Mittwoch, Oktober 31, 2007

Taktikwechsel

Man kann ja sagen was man will. Die CDU Sachsen-Anhalts - das sind schon ganz schön ausgebuffte Typen! Die Krise bei der Schönebecker CDU führt nun zu völlig neuen taktischen Weisungen aus dem Hauptquartier. Nach den Verlautbarungen des Landesvorsitzenden Thomas Webel gibt es einen drei Punkte-Plan.

1. Die CDU unterstützt bei Bürgermeisterwahlen zukünftig den von der CDU aufgestellten Kandidaten! (Sicherlich ein etwas ungewohnter Ansatz - aber einen Versuch ist es natürlich mal Wert.)

2. Es sollte (nicht etwa muss!) vorab geklärt werden, dass es nur einen CDU-Kandidaten für die jeweilige Wahl gibt. (Noch ein geradezu revolutionärer Gedanke.)

3. Die Auseinanderstzungen innerhalb der Partei sollten (kein muss!) nicht weiter über die Zeitung ausgetragen werden. (Na, na, na - wo bleibt denn da die Transparenz und der Unterhaltungswert.)

Dass trotz martialischer Worte (Herbeizitierung des Kreisvorstandes nach Magdeburg) der neue Kurs nicht ganz so stringent umgesetzt wird wie angekündigt, ergibt sich übrigens aus dem den neuen Kurs verkündenden Presseartikel gleich selbst. "CDU-Kreise" plaudern gleich wieder über Details einer "sehr persönlich" geführten internen Diskussion, in der Gunnar Schellenberger sein Führungsstil vorgeworfen wurde.

Labels: , , ,

Feldhamsters Albtraum

Schnäppchenjäger entdecken gerade das schöne Jerichower Land. Den Nerz für die Gattin scheint es dort recht günstig zu geben. Ca 18.000 Stück hirschen ..ähm.... nerzen durch den Wulffenscher Forst bei Grabow. Ach ihr Tierbefreier. Die geschundenen Feldhamster der Region klagen Euch an! 18.000 pelzige possierliche kleine Raubtiere, die nichts weiter im Sinn haben, als ein paar schmackhafte Feldhamster dingfest zu machen (und vor den Kameras der Presse einen süßen Eindruck zu hinterlassen), durchstreifen die Gegend. Man muss ja schon froh sein, dass die Pläne zur Tigerbefreiung bisher nicht zum Einsatz kamen. 18.000 Tiger wären für die Burger Jägerschaft mal eine schöne Herausforderung.

Labels: ,

Freitag, Oktober 26, 2007

Skandale, Skandale, Skandale

Derzeit vergeht ja kein Tag an dem nicht ein oder zwei Skandale in Sachsen-Anhalt aufgedeckt werden. Gerade die CDU legt eine unheimliche Schlagzahl vor. Während die Schönebecker CDU fast schon vergessen ist, war eben noch die auffällige Dichte von CDU-Mitgliedern aus Sachsen-Anhalt am Comer See und die absurde Öffentlichkeitsarbeit des sozialpolitischen Sprechers Thema, da hechelt der Tross schon weiter. Vor dem CDU-geführten Agrarministerium setzt sich eine Mahnwache fest. Gentechnikgegner? Nein. 30 Personalräte aus dem eigenen Ministerium! Wo in anderen Behörden mal ein gesalzenes Memo geschrieben wird, beginnen die Mitarbeiter von Frau Wernicke (CDU) offen zu rebellieren. Staatssekretär Onko Aeikens (CDU) und sein per Staatsanwaltschaft geführter Kampf zur Niederschlagung von internen Widerstandsnestern scheint interessante Früchte zu tragen.

Praktisch zeitgleich gibt es Neues vom Trickser. Was ein bisschen nach Edgar Wallace klingt, meint eigentlich den CDU-Landtagsabgeordneten Steffen Rosmeisl, der, um die eigenen Schäflein im Trockenen zu behalten, das Abgeordnetengesetz schon mal ..naja... gewagt interpretiert. Zumindest hat er in der Rubrik Mediengau mit seinem freimütigen Bekenntnis: "Ja, ich bin ein Trickser." neue Maßstäbe gesetzt hat.

Das ist die Ausbeute von einer Woche! Skandale beginnen langweilig zu werden. Immer dasselbe. Immer die CDU. Was ist da los? Sind die anderen geschickter? Ehrlicher?? Zur Ehrenrettung der anderen Parteien kann man jedoch zumindest auf die Linke verweisen. Die versucht mit Gudrun Tiedge (Linke) gegen die skandalöse Übermacht der CDU gegen zu halten und weigert sich beharrlich Landtagsabgeordnete Tiedge aus dem Stiftungsrat der Gedenkstättenstiftung zurückzurufen. Dort lehnen die DDR-Opferverbände eine Zusammenarbeit mit der stasibelasteten Abgeordneten ab. Die Arbeit des Gremiums ruht seit geraumer Zeit. Ein Zugehen auf die ja vielleicht nicht völlig abwegige Kritik der Opferverbände scheint nicht so richtig abwegig. Allerdings - Gudrun Tiedge hatte vor ihrer Wahl in den Stiftungsrat keinen Hehl aus ihrer Vergangenheit gemacht. Trotzdem hoben CDU, SPD und FDP bei der Wahl brav ihre Händchen! Oh - Nein. "CDU wählt Stasi-Spitzel in Stiftungsrat." Schon wieder ein CDU-Skandal. Na wenigstens hängen SPD und FDP diesmal auch mit drin. Die einseitige Skandalberichterstattung wird einem sonst ja bald peinlich.

Labels: , , , , , , , ,

Donnerstag, Oktober 25, 2007

LPB-Tours

Na, wir wärs mit einer Reise an den Comer See? Idyllische Lage, Oberitalien! Ja, sowas geht natürlich auch mal an den Geldbeutel. Allerdings gibt es da einige Kniffe, um die Kostenlast etwas zu dämpfen. Die Leute von der Konrad-Adenauer-Stiftung zum Beispiel kennen sich aus.

So eine Reise ins Schöne ist doch nun wirklich ein fundamental wichtiger Baustein für das Werben für die Demokratie und für die politische Bildung in Sachsen-Anhalt!?! ? Zweifel?: Auch Konrad Adenauer (CDU) fand es am Comer See schön und hielt sich dort wiederholt auf. AH! Klar. Das macht für die politische Bildung der Sachsen-Anhalter natürlich Sinn. Verständlich, dass ein einfaches Infoblatt über Konrad am See nicht so richtig thrillt. Da muss man hin! (Adenauers Hawai-Reise wird sicherlich nächstes Jahr dem Vergessen entrissen!) Um den vollen Adenauer zu inhalieren, ist eine Bootsfahrt auf dem See und eine Busfahrt nach Mailand unabdingbar. Wie wollte man Adenauer und die Probleme Sachen-Anhalts sonst je verstehen. Da die bettelarme Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU) eine solche zwingend erforderliche Bildungsreise natürlich nicht selbst stemmen kann, springt die staatliche Landeszentrale für politische Bildung helfend ein. Günstigerweise regiert dort mit Bernd Lüdkemeier ebenfalls die CDU. Parteifreund Lüdkemeier hat totales Verständnis für den Pilgerwunsch ins Warme ähm.. zum Adenauer. 10.995,07 € sollte das dem Steuerzahler schon Wert sein, dass die CDU-Mitglieder mal nach Italien können.

Peinlich, peinlich die Mitnahmementalität in der konservativen Regierungspartei. Läßt sich von der Bevölkerung ihre privaten Spielerchen bezahlen! Spannend wäre ja mal die Liste der Reiseteilnehmer zu sehen. Ob da überhaupt ein nicht CDU-Mitglied mit durfte? Vielleicht der Busfahrer?

Labels: , ,

Der Regenmacher

Wenn Markus Kurze (CDU) durch die Burger Innenstadt läuft, werfen sich die Burger auf die Knie, heben die Hände zum Himmel und sind seelig seiner Anwesenheit wahrhaftig geworden zu sein. Zumindest ungefähr. Kurze (auch sozialpolitischer Sprecher seiner Landtagsfraktion und den Liebhabern der Realsatire für seinen alkoholisierten nächtlichen Angriff auf eine unschuldige Tankstelle in Erinnerung) ist so genial und wahrscheinlich auch gottgesandt - ihm wächst das Manna auf der flachen Hand.

Die Burger Volksstimme gibt uns nun einen kurzen Einblick in seine schwere aber fruchtbringende Tätigkeit. Also: Markus schaut mal bei seinem Kumpel Karl-Heinz (Daehre) (CDU) vorbei. Der macht bekanntlich auch in Landesbauminister. Den setzt er davon in Kenntnis, dass "die Ihlestadt sich am Landeswettbewerb "Barrierefreie Stadt" beteiligt". War Karl-Heinzens Ministerium wohl bisher entgangen. In Burg liegen ganze Schubladen mit Vorhaben rum, sagt Markus Kurze. Da Karl-Heinzens Ministerium über säckeweise Geld verfügt, was kein anderer gebrauchen kann, reagiert er auf den Besuch des Kurzen prompt. Volksstimme: "Die Antwort des Ministers" (die genaue Frage ist nicht überliefert) "bestand darin, dass die Stadt Burg für Sanierungen ... im Rahmen der Stadtaufwertung 330.000 € bewilligt bekomme." Karl-Heinz hat dann auch stehenden Fußes das Landesverwaltungsamt angewiesen die Knete nach Burg zu schaufeln.

Angesichts dieser Sage bleiben einige Fragen. Wenn die haarsträubende, von der Volksstimme unkommentiert verbreitete, Kurzsche Erzählung stimmen würde, müßten die Staatsanwälte für die Hausdurchsuchungen wohl Nummern ziehen. Wenn 330.000 € per Kaffekränzschen vergeben würden, drängte sich doch die Frage auf, ob Förderanträge, Verwaltungsverfahren etc. unter unserer geschätzten CDU/SPD-Landesregierung etwas aus der Mode kommen. Versuchen sie mal 1.000 € für einen Magdeburger Kulturverein zu beantragen oder einen Kuchenbasar in Niederndodeleben zu organisieren. Da fällt einem doch ein gewisses Gefälle im Verwaltungsaufwand auf. Scheinbar reziprok zur Höhe der beantragten Summe.

Es könnte natürlich auch sein, dass alles ganz ordentlich seinen verwaltungstechnischen Weg mit Formularen, Stempeln etc. ging und Markus lediglich etwas sehr stark aufschneidet und sich üppig mit Federn der Burger Stadt- und Kreisverwaltung schmückt, die örtliche Weltpresse aber eben auch sinnfreie Presseerklärungen einfach so abdruckt.

Labels: , , , , ,

Mittwoch, Oktober 24, 2007

Haialarm

Karl-Heinz Paqué, Fraktionsvorsitzender der FDP im Landtag von Sachsen-Anhalt, vertritt die Auffassung, dass er in Vorlesungen als Professor an einer Universität entschieden mehr erreichen könnte als in seinem jetzigen Amt. Soso. Zumindest mehr Zuhörer - möchte man beipflichten. Sein Rückhalt in Partei und Fraktion war ......nunja ... sagen wir ... durchwachsen. Die fast schon gewaltsame Niederschlagung der Landtagsfraktion zwecks Durchsetzung seines Wunsches nach dem Fraktionsvorsitz im April 2006 sind noch in Erinnerung. Seine damaligen Verbündeten werden bei der Nachricht seines Abschieds schwer geschluckt haben.

Da geht einer, der als Wirtschaftswissenschaftler seine persönliche Reputation zugunsten der Partei einsetzte und vermutlich ja auch nicht direkt auf den Kopf gefallen war. Größe beim Abgang des Gegners kann man seinen Parteifeinden nun aber nicht nachsagen. Am Tag vor seiner Pressekonferenz zur Verkündung des Abschieds erfährt die Volksstimme "aus zuverlässigen Quellen" von seiner Absicht. So konnte er praktischer Weise seinen Rücktritt für den Fall von Erinnerungslücken nochmal nachlesen. Wenn er nicht eine große Plaudertasche ist, dürfte diese Info wohl aus seinem direkten (Fraktions)Umfeld herausgesickert sein. Vielleicht sollte er wirklich froh sein, dem Haifischbecken zu entrinnen.

Wieso sein Rücktritt sich nun noch quälend bis zum 1. April 2008 hinziehen soll, bleibt aber doch sein süßes Geheimnis. Niemand wird ihn jetzt politisch noch so richtig ernst nehmen. Er selbst geht die Sache auch schon ruhiger an. Im noch zu würdigenden Skandal um die Landeszentrale für politische Bildung äußert er energisch: "Alles kann optimiert werden." Seine potentiellen Nachfolger werden im Gerangel nun zumindest wild um sich schlangen und wohl auch ihm noch manchen Knuff versetzen.

Labels: , ,

Montag, Oktober 22, 2007

Lisa-Marie Magdeburg

ACHTUNG! Dies ist keine Übung! Dies ist keine Übung! Der Krisenstab gibt bekannt: Rothensee ist nicht zu halten und wird umgehend geräumt. Nehmen Sie nur das Nötigste mit. Keine Panik! - Aber rennt! Rette sich wer kann!

Am 28. Oktober 2007 spielt Gunter Gabriel. Ein " Konzert". In Rothensee. Im VERWERTUNGSZENTRUM!

Die Reaktion ist übertrieben? Gut, um Zweifel über den Ernst der Lage auszuräumen, hier ein Zitat aus dem vom tapferen Elbe Report mit "Männerversteher Gunter Gabriel" geführten Interview: "Ich bin übrigens dafür, Magdeburg auch einen Vornamen zu geben. Ist doch viel netter, auf dem Autobahnschild z. B. zu lesen: "Lisa-Marie Magdeburg" noch 36 Km?"

Meine Güte! Nur noch 36 km. Lauft, lauft!

LISA-MARIE MAGDEBURG? Wie wäre es mit Horst Halle? Oder Gunter Hundeluft (bei Dessau)? Was ist los mit unseren Barden? (Wenn man mal einen kräftigen Pfleger braucht, ist wieder keiner da.) Soviel sei gesagt: Wenn Künstler nach 30 Jahren Karriere in einem Verwertungszentrum auftreten - das hat Gründe!

Labels: , , ,

Sonntag, Oktober 21, 2007

Unerwartet

Die Rügenbrücke über den Strelasund und die Sohlener Brücke über die Eisenbahn in Magdeburg-Westerhüsen sind fertig. Die Bauarbeiten beider Brücken haben (gefühlt) ungefähr gleichviel Zeit in Anspruch genommen. Während man mit der Fertigstellung der Strelasundquerung irgendwie rechnen musste, trifft das Ende der Bauarbeiten für das Brücklein in der Sohlener Straße die Menschen völlig unvorbereitet. Wie? Fertig? Nach nur knapp einem Jahr? Die Brücke ist doch bestimmt ... also wenigsten ... also ... 25 m sind das bestimmt!

Ja, ja - die alten Römer hätten das ganze mit einem Aquädukt vermutlich in zwei Wochen erledigt. Die mussten sich ja aber auch nicht mit dem Eisenbahnkreuzungsgesetz, der Stadt- und Eisenbahnverwaltung herumschlagen.

Labels: , ,

Samstag, Oktober 20, 2007

Rocker beim Synchronschwimmen

Da soll noch einer sagen der Sport hätte Nachwuchsprobleme. Die 130 Wasserballer vom Magdeburger SCM haben gerade 319 Aufnahmeanträge aus der Post geholt. Eine Verdreieinhalbfachung der Mitgliederzahl über Nacht! Sollte das Tempo des Zuwachses anhalten, wäre in 5 Tagen auch der letzte Magdeburger mit Badekappe ausgerüstet (Nach 13 Tagen wäre jeder Erdenbürger Mitglied des SCM - dann würde das Wachstum vermutlich an seine Grenzen stoßen.) Immerhin haben die 319 Neumitglieder auch schon mal den Mitgliedsbeitrag, quasi en block, eingezahlt. 10.058 €! Haben die statt Chlor jetzt Rum im Wasser?

Natürlich nicht (leider). Es geht um Vereinspolitik. Also in der richtigen Politik ist ja manches schon ganz schön unterirdisch. Wenn Vereinsmitglieder sich jedoch zu "Vereinspolitik" hinreißen lassen, geht es im Vergleich dazu zielgerichtet zum Erdmittelpunkt. Dann werden Peinlichkeiten produziert, die jenseits menschlicher Vorstellungskraft liegen.

Die Magdeburger Volksstimme läßt uns dankenswerter Weise mal tief in die Gerüchteküche des Magdeburger Proficlubs blicken. Das der Ex-Sonnengott des Vereins, Bernd-Uwe Hildebrandt, nicht zwingend ein Ausbund an Seriosität ist, wurde ja schon hin und wieder mal angedeutet. Auch sein nicht ganz freiwilliger Rückzug von den Fleichtöpfen ist bereits aktenkundig. Nun soll also jemand (ob es wirklich Hildebrandt ist oder die Frontverläufe im Verein doch noch interessanter sind, ist unklar) 319 Neumitglieder geworben und für diese die Beiträge für vier Monate entrichtet haben. Diese Neumitglieder sollen bisher zum Teil dem interessanten Hobby "Motorradgruppe" nachgegangen sein, sich nun jedoch für ... sagen wir mal ... Synchronschwimmen interessieren. Ach ... und möglicherweise der nächsten Vereinsmitgliederversammlung eine völlig neue Note geben. Vielleicht - so wird gemunkelt - auch den größten Sportmanager aller Zeiten, Bernd-Uwe Hildebrandt wieder auf seinen Thron heben, zumindest jedoch den Wassersportlern eine Mehrheit verschaffen!

Der geübte Leser erkennt natürlich sofort das Konzept des "fliegenden Kreisverbandes" wieder- allerdings in ungewöhnlich dilettantischer Ausführung. Dieses Konzept gehört eigentlich zum Brauchtum der CDU im nördlichen Sachsen-Anhalt und wurde zuletzt erfolgreich in Schönebeck aufgeführt. Diese grottige, oberpeinliche Aufführung im SCM ist allerdings ein Schlag ins Gesicht all jener, die sich aufopferungsvoll um die Brauchtumspflege bemüht haben. Fehler über Fehler! Also zunächst treten mal nicht alle auf einmal ein. Halloo! Das fällt auf! Immer erst einer nach dem anderen. Dann bitte auch nur soviel Eintritte wie nötig sind, um die kritische Masse zu verändern. Man muss ja nicht gleich eine verfassungsändernde Mehrheit und einen Sitz im UN-Sicherheitsrat wollen! Auch sollte man beim Personal etwas aufpassen. Nichtschwimmer (oder Rockergruppen) sind vorliegend zum Beispiel eher ungeeignet! Mitgliedsbeiträge in einer Summe zahlen? Da könnte man das Geld auch schreddern - da fällt es wenigstens nicht dem Feind in die Hände. Wer so debil die Strippen zieht, dass er am Ende auf der Titelseite der Volksstimme als Peinlichkeit des Monats endet, ist als Sportmanager nun wirklich völlig ungeeignet. (Angemerkt sei, dass man mit 319 Getreuen jeden beliebigen Bundestagssitz entern könnte. Ob der Aufwand sich für eine Mehrheit bei Hand- und Wasserballern wirklich lohnt?)

Nun, da der Angriff bereits 5 Monate vor der Mitgliederversammlung erkannt ist, kann der derzeitige SCM-Chef, Rolf Oesterhoff, sich gemütlich zurücklehnen. Aufnahmewillige einzeln einladen, Nichtschwimmer ablehnen, Mitgliedsbeitrag ein Jahr im voraus verlangen - alles ganz nach Handbuch.

Es bleibt die bange Frage, ob der Verein die Eskapaden, Intrigen und den unerträglichen Dilettantismus (eines Teils) seiner eigenen Mitglieder allerdings auf Dauer übersteht.

Labels: , , , ,

Mittwoch, Oktober 17, 2007

Hirschfänger

Der 12ender für den Alten Markt nimmt nun scheinbar Gestalt an. Nachdem von dem Projekt Hirschdenkmal länger nichts zu hören war und sich die zustimmenden Äußerungen in überschaubaren Grenzen hielten, fragte man sich schon, ob es nicht vielleicht auch ein Hirschkäfer tun würde. Wäre sicherlich leichter erschwinglich und vermutlich das einzige freistehende Hirschkäferdenkmal nördlich der Alpen.

Zwei Dinge fallen an der Berichterstattung über unseren bronzenen Hirschen in spe auf.

1. Die Hirschfreunde Falko Balzer (SPD) und Jens Ansorge (CDU) vermeiden es sorgfältig eine Summe anzugeben, die bei der recht umfangreichen Spendenjagd per Plakat etc. zusammen kam. Dies kann eigentlich nur bedeuten, dass halt keine Spenden eingingen. (Empörend diese Gleichgültigkeit gegenüber unserem seit 400 Jahren schmerzlich vermissten Symbol für eine ordentliche Hirschkeule. Frage nicht was der Hirsch für Dich tun kann, sondern frage, was Du für den Hirsch tun kannst! Spendenkonto: Landeshauptstadt, Konto-Nr.: 14000101, BLZ: 810 532 72, Stadtsparkasse, Verwendungszweck: Futter für den historischen Hirsch)

2. Obwohl der Volksstimme-Artikel mit 4 Bildern gut bebildert ist - auf keinem der Fotos ist ein Oberbürgermeisterkandidat zu erkennen! Sonst ist irgendeiner doch immer mal zufällig mit dabei. Neulich besichtigte eine Kandidatin Unfallschwerpunkte, andere entern die Landesleserbriefseite oder loben nachdrücklich die wegweisenden Vorschläge der eigenen Partei. Keiner ist beim Hirsch! Ein ganz ganz schlechtes Zeichen für den Hirsch. Möglicherweise steht der Hirsch im Verdacht als politischer Quotenkiller?

Henry Schütze zum Beispiel wurde nie in Verbindung mit dem Magdeburger Hirsch gebracht und erreichte als parteiloser Kandidat für die CDU bei den Bernburger Oberbürgermeisterwahlen 45,7 %. Für Aussenstehende etwas verwirrend ist die Tatsache, dass sein Gegenkandidat in der Stichwahl, Roland Halang (23,7 %), als Unabhängiger kandidiert, jedoch CDU-Mitglied ist. Kann man da nicht mal einen Gefangenenaustausch vornehmen? Die armen Bernburger CDU-Mitglieder. Nach dem Willen der eigenen Partei sollen sie auf keinen Fall das CDU-Mitglied wählen, sondern lieber den Parteilosen. Versteh einer die Bernburger. Auch den Linken (14,1 %) und den SPD-Mitgliedern (üppige 9,4 %) dürfte die Wahl zwischen dem konservativen Doppel eher schwer fallen. Die Annahme, dass zwei CDU-Kandidaten in Magdeburg in die Stichwahl kommen, dürfte derzeit super Quoten bei Buchmachern bringen.

Labels: , , , , , ,

Eike Repgow Superstar

Das Magdeburger Justizzentrum soll einen neuen Namen erhalten. Heißt es. Nicht mehr Justizzentrum? Schade, der Name war irgendwie treffend. Also - eine Benennung zum Beispiel als "Haus der Kultur" wäre doch schon irritierend. Andererseits - am Gericht steht "Deutsche Post", da kann ein neuer Name kein so großes Unheil mehr anrichten.

Gedacht wird (seitens der CDU-Landtagsfraktion) natürlich an eine Benennung nach Eike von Repgow. Der mittelalterliche Rechtsgelehrte und Schöpfer des Sachsenspiegels erfreut sich bei Namenstaufen derzeit großer Beliebtheit. (Ich bin neulich an einem Kaugummiautomaten "Eike von Repgow" vorbei gegangen - glaube ich.) Solange die Begeisterung sich nicht auf die Wiedereinführung des Sachsenspiegels erstreckt, dürfte der Enthusiasmus unschädlich sein. Andernfalls ziehen allerdings dunkle Wolken auf. Für Korndiebstahl am Tage setzte es damals nämlich: Enthauptung. So gänzlich ohne Bewährung. Für Korndiebstahl bei Nacht erschien diese Rechtsfolge im übrigen unangemessen. Darauf stand: Erhängen. (Ob Verteidiger damals bei Taten in der Dämmerung Freispruch beantragt haben? Oder wurde dann erst erhängt und dann geköpft? Umgekehrt hält ja der Strick nicht.)

Labels: , , ,

Dienstag, Oktober 16, 2007

Stadtmaskotchen und Zölibat

Na - so mußte es ja kommen. Nach dem in der örtlichen Presse zur Bewerbung um den Titel "Magdeburger Jungfrau" aufgerufen worden war, harrte man ja nun förmlich der öffentlichen Erörterung der Frage, wie es um die sexuellen Aktivitäten etwaiger Bewerberinnen bestellt sein möge. Besonders interessiert zeigte sich nun Volksstimme-Leser Rüdiger Pawelk. Sollte sich eine "echte" Jungfrau bewerben (er scheint eher nicht auf das Sternbild abzustellen), wäre seine Wahlentscheidung natürlich klar.

Angesichts dieses doch recht detaillierten Interesses der Öffentlichkeit, bleibt abzuwarten, ob tatsächlich junge Magdeburgerinnen verrückt genug sind, dieses Himmelfahrtskommando des persönlichen Marketings anzustreben. Lüsterne Volksstimme-Leser stehen zumindest bereit, um die ultimativen Fragen zu klären.

Labels: , ,

Sonntag, Oktober 14, 2007

Vorladung zur Klärung eines Sachverhaltes

Das mit dem Outsourcing kann man nun ja auch übertreiben. Die CDU des lieblichen Landes Sachsen-Anhalt zum Beispiel hat sich entschlossen, zukünftig keine eigenen Terminkalender mehr zu führen. Das spart Papier und auch Arbeitskraft von Büromitarbeitern - heißt es. Wenn also zum Beispiel der Landesvorstand nach einem Treffen mit dem CDU-Vorstand des Salzlandkreises lechzt, wird da nicht mehr umständlich zum Telefon gegriffen und mal ein Termin gemacht. Nein, nein. Es wird die Volksstimme informiert. Diese bringt dann auf Seite 1 interessante Einblicke in die parteiinterne Hölle der CDU.

Thomas Webel (Landesvorsitzender) und Bernd Reisener (Landesgeschäftsführer) wollen sich mit Gunnar Schellenberger (Kreisvorstand) bei der Kreisvorstandsitzung treffen. Zur tournusmäßigen Sitzung am 10. Oktober ist Webel aber verhindert (Termin beim UN-Sicherheitsrat? oder gibt es doch mehrere in Zersetzung befindliche Kreisverbände?). Die Landverschickung allein von Reisener wird wegen offenkundiger Sinnlosigkeit oder zu großer Gefährdungslage (vermutlich beides) abgesagt. Land ist dann auf Kreis sauer, weil der seine Vorstandstermine nicht so legt, wie es für ein ordnungsgemäßes Donnerwetter durch den Vorsitzenden erforderlich wäre. Reaktion des Landesverbandes: Der Kreisvorstand wird für den 29. Oktober nach Magdeburg "zitiert". Ganz nach alter Schule sicherlich "zur Klärung eines Sachverhaltes". Bestimmt parkt Schellenberger in Fluchtrichtung und läßt den Motor laufen.

Also nicht, dass dies nicht sehr unterhaltsam wäre. Auch ist die Transparenz der Landes-CDU geradezu vorbildlich. Macht man sich aber nicht doch ein bisschen zum Klops, wenn man der Allgemeinheit (auf Seite 1 der Presse!) zeigt, dass man nicht mal in der Lage ist, ein simples Treffen über 20 km Entfernung zu organisieren?

Labels: , , , , ,

Samstag, Oktober 13, 2007

SPD für Wiederholungen!

Es war ja nicht gerade eines der best gehüteten Geheimnisse der Stadt. Nun ist es aber sozusagen amtlich. Lutz Trümper würde gern sein eigener Amtsnachfolger als Oberbürgermeister Magdeburgs werden. 93 % seiner SPD-Genossen konnten sich dazu durchringen, diesen Wunsch zu teilen. Sollten nicht größere Naturkatastrophen die Stadt in den nächsten Monaten niederstrecken, spricht auch einiges dafür, dass der Plan aufgeht. Allerdings sah sich der städtische Katstrophenstab dazu veranlasst, parallel zur Kandidatenkürung des OB probehalber einen Katastrophenalarm auszulösen - also, man weiß natürlich nie was kommt. An Ergebnisse von 93 % wird Lutz Trümper sich wohl zumindest nicht gewöhnen müssen.

Labels: , ,

Freitag, Oktober 12, 2007

Das philosophische Quartett

Oha, gaanz große Politik beherrschte heute die Landespresse in Sachsen-Anhalt. Regierungserklärung! Wolfgang Böhmer (CDU, Ministerpräsident) geht diesmal einen Schritt weiter. Er will nicht nur die Regierung erklären, sondern gleich die ganze Demokratie. Tatsächlich ist ein gewisser Informationsbedarf zu erkennen. Karl-Heinz Paqué (FDP) wirft der Landesregierung zum Beispiel Steuererhöhungen und Mindestlöhne vor. Beides waren dann vielleicht eher doch nicht die zentralen Aktivitäten der CDU/SPD-Landesregierung im letzten Jahr (auch wenn die tatsächlichen Tätigkeiten etwas im philosophischen Nebel bleiben.). Möglicherweise nimmt Herr Böhmer Herrn Paqué mal beiseite und erläutert nochmal das mit dem Föderalismus, dem Bund und der Tatsache das die Unabhängigkeitserklärung Sachsen-Anhalts vom letzten Freitag nur ein Gag gelangweilter Mitarbeiter der Staatskanzlei war.

Ansonsten bereitet man sich scheinbar gewissenhaft auf die regionale Umsetzung der Weltrevolution vor. Böhmer scheint ihr allerdings etwas skeptisch gegenüber zu stehen und sieht Sozialpolitik als sicheren Weg in die Diktatur. Wulf Gallert (Linke) hingegen spricht glühenden Blickes: "Demokratie und Sozialismus ist machbar." Gut, vielleicht nicht gleichzeitig - aber immerhin. Angesichts der durchwachsenen Erfahrungen mit dem letzten Sozialismus-Update würde man ja nun doch gerne hören, wie exakt der (demokratische) Sozialismus denn so laufen soll - in Sachsen-Anhalt. Es muss schon mal kritisch angemerkt werden, dass auch in den Bundesländern, in denen unsere beiden großen demokratisch sozialistischen Arbeiterparteien die Macht an sich reißen konnten, die Vergesellschaftung der Produktionsmittel doch nur sehr schleppend voran kommt. (Ohne die Vergesellschaftung ist es ja aber eigentlich weniger Sozialismus sondern mehr schnöde Sozialdemokratie. Bräuchte man eigentlich wirklich zwei sozialdemokratische Parteien?)

Katrin Budde (SPD) vertrat die Ansicht, dass Sozialpolitik nicht sofort ins Chaos führe. Andererseits wäre an der DDR auch nicht alles gut gewesen. Eine zwar etwas extreme aber doch irgendwie nachvollziehbare Position.

Wenn nun allerdings der geneigte interessierte Bürger sich aus den Veröffentlichungen bezüglich der Regierungserklärung Hinweise auf den weiteren Kurs der Landesregierung erhoffte: Fehlanzeige. (Der Name Regierungserklärung nährt da unbegründete Hoffnungen) Es bleiben zwei Ergebnisse haften:

1. Sozialpolitik wird von Teilen der Regierung als nicht ungefährlich eingeschätzt.
2. Die Einführung einer Diktatur scheint nicht unmittelbar bevorzustehen.

Vielleicht erklärt der Ministerpräsident demnächst neben der Demokratie bei sich bietender Gelegenheit auch einen gegebenenfalls bestehenden Regierungskurs.

Labels: , , , , , , , , , ,

Donnerstag, Oktober 11, 2007

Was sich neckt

Gibt es eigentlich eine noch nervigere Diskussion als diese übliche Ost/West-Kiste? Nein. Sicherlich nicht. Aber sie wird von erstaunlich großen Teilen der Bevölkerung mit Hingabe zelebriert. Franz Kadell, Chef der Magdeburger Volksstimme, hatte die mutige These aufgestellt, dass Ost- und Westdeutsche sich sehr ähnlich seien. Angesichts der Tatsache, dass die Bundesrepublik derzeit von einer bekennenden Ostdeutschen regiert wird, scheint die Vermutung, die Einheit sei weiter als gedacht, auch nicht wirklich abwegig.

Nun verfügen allerdings Ost- wie Westdeutsche auch über eine beträchtliche Anzahl an ausgewachsenen Toffeln. Der Klassenfeind hat da zum Beispiel Dr. Norbert Rosenwick (kühner Weise wohnhaft im Landkreis Stendal) aufzubieten. Der Volksstimmeleserbriefschreiber diagnostiziert doch tatsächlich, dass viele Ossis den Westen als politisches Feindbild sehen und einen trotzigen Minderwertigkeitskomplex hätten. Bei Letzterem hat er unbedingt recht (Zumindest drängt sich dieser Eindruck zwingend auf, wenn man mal mit Olvenstedter Kampfhundebesitzern oder Rentnern aus dem Kroatenweg gesprochen hat.) Allerdings kuschelt er sich dann in eine gemütliche "armer verfolgter Wessi"-Rolle und gleitet in die beliebten Nazivergleiche ab (ach, bei der Gelegenheit aus aktuellem Anlass an Frau Eva Herman hier noch einmal der wichtige, leider bisher nicht gewürdigte Tipp: Hände weg von Nazi-Vergleichen! Das endet immer im Desaster.).

Na, so ein toffeliger Angriff der Imperialisten führt natürlich umgehend zu einem Bündel von Vergeltungsschlägen. Die Leserbriefseite erscheint demnächst als Sonderausgabe. Besonders gelungen ist ja der von Axel Göritz aus Zerbst: DDR = Freunde, Wärme und Zwischenmenschlichkeit (Es sei denn der Nachbar schluderte bei der Treppenreinigung) BRD = bedingungsloses Konkurrenzdenken, Egoismus und Ignoranz. (Genosse Hieckmann sozusagen als rührend um den Klassenstandpunkt seiner Mitarbeiter besorgter Menschenfreund.) Die Welt ist aus Zerbster Sicht sehr übersichtlich.

Martin Schmitz aus Magdeburg weist zunächst begütigend daraufhin, dass er auch schon mal mit netten Wessis zu tun hatte. Die hatten ihm, vermutlich unter dem Siegel der Verschwiegenheit, verraten, dass der Westen bereits am Ende war ("Wasser bis zum Hals") und nur der Zusammenbruch der DDR das Schlimmste verhinderte. (Herr Schmitz! Sie müssen jetzt tapfer sein! Diese "lieben" Wessis haben sie auf das brutalste verarscht!)

Da man im Ergebnis davon ausgehen kann, dass selbige Leserbriefe (mit umgekehrtem Vorzeichen) auch in der Braunschweiger Zeitung stehen könnten, ist eines mal sicher: Franz Kadell hatte recht! Wir sind uns so ähnlich, dass es einem schon unheimlich wird.

Labels: , ,

Dienstag, Oktober 09, 2007

Pyramidenspiel

Es gibt politische Forderungen, die sind so elementar, dass man ihnen einfach nur zustimmen kann. Die mit Abstand eingängigste seit langem war heute in der Volksstimme zu lesen:

"Wir wollen keine 5.000.000 Tote in Streetz!"

........Tja....... ähm .....................................................?..........Tja... Wo müßte man denn da unterschreiben?

Schuld ist - natürlich - wieder einmal Berlin. Da kamen nämlich Bürger auf die phänomenale Idee das Beerdigungswesen zu revolutionieren oder doch zumindest zurück zu den Wurzeln zu führen. Unsere geschätzten Verblichenen sollen verbrannt, in Beton gegossen, auf 90 mal 90 mal 90 cm gepresst(quadratisch, praktisch, gut) und dann zu einer großen Pyramide gestapelt werden. Erfrischend bizarrer Gedanke! Die Pyramide (500 m hoch) soll in Streetz (250 Einwohner) bei Dessau entstehen. Wieso? Wieso nicht?! Die Bundesrepublik hat schon mal 89.000 € spendiert.

Die Streetzer sind, ob der Aussicht eine noch größere Nekropole als Dessau zu werden, nur bedingt erheitert. Sie reagieren sogar etwas bockig - obige Forderung belegt es - und müssen sich nun die Schelte als Kulturbanausen vom Dienst gefallen lassen.

Tatsächlich passt der Gedanke, Gevatter Tod mit einem dermaßen monumentalen, aberwitzigen, monströsen, jede bisherige Struktur sprengenden Gebilde zu huldigen, sehr schön in unsere Zeit. Ruhten früher die Menschen in der Nähe ihrer letzten Wirkungsstätte, in der Nähe von Familie und Weggefährten, entspricht es in Zeiten der Globalisierung, Entwurzelung und Anonymität in der Masse wohl durchaus dem Zeitgeist als Betonwürfel in Streetz zu enden. Die Pyramide sozusagen als finale Plattenbauwohnung.

Das Sachsen-Anhalt unbedingt der geeignete Standort ist - wer wollte es bestreiten? Aber Streetz? Auch der vorgeschlagene Tagebau ist natürlich nur eine halbe Sache (obwohl es zum sonstigen Rekultivierungsprogramm: absaufen lassen, See dranschreiben, der Rest wird Wiese) schon innovativ wäre. Nein, nein! Das Teil gehört nach Magdeburg! Universitätsplatz! Da ist massig Platz und tot ist es auch. Im heute veröffentlichten Stadtteilranking erreicht die Magdeburger Altstadt auf einer Skala von 0 (super) bis 100 (tot) den beachtlichen Wert von 800. Da könnte so eine Pyramide noch für etwas Belebung sorgen.

Labels: , , , , , ,

Sonntag, Oktober 07, 2007

Kamelrennen

Für die Freunde skuriller Ereignisse konnte Magdeburg in den letzten Tagen ja doch einiges aufbieten. Sehr schön zum Beispiel das Mitternachtsshopping - bis 23.00 Uhr (dann hatte Karstadt keine Lust mehr). Gut - der Sinn mitternächtlichen Shoppings ist vielleicht auch nicht so ohne weiteres erkennbar (Immerhin: Kinder von Verkäuferinnen können sich das TV-Nachtprogramm gönnen). Aber Mitternacht dann einfach vorzuziehen ist schon etwas unsportlich.

Die Problematik dieser Stadt am besten auf den Punkt brachte das "Große Ehemaligentreffen" des Stadtmarketingvereins Pro M. Ehemalige Magdeburger sollten am 3. Oktober auf dem Alten Markt zusammengetrieben werden und reuig ihren Treueschwur auf die Stadt erneuern. Es kam exakt: Eine. Diese beichtete, dass sie zwischen 2000 und 2004 der Stadt den Rücken gekehrt hatte. Ob eine seit drei Jahren wieder in Magdeburg wohnende Person wirklich noch als Ehemalige durchgeht? Vermutlich hätten in der großen Not vor dem Fototermin mit dem Oberbürgermeister auch 2 Wochen Mallorca gereicht. Die Rückkehrwilligkeit der Ex-Magdeburger scheint doch noch etwas zu wünschen übrig zu lassen. (Rückkehrwillige können sich unter 0391-5400 zwecks persönlichem Fototermin mit dem OB anmelden.)

Dann trällerte DJ Gisela "Magdeburg mein Augenstern." Dem Roland standen die Tränen in den Augen.

Hatte ich schon erwähnt, dass auf der Magdeburger Galopprennbahn Kamele laufen? Nein - kein Marathonwettbewerb für Kommunalpolitiker und Verwaltung - richtige Kamele! Der Klimawandel ist scheinbar doch schneller als gemeinhin erwartet.

Um nicht völlig in Selbstmitleid zu versinken, gönnen wir uns doch noch einen Blick nach Schönebeck. Dort schreitet die Auflösung der CDU voran. Jetzt ist der CDU-Ratsfraktionsvorsitzende Frank Schiwek und sein Stellvertreter Hermann Srb, zwar nicht aus- aber doch immerhin zurückgetreten. Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden Schönebecker CDU-Mitglieder gebeten Aus- und Rücktritte in alphabetischer Reihenfolge vorzunehmen. Danke.

Labels: , ,

Dienstag, Oktober 02, 2007

Bücherschwund

Weggeworfene CDU-Parteibücher werden im Altkreis Schönebeck langsam aber sicher zu einem ernstzunehmenden Umweltproblem. Es wird überlegt in den betroffenen Gemeinden neben Altglas- und Papiercontainern auch Behältnisse für Parteiausweise aufzustellen. Nach dem Schönebecker Oberbürgermeister hat nun auch Peter Buchwald, Bürgermeister der Bördemetropole Biere, die Verwerflichkeit seiner bisherigen Mitgliedschaft in der christlich-demokratischen Volkspartei erkannt und zügig seine Parteidokumente entsorgt.

Erfreulicherweise (zumindest aus Sicht der neugierigen Bürger) neigen die betroffenen Ex-, Noch- und Restmitglieder zu einer gewissen Mitteilungsbedürftigkeit, die sie (zum Leidwesen der genervten Landes-CDU) sehr intensiv über die örtlichen Medien ausleben. Das ein Politiker "erfahrene und volksverbundene Mandatsträger ausgrenzt, abdrängt und hintergeht" steht so üblicherweise nicht in Wahlkampfbroschüren und wird sonst selbst vom politischen Gegner nicht wirklich behauptet. Ex-CDUler Buchwald ist sich allerdings in dieser Einschätzung über den bisher geschätzten Kreisvorsitzenden Gunnar Schellenberg sicher. Schellenberg bringe sogar "das ganze Treiben" durcheinander. (Vielleicht wurde die Lustbetontheit von Mitgliederversammlungen der Schönebecker CDU bisher doch unterschätzt.)

Das Problem zwischen Schellenberg und Buchwald sind die (geplanten) Windkradftanlagen in Biere. Schellenberg nerven die Teile, Grund: die machen wusch-wusch und sehen - anders als die formvollendete, zu Spaziergängen einladende Autobahn - total fies aus. Buchwald findet Windkraftanlagen, solange sie ihre lieblichen Geräusche und das Geld in Biere machen, einfach super. Daran zerbrechen schon mal innige Parteifreindschaften.

Das tatsächliche Problem ist allerdings nicht die Frage des Umgangs mit regenerativer Energie. Die erlauchten Gottkönige mit Bürgermeisterketten fühlen sich auf den Schlips getreten, wenn ihnen irgendso ein Parteifuzzi mit Programmatik kommt und der Kreisverband sich erdreistet eine eigene Personalpolitik zu betreiben. Sauerei sowas. "Programm? Aber die haben doch mich! Die CDU? Das bin ich!" Der scheinbar zumindest auch noch ungeschickt agierende Gunnar Schellenberg kann einem da fast schon leid tun.

Labels: , , , ,

Montag, Oktober 01, 2007

Wahlvorfreude

Jetzt haben auch Linke und Grüne ihre OB-Kandidaturen in das Licht der Öffentlichkeit gezerrt. Während die ex-PDS mit Frank Theile (Wobau) sicherheitshalber einen ex-Jagdflieger gegen Lutz Trümper in Stellung bringt, setzen die Grünen mit Olaf Meister auf anwaltlichen Beistand. Was die Herausforderer eint, ist möglicherweise die Notwendigkeit von seelischem Beistand, wenn die Wahlergebnisse und die Wahlbeteiligung verlesen werden.

Da die üblichen Verdächtigen nun benannt wurden, fehlt zur vollen Entfaltung der Wahlvorfreude nur noch das traditionelle närrische Beiwerk. Hier ruhen die Hoffnungen auf Einzelbewerbern und die Befürchtungen auf der NPD. Dann kanns aber endlich losgehen.

Labels: , , , , , ,

Google
 
Web hildegunst.blogspot.com