Einer wird verglühen
Allerdings geht derzeit so eine merkwürdige Welle durch die Stadt. Neulich meldete sich mal wieder der schon hinlänglich bekannte Leserbriefschreiber Finzelberg aus Biederitz in der Volksstimme zu Wort. Der Heilung scheint er nicht näher zu kommen. Er fordert immer noch eine Autobahn zwischen Biederitz und Schönebeck. Die Begründung hat er verändert (letztesmal hatte er seinen monströsen Wahn im Dienste des Umweltschutzes gesehen) aber sonst steht er weiterhin zu seiner fixen Idee.
Heute zwingt Leser Ernst Schulze aus Magdeburg einem Tränen der Rührung ins Gesicht. Er befürchtet, dass die von der Natur leider völlig unzureichend ausgestattete Elbe verhindert, dass Magdeburg sich zukünftig das "Duisburg des Ostens" nennen könnte. Da unser Hafen recht häufig eisfrei ist - sollten wir nicht um den Titel "Murmansk des Südens" kämpfen? Angesichts des städtebaulichen Charms - wie wäre es mit "Castrop-Rauxel der Herzen"?
Andere Gruppierungen sind noch einen Schritt weiter. Geheimnisvoll Mächte scheinen den Abriss der Stadt vorzubereiten! Nachdem der sinnfreie Abriss der alten Sparkasse beschlossene Sache ist (nur Grüne und Bund für Magdeburg erhoben - wenn auch sicher vergeblich - ihr Stimmchen) plant die Messe den Abriss der bisher (unverständlicherweise) funktionierenden Gastronomie "Scheunenwirt". Man will expandieren. Wieso, warum, wohin, wie ... die Fragewörter prasseln knüppeldick auf Hartmut Schreiber - den Beherrscher des Magdeburger Messeimperiums - ein. Erkennbaren Sinn macht es nicht. Wenn es nichts Persönliches gegen den Scheunenwirt ist - wird wohl die sukzessive Ausradierung der Stadt das Ziel sein.
Die Magdeburger Verkehrsbetriebe polken mal wieder an den Schienen vor dem blauen Bock rum und halten das für eine "Operation am offenen Herzen". Liebe MVBler! Wenn Euch das Sorgen bereitet - wechselt schnell noch den Beruf. Wenn die Tunnelbaustelle die Stadt über Äonen in zwei Teile trennt, liegt der Patient sozusagen im Koma. Zwischen Ost- und Westberlin konnten wenigstens die Rentner fahren. Ost- und Westmagdeburg sind dann ähnlich gut verbunden wie ... Mond und Erde. Man sieht sich und es war auch schon mal jemand da - das ist aber lange her.
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