Montag, September 24, 2007

Ernteausfälle

Nun sind unsere Abgesandten wieder zurück. New York soll es ganz gut überstanden haben. Aus alter Gewohnheit - der Mensch ist ja ein Gewohnheitstier - eilten sie direkt zum örtlichen Steuben-Denkmal ihres Vertrauens und warfen einen Kranz ab.

Ansonsten ist man in Magdeburg mit dem schieren Überlebenskampf beschäftigt. Dort wo unvorsichtige Landwirte Kartoffeln angebaut hatten, sieht man von Hunger geplagte Bürger mit ihren immerhin geländegängigen Fahrzeugen die Feldflure befahren, um den gröbsten Hunger mit eifrig ausgegrabenen Kartoffeln zu stillen. Ob die Benzinkosten wieder reinkommen hängt maßgeblich von der erbeuteten Kartoffelmenge ab. Die Fairen warten bis die Agrarökonomen die Ernte eingefahren haben und stoppeln nur die Reste. Allerdings ist Fairness nun vielleicht nicht die hervorstechenste Eigenschaft unter uns Magdeburgern. Auch Mais erfreut sich großer Beliebtheit. Man könnte meinen Popcorn wird zum Hauptnahrungsmittel. Zu beachten ist hierbei: aus Gründen der Tarnung sollte ein äußerer Saum um das Feld stehen bleiben bzw., wenn es die persönliche Elendsbekämpfung erfordert, der Außensaum zum Schluss kahl gefressen werden. Die Bauern neigen umständlicher Weise dazu, ihre Produkte selbst ernten und verkaufen zu wollen und reagieren auf Futterschädlinge (gleich ob nun mit oder ohne Chitinpanzer) recht gereizt.

Die vor einiger Zeit verbreitete Pressemitteilung über die herben Verluste an Genmaispflanzen erscheinen so in einem völlig neuen Licht. Möglicherweise war gar nicht die fehlende gesellschaftliche Akzeptanz der Gen-Gewächse ursächlich für ihren abrupten Niedergang und die Klageballaden der geschädigten Landwirte. Nein. Vermutlich war einfach der Nutzpflanzen-Hauptschädling, genannt der Anwohner ("Hm. Gebrauchen kann ich es nicht - aber es ist umsonst!"), auf Beutezug.

Labels: , , , ,

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

Liegt es einzig in der Natur des Magdeburgers oder ist es der allgemeinen Sittenverrohung zuzuschreiben das in Magdeburg alles was nicht angenietet, angeschraubt oder angeschlossen ist einfach mitgenommen wird? Straßenbahnfahrpläne, WC-Duftsteine, Werbeaufsteller, Klopapier, alles kann nichts muß aber alles "will mit". Im Fall des genkorrigierten Mais könnte man jedoch ganz klar die steigende Beliebtheit des Selben als Grund dafür sehen...

8:31 AM  

Kommentar veröffentlichen

<< Home

Google
 
Web hildegunst.blogspot.com