Dienstag, November 28, 2006

Dada in Magde

Das Magdeburg eine Kulturmetropole sondersgleichen ist, dürfte sich ja inzwischen herumgeschwiegen haben. So stehen die Leute (und gelangweilte Schulklassen) in langen Schlangen vor der Ausstellung zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, um dann im schummrigen Licht einige alte Schinken zu bestaunen. Um den Leuten was zu bieten, wurde still und heimlich die dadaistische Ecke angelegt. Um das Kloster Unser Lieben Frauen (kurz: KULF) sammeln sich nun denkwürdige Objekte. Zunächst ein merkwürdiges Metallgestell. Es sieht aus als hätte man ein Zeltgerüst nach einer Veranstaltung vergessen. Gebe es nicht eine erklärende Tafel, die Leute würden ständig dem Ordnungsamt Bescheid sagen. Nur wenige Meter entfernt entstand für 372.000 € ein weiteres dadaistisches Objekt. Bauausschüsse etc. überstand es in der Tarnung als "Pavillion". Nun ist er fertig - aber keiner kann sagen warum. Niemand braucht ihn und jetzt verfällt er wieder. Werden und Vergehen - fast schon zu sinnvoll für echten Dadaismus. Schon gibt es erste Vorschläge den Flughafenterminal hierher umzubetten. Wo keiner abfliegt ist schließlich auch egal. Wenn man dann noch die halben Pferde vom Nordabschnitt und den Wachturm vom Nordbrückenzug (Auke de Vries schuf hier mit "Daphne" eine Skulptur, die fatal an einen eine Rakete abschießenden Wachturm erinnert) nehmen würde, Magdeburg könnte zu einer dadaistischen Metropole heranwachsen. In der Kommunalpolitik werden die dadaistischen Prinzipien eh schon hoch gehalten.

PS: Zum Thema Daphne muss ich gestehen, dass mir das Teil auch noch irgendwie gefällt. (Darf man nicht laut sagen, da man sonst gesteinigt oder gar nach Halle ausgewiesen wird.)

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