Donnerstag, Dezember 14, 2006

Loch an Loch...

... und hält doch! - möchte man angesichts des Haushalts der Stadt Magdeburg ausrufen. Früher hatte man mal so um die 10 Mill. DM Miese und war sowas von traurig. Ach was wurde da noch gebarmt und gekürzt. Jetzt fehlen 121,1 Mill. Euro und alle staunen fast schon ehrfürchtig vor dem von den Finanzern erstellten filligranen Gesamtkunstwerk. Die Deckungslücke im Verwaltungshaushalt hat beachtliche 20 % erreicht. Wenn das so weitergeht, ist die reine Lücke bald größer als die eigentlichen Einnahmen. Das geht dann mehr so in Richtung Plauener Spitze. Da stellen die Löcher auch den größeren Anteil - und schön ist es auch noch (naja, Geschmacksfrage). Ein Konzept das mal wieder in gesunde Bahnen zu bringen, ist nicht erkennbar und kommunal wohl auch gar nicht machbar. Selbst die hypotetische sofortige Aufgabe aller freiwilligen Leistungen der Stadt (Theater, Zoo, Gewächshaus, Bibliotheken etc.) könnte das Loch wohl nicht mehr schließen. Es sei denn, man gemeindet tatsächlich die monströsen Flächenversiegeler vor den Toren der Stadt (Mittelland oder Barleben oder wie die Dinger auch gerade immer mal heißen) zügig ein.

Auch der investive Bereich musste arg Federn lassen. 80 Mill. Euro (- 40 Mill.) sind geplant. Wenn man allerdings sieht, dass davon auch noch 1,9 Mill. Euro dafür ausgegeben werden, Magdeburg noch besser vom Elbufer zu trennen (weiterer Ausbau des Schleinufers), ist man auch wieder froh, dass nicht noch mehr Geld zur Verfügung steht, mit dem man Unheil anrichten könnte. Die Strombrückenverlängerung konnte man z.B. leider, leider nicht mit einordnen. (Das die Schulsanierung nur 1,1 Mill Euro mehr erhält als der vierspurige Ausbau von ein paar Metern Schleinufer sei hier mal am Rande notiert.)

500.000 Euro wird die Entschlammung des Adolf-Mittag-Sees kosten. Ein echter Dauerbrenner. Die Älteren unter uns werden sich noch schmunzelnd erinnern, wie Falko Balzer (SPD) den See mal mit Hilfe der Firma Plocher durch gezieltes Hineinschütten von irgendwie besprochenem Quarz entschlammen wollte. (In seinem Gartenteich soll es ja funktioniert haben.) Während der Stadtrat damals willig war, dem esoterischen Konzept zu folgen (und sich wohl auch bei Vollmond im Kreis um den See aufgestellt hätte, um die Energien stärker zu motivieren), drohten weite Teile der Stadtverwaltung mit kollektiver Selbstentleibung. Naja - hoffen wir mal, dass die 500.000 Euro diesmal für handfestere Aktionen gedacht sind.

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