass wir uns auf anderer Ebene wiedersehen." Was mögen andere Ebenen sein? Muss der Journalist Michael Bock (Danke für diesen schönen Artikel) nun mit einem Besuch des bewaffneten Arms des Stadtrates rechnen? Lauert Ansorge in einer Tiefgarage? Kommunalpolitik kann so spannend und niveauvoll sein. Zwar wird CDU-Ratsmitglied Bernd Heynemann, nebenbei auch noch MdB, sicherlich den DDR-Schergen eine reingezimmert haben, was bei der eigenen ehemaligen SED-Mitgliedschaft schon ein Schmunzler ist, es reichte aber eben nicht. Die finsteren Mächte triumphierten. Also bei zukünftigen Besuchen im Magdeburger Gesundheitsamt vorsichtshalber das Geld für Zwangsumtausch und eine DDR-Fahne mitnehmen, man weiß nie was kommt. Das gilt auch für den tapferen Journalisten Herrn Bock.

Labels: , , , , , , , ,

Google
 
Web hildegunst.blogspot.com